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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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B. Sprachliche Integration<br />

Niveaustufe befähigen dazu, alle wichtigen Alltagssituationen ohne die Hilfe Dritter sprachlich zu<br />

bewältigen. Neben dem allgemeinen Integrationskurs gibt es auch Integrationskurse für spezielle<br />

Zielgruppen mit bis zu 945 Unterrichtsstunden:<br />

• Jugendintegrationskurse für junge Erwachsene, die auf ihren späteren beruflichen Lebensweg<br />

vorbereitet werden sollen<br />

• Elternintegrationskurse, für Mütter und Väter, die ein beson<strong>der</strong>es Interesse an Erziehung,<br />

Bildung und Ausbildung ihrer Kin<strong>der</strong> haben<br />

• Frauenintegrationskurse für Frauen, die aus religiösen o<strong>der</strong> kulturellen Gründen nicht am<br />

allgemeinen Integrationskurs teilnehmen können o<strong>der</strong> wollen<br />

• Alphabetisierungskurse für Zugewan<strong>der</strong>te, die nicht ausreichend lesen und schreiben können<br />

• För<strong>der</strong>kurse für bereits länger in Deutschland lebende Migrantinnen und Migranten mit beson<strong>der</strong>em<br />

sprachpädagogischem För<strong>der</strong>bedarf<br />

Der Integrationskurs kann auch als Intensivkurs für Schnelllerner und Hochqualifizierte angeboten<br />

werden. Der Sprachkurs umfasst hierbei 400, <strong>der</strong> Orientierungskurs 30 Unterrichtsstunden.<br />

Der Sprachkurs schließt mit <strong>der</strong> skalierten Sprachprüfung "Deutsch-Test für Zuwan<strong>der</strong>er" (DTZ)<br />

ab, welcher die Sprachniveaus A2 und B1 abbildet. Wird trotz ordnungsgemäßer Teilnahme am<br />

Sprachkurs und am Abschlusstest das Ziel B1 nicht erreicht, besteht die Möglichkeit, 300 Unterrichtsstunden<br />

zu wie<strong>der</strong>holen und den Test noch einmal abzulegen.<br />

Der 45-stündige Orientierungskurs findet nach dem Sprachkurs statt und hat zum Ziel, Grundkenntnisse<br />

<strong>der</strong> Rechtsordnung, Geschichte und Kultur <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland zu vermitteln.<br />

Der Orientierungskurs besteht aus den drei Modulen „Politik in <strong>der</strong> Demokratie“, „Geschichte<br />

und Verantwortung“ sowie „Mensch und Gesellschaft“. Teilnehmende, die sowohl den „Deutsch-<br />

Test für Zuwan<strong>der</strong>er“ als auch den Abschlusstest des Orientierungskurses bestehen, erhalten das<br />

„Zertifikat Integrationskurs“, das einen erfolgreichen Besuch des Kurses bescheinigt.<br />

Lehrkräfte, die im Integrationskurs unterrichten wollen, werden vom Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge nach standardisierten Kriterien zugelassen. Um eine solche Zulassung zu erhalten,<br />

müssen sie über ein abgeschlossenes Studium Deutsch als Fremd- o<strong>der</strong> Zweitsprache verfügen.<br />

Falls sie nicht über diese Qualifikation verfügen, müssen sie an einer vom Bund geför<strong>der</strong>ten Zusatzqualifizierung<br />

für Lehrkräfte in Integrationskursen teilnehmen. Je nach Qualifikation und Unterrichtserfahrung<br />

<strong>der</strong> Lehrkräfte findet die Zusatzqualifizierung in verkürzter (70 Unterrichtsstunden)<br />

o<strong>der</strong> unverkürzter Form (140 Unterrichtsstunden) statt. Die Zusatzqualifizierung wird bundesweit<br />

von 19 vom Bundesamt akkreditierten Institutionen angeboten. Die Ausnahmeregelung, nach <strong>der</strong><br />

Lehrkräfte im begründeten Einzelfall auch ohne Vorliegen dieser Qualifikationen bzw. Teilnahme<br />

an <strong>der</strong> Zusatzqualifizierung unterrichten konnten, ist Ende 2009 ausgelaufen.<br />

Für Lehrkräfte in Alphabetisierungs- und in Orientierungskursen gibt es zudem seit 2009 additive<br />

Zusatzqualifizierungen für, die 80 bzw. 30 Unterrichtsstunden umfassen. Diese Qualifizierungen<br />

können von den Lehrkräften besucht werden, wenn sie selbst einen Fortbildungsbedarf für sich<br />

festgestellt haben; sie sind jedoch nicht verpflichtend.<br />

Entwicklungen seit 2005<br />

Das Bundesministerium des Innern hatte im Jahr 2005 die Firma Rambøll Management mit einer<br />

externen Evaluation <strong>der</strong> Kurse beauftragt. Das zentrale Ergebnis des Ende 2006 vorgelegten Abschlussberichts<br />

lautete, dass sich das Integrationskurssystem etabliert und bewährt hat und eine<br />

systematische und qualitativ hochwertige För<strong>der</strong>ung bietet. Es wurden jedoch auch Hinweise auf<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Verbesserung des Systems identifiziert, die in <strong>der</strong> Folge aufgegriffen wurden.<br />

Weitere Verän<strong>der</strong>ungen haben sich mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Umsetzung von aufenthalts-<br />

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