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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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D. Gesellschaftliche Integration<br />

die neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Integration von Selbstorganisationen junger Migrantinnen und<br />

Migranten flexibel zu reagieren.<br />

Jugendringe auf Bundes-, Landes-, Kreis- und lokaler Ebene sollten nach Möglichkeiten suchen,<br />

Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund mit unterschiedlichen Organisationsgraden in<br />

die Ringstrukturen zu integrieren. Dies sollte sowohl durch die Ermöglichung von Mitgliedschaft als<br />

auch durch nie<strong>der</strong>schwellige Beteiligungsformen erreicht werden. Insgesamt sollten die Zugangsbedingungen<br />

zu Jugendringen diskutiert, überprüft und gegebenenfalls modifiziert werden. Folgende<br />

Strategien werden vorgeschlagen:<br />

Jugendringe sollten neben Ressourcen für die Weiterbildung bzw. Juleica-Schulungen <strong>der</strong> eigenen<br />

Mitglie<strong>der</strong> auch Ressourcen für Vereine jugendlicher Migrantinnen und Migranten bereitstellen,<br />

damit ein Dialog auf gleicher Augenhöhe möglich wird. Arbeitskreise in Jugendringen sollten geöffnet<br />

werden.<br />

Jugendringe können über die Möglichkeit weiterer nie<strong>der</strong>schwelliger För<strong>der</strong>ungen informieren,<br />

ohne sogleich die Kriterien für eine Mitgliedschaft zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Jugendringe sollten auch neue und nie<strong>der</strong>schwellige Modelle <strong>der</strong> Mitgliedschaft entwickeln, z.B.:<br />

• Anschlussmitgliedschaften mit beschränkten Rechten für Vereine von Jugendlichen mit<br />

Migrationshintergrund, bis die Kriterien einer Vollmitgliedschaft sowie die formale Anerkennung<br />

als Träger <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe erfüllt sind<br />

• Vollmitgliedschaft auf Probe, die nach einem festgelegten Zeitraum im Hinblick auf die Möglichkeiten<br />

einer dauerhaften Vollmitgliedschaft überprüft wird<br />

• Schnuppermitgliedschaften ohne Mitgliedsbeiträge für einen begrenzten Zeitraum<br />

• Aktiv teilnehmende bzw. im Ring engagierte Verbände können automatisch als Mitglie<strong>der</strong><br />

angesehen werden<br />

Der Landesjugendring Schleswig-Holstein e.V. hat 2010 den Beschluss gefasst, Integration und Inklusion in<br />

<strong>der</strong> Jugendarbeit speziell bei den Jugendverbänden zu stärken. Konkrete Zielsetzungen sind, jungen Men-<br />

schen mit Migrationshintergrund die Partizipation im Verbandsbereich zu ermöglichen, eine Öffnung für Ein-<br />

zelpersonen bzw. für Gruppen und Initiativen anzustreben, bestehende <strong>Angebote</strong> entsprechend auszurichten<br />

und gegebenenfalls neue zu entwickeln. Ganz konkret wurde 2010 <strong>der</strong> Bund <strong>der</strong> Allevitischen Jugendlichen<br />

in Deutschland – Regionalverband Norden – als Vollmitglied in den Landesjugendring aufgenommen. In ei-<br />

nem Leitantrag bekennen sich die Mitgliedsverbände des Landesjugendrings zu einer Kultur <strong>der</strong> Vielfalt und<br />

dazu, junge Menschen mit Migrationshintergrund verstärkt in ihre Arbeit einzubeziehen.<br />

Kooperation und Vernetzung vor Ort verstärken<br />

Eine stärkere Vernetzung von Vereinen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, Jugendverbänden,<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> offenen Jugendarbeit, <strong>der</strong> Migrationsarbeit, Migrantenorganisationen<br />

und von Schulen vor Ort ist sinnvoll, um die Zielgruppe <strong>der</strong> Jugendlichen besser zu erreichen und<br />

den fachlichen Austausch über erfolgreiche Modelle <strong>der</strong> Jugendarbeit zu verbessern.<br />

Ein Projekt, das an <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des bürgerschaftlichen Engagements in <strong>der</strong> Schule ansetzt und dabei auch<br />

durch seine Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Institutionen und Organisationen vor Ort profitiert, ist das bun-<br />

desweite Schüler-Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Das Projekt beschäftigt sich seit<br />

1995 mit interkulturellen Fragestellungen aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> Diskriminierung und ist mittlerweile mit<br />

über 550 beteiligten Schulen das größte Schüler-Netzwerk in Deutschland. Es baut mit dem Ansatz <strong>der</strong> non-<br />

formalen Bildung auf die klassischen Rahmenbedingungen <strong>der</strong> Jugendarbeit, Partizipation, Freiwilligkeit,<br />

Engagement und Verantwortung, auf. Das Projekt wird bereits von vielen jungen Menschen mit Migrations-<br />

hintergrund aktiv mitgestaltet. Dabei wird zum einen mit Partnerorganisationen kooperiert, die die Arbeit <strong>der</strong><br />

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