16.11.2012 Aufrufe

Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

B. Sprachliche Integration<br />

Herkunftssprache kann deshalb für Jugendliche am Übergang in den Beruf ebenfalls von Bedeutung<br />

sein.<br />

Unterschiedliche Phasen <strong>der</strong> Vorbereitung auf eine Berufstätigkeit stellen Jugendliche und junge<br />

Erwachsene vor verschiedene sprachliche Herausfor<strong>der</strong>ungen, die in den Qualifizierungsangeboten<br />

adäquat reflektiert werden müssen. Konzepte <strong>der</strong> schulischen und außerschulischen sprachlichen<br />

Bildung am Übergang Schule - Ausbildung sollten daher an die drei Kernbereiche Berufsorientierung,<br />

Ausbildungs- bzw. Berufsvorbereitung und Ausbildungsbegleitung (auch zur Vermeidung<br />

von Ausbildungsabbrüchen) angelehnt sein. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Übergangsmanagement.<br />

Für Jugendliche und junge Erwachsene werden sprachliche Bildungsangebote in den letzten Jahren<br />

<strong>der</strong> Sekundarstufen I und II angeboten, die vielfach auch bereits den Eintritt ins Erwerbsleben<br />

in den Blick nehmen. Diese Maßnahmen enthalten häufig auch an<strong>der</strong>e Elemente <strong>der</strong> berufsvorbereitenden<br />

Qualifizierung und Beratung. Die meisten enden jedoch mit dem Ende <strong>der</strong> Schulzeit.<br />

Projekte, die im Sinne einer tatsächlichen „Übergangsbegleitung“ Sprachför<strong>der</strong>ung mit Berufsorientierung<br />

und aktiver Unterstützung bei <strong>der</strong> Ausbildungsplatzsuche bzw. bei den ersten Schritten<br />

in <strong>der</strong> Ausbildung verbinden und eine Kontinuität über den Schulabschluss hinaus herstellen, werden<br />

kaum durchgeführt. Erschwert wird eine solche langfristige För<strong>der</strong>ung über die Schulzeit hinaus<br />

unter an<strong>der</strong>em auch durch för<strong>der</strong>rechtliche Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Verzahnung von Regelinstrumenten<br />

aus unterschiedlichen Rechtskreisen. Ein Beispiel für einen übergreifenden Ansatz ist<br />

das Kooperationsprojekt „Chancen nutzen, Perspektiven schaffen – Berufsorientierung und<br />

Sprachför<strong>der</strong>ung für Jugendliche mit Migrationshintergrund“ des Landes Nie<strong>der</strong>sachsen. In diesem<br />

Modellprojekt bietet Nie<strong>der</strong>sachsen gemeinsam mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

unterrichtsergänzende bildungssprachliche Deutschför<strong>der</strong>ung für Hauptschülerinnen und -schüler<br />

in Kombination mit ausbildungsvorbereitenden Maßnahmen an, die auch über das Ende <strong>der</strong><br />

Schulzeit hinausgehen (vgl. B.2.1.1). 63 Eine solche Einbindung von Sprachför<strong>der</strong>angeboten in lokale<br />

Netzwerke des Übergangsmanagements findet bisher selten statt.<br />

Für Jugendliche, die nicht direkt in eine betriebliche, schulische o<strong>der</strong> universitäre Ausbildung<br />

wechseln (können), werden unterschiedliche <strong>Angebote</strong> in verschiedener staatlicher Trägerschaft<br />

bereitgehalten. Jugendliche mit Migrationshintergrund sind in diesen Maßnahmen überdurchschnittlich<br />

häufig vertreten. Sprachliche Bildung ist in diesen <strong>Angebote</strong>n entwe<strong>der</strong> ein eigenständiger<br />

Bestandteil o<strong>der</strong> spielt zumindest indirekt eine Rolle. So gibt es etwa im Rahmen des Berufsvorbereitungsjahres<br />

bzw. Berufseinstiegsjahres, das in Baden-Württemberg für schulpflichtige Jugendliche<br />

verpflichtend ist, die keinen Ausbildungsplatz erhalten haben, auch Klassen gezielt für<br />

Jugendliche ohne bzw. mit geringen Deutschkenntnissen. Auch das in Bayern angebotene Berufsintegrationsjahr<br />

verbindet Elemente <strong>der</strong> betrieblichen Praxis, <strong>der</strong> allgemeinen sowie <strong>der</strong> berufsvorbereitenden<br />

schulischen Qualifizierung mit Sprachför<strong>der</strong>ung.<br />

Die Bundesagentur für Arbeit erprobt an 14 Standorten das Modellprojekt „GINCO-Ganzheitliches<br />

Integrationscoaching für junge Menschen in berufsschulischen Maßnahmen“. Das Modellprojekt ist<br />

eines von sechs Programmelementen <strong>der</strong> „Gemeinsamen Initiative zur verbesserten Arbeitsmarktintegration<br />

von Menschen mit Migrationshintergrund“ <strong>der</strong> Integrationsbeauftragten des Bundes,<br />

des BMAS und <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit. Ziel ist es, den direkten Übergang von Jugendlichen,<br />

die sich in einer Berufsvorbereitung an Berufsschulen befinden (z.B. BVJ, BGJ, Jungarbeiterklassen)<br />

in reguläre Ausbildung signifikant zu erhöhen. Hierbei haben die Träger große Freiheiten, ihre<br />

ganzheitlichen inhaltlichen Ansätze konzeptionell den individuellen Bedarfen <strong>der</strong> Teilnehmerinnen<br />

63 Das Modellprojekt wird auch mit / in den Län<strong>der</strong>n Bayern und Berlin durchgeführt, hier jedoch ohne zusätzliche ausbil-<br />

dungsvorbereitende Maßnahmen.<br />

Seite 39 / 199

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!