16.11.2012 Aufrufe

Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

A. Das bundesweite <strong>Integrationsprogramm</strong>: Integrationsangebote weiterentwickeln und koordinieren, Potenziale nachhaltig<br />

nutzen<br />

Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den Sport und durch den Sport verbessert<br />

werden kann. 48<br />

Die große Bedeutung des Sports für die Integration wird durch das bundesgeför<strong>der</strong>te Programm<br />

„Integration durch Sport“ aufgegriffen. Das Programm wird vom Deutschen Olympischen Sportbund<br />

und den 16 Landessportbünden bzw. den Einrichtungen <strong>der</strong> Sportjugend umgesetzt und vom<br />

BMI / Bundesamt geför<strong>der</strong>t. Ziel des Programms ist die Heranführung von Menschen mit Migrationshintergrund<br />

an den Sport in Vereinen. Hierbei wurden im Jahr 2007 knapp 500 Stützpunktvereine<br />

mit insgesamt etwa 38 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern geför<strong>der</strong>t. Menschen mit Migrationshintergrund<br />

stellen mit 20 900 die Mehrzahl. 49<br />

Die Stiftung Mercator för<strong>der</strong>t mit Unterstützung des Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen<br />

und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundesamts seit 2007 das Projekt „spin<br />

– sport interkulturell“, das zusammen mit <strong>der</strong> Sportjugend NRW im Ruhrgebiet durchgeführt wird.<br />

Ziel des Projektes ist es, Sportvereine in die Lage zu versetzen, ihre Funktion als wichtige Orte<br />

stadtteilbezogener Integration und außerschulischen Lernens besser wahrnehmen zu können und<br />

mehr Migrantinnen zu erreichen. Auch an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> haben Projekte und Programme zur För<strong>der</strong>ung<br />

von Integrationsmaßnahmen im Sport initiiert. Nie<strong>der</strong>sachsen för<strong>der</strong>t ein Integrationslotsenprojekt,<br />

um Menschen mit Migrationshintergrund in den organisierten Sport einzubeziehen und<br />

Sportvereine für die positiven Auswirkungen dieser Einbeziehung zu sensibilisieren. In Hamburg<br />

wird ein mehrsprachiges Internet-Informationsportal für junge Frauen und <strong>der</strong>en Familien zu lokalen<br />

Sportangeboten entwickelt. Damit sollen vor allem Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund<br />

angesprochen und für den Sport gewonnen werden. 50 In Hessen werden über die Initiative<br />

„START-Sport überspringt kulturelle Hürden“, Trainerinnen mit Migrationshintergrund als<br />

Übungsleiterinnen ausgebildet und in Sportvereinen eingesetzt. Auch viele lokale Initiativen und<br />

Projekte för<strong>der</strong>n das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund durch<br />

Sport – insbeson<strong>der</strong>e im Rahmen des Quartiersmanagements in benachteiligten Stadtteilen.<br />

Integration und Kultur<br />

Die kulturelle Dimension von Integration wird meist in Bezug auf zwei Aspekte diskutiert: Erstens<br />

wird eine Akzeptanz des in <strong>der</strong> Verfassung repräsentierten Wertekanons gefor<strong>der</strong>t und gleichzeitig<br />

betont, dass dies nicht die Aufgabe <strong>der</strong> eigenen kulturellen Identität <strong>der</strong> Menschen mit Migrationshintergrund<br />

bedeute. Zweitens wird darauf hingewiesen, dass ein angemessener Umgang mit und<br />

die Akzeptanz von kultureller Vielfalt eine notwendige Kompetenz für das Leben in einer zunehmend<br />

heterogenen Gesellschaft sei. Im Nationalen Integrationsplan ist <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong> Kultur als<br />

ein Handlungsfeld <strong>der</strong> Integrationsför<strong>der</strong>ung benannt. Angesetzt wird hier vor allem bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> kulturellen Bildung von Menschen mit Migrationshintergrund, <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung<br />

<strong>der</strong> Kulturinstitutionen sowie <strong>der</strong> Verankerung von Integration als Querschnittsthema <strong>der</strong> Kulturpolitik<br />

und Kulturverwaltung.<br />

Da kulturelle Bildung integrationsför<strong>der</strong>nd vor allem vor Ort stattfindet, engagieren sich hier auch<br />

die Län<strong>der</strong> und Kommunen in Zusammenarbeit mit zahlreichen freien Trägern. Seit 2003 för<strong>der</strong>t<br />

beispielsweise Nordrhein-Westfalen Kunst- und Kulturprojekte etwa aus den Bereichen Theater,<br />

Musik, Bildende Kunst, Performance, Tanz, multimediale Projekte, die kulturelle Elemente unterschiedlicher<br />

Nationalitäten kombinieren und die traditionellen Grenzen auflösen.<br />

48 http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2009/08/2009-08-12-boehmer-sport-bringt-<br />

bewegung.html<br />

49 Vgl. Baur, Jürgen (Hg.): Evaluation des Programms „Integration durch Sport“, Potsdam 2009.<br />

50 Vgl. http://www.shemoves.hamburg.de<br />

Seite 25 / 199

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!