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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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D. Gesellschaftliche Integration<br />

entwickelt wird. Erfolgversprechend sind Maßnahmen, die durch einen hohen Grad an Beteiligung<br />

ausgezeichnet sind, auch Jugendliche mit Migrationshintergrund und Vereine jugendlicher Migranten<br />

einbeziehen und langfristig ausgerichtet sind.<br />

Seit über 25 Jahren organisiert das Jugendwerk <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt Nie<strong>der</strong>rhein verbandliche Aktivitäten<br />

von Kin<strong>der</strong>n und ehrenamtliches Engagement von Jugendlichen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlin-<br />

ge hat das Projekt „IMUS – Integration von Migrantinnen und Migranten und (Spät)Aussiedlerinnen und<br />

(Spät)Aussiedlern in die Jugendverbandsarbeit“ des Jugendwerks <strong>der</strong> AWO geför<strong>der</strong>t. Ziel des Projekts war<br />

die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in die Jugend(verbands)arbeit und ihre Qualifi-<br />

zierung zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Durch aufsuchende Jugendarbeit konnten die Mitarbeite-<br />

rinnen des Projekts Jugendliche mit vorwiegend russischen Migrationshintergrund gewinnen. An diese Phase<br />

<strong>der</strong> aufsuchenden Jugendarbeit schloss sich eine Phase <strong>der</strong> klassischen Jugendarbeit an, mit dem Ziel <strong>der</strong><br />

Gruppenkonsolidierung. Das Jugendwerk <strong>der</strong> AWO bot <strong>der</strong> Gruppe Qualifizierungsseminare und Unterstüt-<br />

zung in verschiedenen Bereichen an. Die auf Bezirksebene begonnene Öffnung des Jugendwerks <strong>der</strong> AWO<br />

blieb auch bundesweit nicht ohne Folgen. 2004 brachte das Jugendwerk <strong>der</strong> AWO Nie<strong>der</strong>rhein auf dem Bun-<br />

deskongress einen Antrag zur interkulturellen Öffnung des Jugendverbandes ein.<br />

Ferner erweist es sich als för<strong>der</strong>lich, Projekte einzelner Jugendverbände in größere Projektzusammenhänge<br />

einzubetten, um möglichst große Synergieeffekte erzielen zu können. Dort, wo beispielsweise<br />

Jugendringe als Initiatoren von größeren Projektzusammenhängen agieren, lässt sich<br />

eine Verbreitung <strong>der</strong> Projekte bei vielen Jugendverbänden beobachten.<br />

Ein Beispiel für die Umsetzung eines Öffnungsprozesses von zwei voneinan<strong>der</strong> unabhängigen Organisations-<br />

ebenen ist das „Projekt Ö“ in Nordrhein-Westfalen. Es wird vom Landesjugendring Nordrhein-Westfalen und<br />

seinen Kooperationspartnern, den kommunalen Jugendringen Bochum, Siegen und Wuppertal, durchgeführt.<br />

Im Rahmen des Projekts Ö will <strong>der</strong> Landesjugendring Nordrhein-Westfalen Vereine von Jugendlichen mit<br />

Migrationshintergrund gezielt unterstützen um sie mittelfristig in den Landesjugendring zu integrieren und an<br />

seinen Ressourcen teilhaben zu lassen. Dies betrifft insbeson<strong>der</strong>e Informationen über Strukturen und rechtli-<br />

che Rahmenbedingungen <strong>der</strong> Jugendarbeit wie auch die finanzielle För<strong>der</strong>ung bei <strong>der</strong> Schaffung hauptamtli-<br />

cher Stellen. Hierzu werden Kooperationsstrukturen zwischen anerkannten Vereinen und Vereinen von Ju-<br />

gendlichen mit Migrationshintergrund aufgebaut. Zudem wollen die im Landesjugendring aktiven Vereine<br />

ihre Konzepte zum interkulturellen Lernen und zur interkulturellen Öffnung weiterentwickeln. Um die ver-<br />

schiedenen Organisationsebenen miteinan<strong>der</strong> zu verbinden, werden drei Stadtjugendringe modellhaft beim<br />

Prozess <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung unterstützt. Gleichzeitig werden Fortbildungen angeboten, um die Idee<br />

<strong>der</strong> interkulturellen Öffnung in die Stadtjugendringe und Ortsgruppen zu tragen. Der Interkulturelle Selbst-<br />

check des Landesjugendrings ermöglicht auch Vereinen auf Lokalebene ohne hauptamtliche Unterstützung<br />

einen nie<strong>der</strong>schwelligen Zugang zu diesem Thema. Das Projekt wird durch das Ministerium für Generatio-<br />

nen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert und von <strong>der</strong> Fachhochschule<br />

Köln begleitend evaluiert.<br />

Jugendverbände haben den Anspruch, „offen für alle“ zu sein. Es besteht jedoch teilweise eine<br />

Diskrepanz zwischen diesem Anspruch und <strong>der</strong> Vereinspraxis. Dort, wo Jugendvereine offen und<br />

selbstreflexiv mit diesem Wi<strong>der</strong>spruch umgehen und ihre Vereinspraxis auf Exklusionsmechanismen<br />

hin untersuchen und diese zu verän<strong>der</strong>n versuchen, kommen Prozesse <strong>der</strong> Öffnung besser in<br />

Gang.<br />

Der Stadtjugendring Stuttgart (SJR) engagiert sich seit vielen Jahren im Bereich <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung.<br />

Im Laufe des Prozesses wurden und werden alle Komponenten einer interkulturellen Öffnung berücksichtigt:<br />

Er för<strong>der</strong>te aktiv Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, än<strong>der</strong>te seine Strukturen und initiierte<br />

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