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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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A. Das bundesweite <strong>Integrationsprogramm</strong>: Integrationsangebote weiterentwickeln und koordinieren, Potenziale nachhaltig<br />

nutzen<br />

sen, die es Eltern – unabhängig vom Migrationshintergrund – oft erschweren, ihre Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Schule zu unterstützen. Das deutsche Bildungssystem tut sich schwer damit, dies auszugleichen.<br />

In <strong>der</strong> Bildungsbeteiligung <strong>der</strong> Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland lassen sich<br />

aber Unterschiede feststellen: Junge Frauen mit Migrationshintergrund sind mehrheitlich im Bildungssystem<br />

erfolgreicher als junge Männer. Dennoch finden sie schwerer als diese einen Ausbildungsplatz.<br />

Auslän<strong>der</strong>innen und Auslän<strong>der</strong> haben im Durchschnitt das niedrigste, (Spät-)-<br />

Aussiedlerinnen und (Spät)Aussiedler sowie Eingebürgerte ein mittleres und „Sonstige Deutsche<br />

mit Migrationshintergrund“ das relativ höchste Bildungsniveau. 24 Auch die Entwicklung des Bildungsstandes<br />

<strong>der</strong> zweiten und dritten Generation in einzelnen Migrantengruppen ist unterschiedlich:<br />

(Spät)Aussiedlerinnen / (Spät)Aussiedler und Migrantinnen / Migranten aus den ehemaligen<br />

Anwerbestaaten weisen in <strong>der</strong> zweiten und dritten Generation einen deutlich höheren Anteil an<br />

Personen mit Hochschulreife auf als in <strong>der</strong> ersten Generation.<br />

Es gibt viele Beispiele erfolgreicher Bildungsbiografien von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit Migrationshintergrund.<br />

Sie sind ein positives Zeichen für die Auflösung des engen Zusammenhangs zwischen<br />

sozialer Herkunft und Bildungserfolgen. Nicht nur mit Blick auf individuelle Integrationsverläufe,<br />

auch für den langfristigen Erfolg Deutschlands als Wissensgesellschaft müssen ihre Potenziale<br />

jedoch noch stärker erschlossen werden. Integration durch Bildung ist daher ein Gewinn für<br />

die gesamte Gesellschaft, sie ist aber auch eine Aufgabe, die alle Bereiche des Bildungssystems<br />

umfasst. Dabei sind drei Aspekte wichtig: die Nutzung und För<strong>der</strong>ung (mitgebrachter) Potenziale,<br />

<strong>der</strong> Ausgleich sprachlicher Defizite und die Beseitigung von Nachteilen im Bildungssystem für<br />

Menschen mit Migrationshintergrund und ihre Nachkommen.<br />

Bildung und Integration in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesbetreuung und in Schulen<br />

Nach <strong>der</strong> fö<strong>der</strong>alen Kompetenzordnung liegt die Verantwortung im Bereich des Bildungswesens<br />

grundsätzlich bei den Län<strong>der</strong>n. Diese Zuständigkeit umfasst den Schulbereich, den Hochschulbereich,<br />

die allgemeine Erwachsenenbildung und die Weiterbildung.<br />

Die Kin<strong>der</strong>tagesbetreuung gehört rechtlich und organisatorisch zur Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe: Die<br />

Gesetzgebungskompetenz liegt bei Bund und Län<strong>der</strong>n, die Ausführungskompetenz bei den Län<strong>der</strong>n<br />

und Kommunen. Der Bund hat von seiner konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz durch<br />

die Regelung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Kin<strong>der</strong>n in Tageseinrichtungen und Kin<strong>der</strong>tagespflege im Achten<br />

Buch des Sozialgesetzbuches (SGB VIII) Gebrauch gemacht.<br />

Bund, Län<strong>der</strong> und Kommunen haben unterschiedliche Maßnahmen eingerichtet, um Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche mit Migrationshintergrund gezielt zu för<strong>der</strong>n. Im Nationalen Integrationsplan haben sie<br />

umfangreiche Selbstverpflichtungen ausgesprochen, die unter an<strong>der</strong>em den quantitativen und qualitativen<br />

Ausbau <strong>der</strong> Betreuung von Kin<strong>der</strong>n unter drei Jahren, die Ausweitung <strong>der</strong> Bildungspläne<br />

im Kin<strong>der</strong>garten auf Kin<strong>der</strong> unter drei Jahren, Maßnahmen zur frühen Sprachför<strong>der</strong>ung, Fortbildung<br />

<strong>der</strong> Lehrkräfte im Bereich Sprachför<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> die Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Quoten von Schulabbrechern<br />

betreffen. Kommunen und Träger <strong>der</strong> freien Jugendhilfe ergänzen diese <strong>Angebote</strong>.<br />

Der Bund ist u.a. für die Kin<strong>der</strong>- und Jugendpflege, Ausbildungsför<strong>der</strong>ung, Maßnahmen zur Arbeitsför<strong>der</strong>ung,<br />

Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und die außerschulische berufliche Aus- und<br />

Weiterbildung zuständig. Er kann darüber hinaus die Län<strong>der</strong> durch Vorhaben <strong>der</strong> Bildungsforschung<br />

unterstützen. Des Weiteren kann <strong>der</strong> Bund mit den Län<strong>der</strong>n bei internationalen Vergleichs-<br />

24 Vgl. Konsortium Bildungsberichterstattung 2006 (Hg.): a.a.O., S. 146 f.; im ersten Integrationsbericht des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 2008 schneiden Eingebürgerte in Bildung, Beruf und Einkommen ebenfalls besser ab<br />

als Auslän<strong>der</strong>innen und Auslän<strong>der</strong>. Vgl. Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

(2008): „Nordrhein-Westfalen. Land <strong>der</strong> neuen Integrationschancen. 1. Integrationsbericht <strong>der</strong> Landesregierung“,<br />

Düsseldorf , S. 192.<br />

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