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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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D. Gesellschaftliche Integration<br />

Spezifische <strong>Angebote</strong> zu Beratung, Weiterbildung für Migrantenorganisationen entwickeln und<br />

umsetzen<br />

Die Weiterbildungsbedarfe von Migrantenorganisationen sollten von Bund, Län<strong>der</strong>n und Kommunen<br />

sowie den klassischen Trägern <strong>der</strong> Weiterbildung – insbeson<strong>der</strong>e Volkshochschulen, Bildungswerken,<br />

Bundes- und Landeszentralen für politische Bildung – stärker wahrgenommen und<br />

aufgegriffen werden.<br />

Weiterbildungsangebote für Migrantenorganisationen sollten regelgeför<strong>der</strong>t und kontinuierlich ermöglicht<br />

werden, um längerfristige Expertise sowie auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Nachfragestrukturen<br />

aufbauen zu können. Migrantenorganisationen sollten dabei in die Konzeption von <strong>Angebote</strong>n<br />

einbezogen werden.<br />

Aus öffentlichen Mitteln finanzierte Weiterbildungseinrichtungen sollten sich von Migrantenorganisationen<br />

bei <strong>der</strong> Gestaltung von Weiterbildungsangeboten beraten lassen.<br />

Weiterbildungsangebote für Migrantenorganisationen sollten auf die Professionalisierung und auf<br />

Entwicklungsprozesse <strong>der</strong> Organisationen und <strong>der</strong> beteiligten Mitglie<strong>der</strong> zielen. Sie sollten nicht<br />

nur die Vorstände <strong>der</strong> Migrantenorganisationen, son<strong>der</strong>n auch die Mitglie<strong>der</strong> einbeziehen, die die<br />

Integrationsarbeit in <strong>der</strong> Praxis umsetzen. Hier ist ein Vorgehen gefragt, mit dem vorhandene Ressourcen<br />

und Potenziale und auch die Leistungen <strong>der</strong> Migrantenorganisationen „aufgespürt“ werden<br />

können.<br />

Es sollten gezielt Weiterbildungsangebote für Migrantinnen entwickelt werden, die sie dabei unterstützen,<br />

verantwortliche Positionen in Migrantenorganisationen einzunehmen.<br />

Mit Blick auf Beratungsangebote für Migrantenorganisationen sollten Kriterien guter Beratung definiert<br />

werden. Es wird empfohlen, beispielgebende <strong>Angebote</strong> zu identifizieren und diese umfassend<br />

zu evaluieren. Empfohlen wird zudem die Entwicklung von Qualitätsindikatoren bzw. -standards für<br />

Weiterbildungsangebote. Weiterbildungen für Migrantenorganisationen sollten von Trägern angeboten<br />

werden, die als Institution nachweislich interkulturell geöffnet sind bzw. über interkulturelle<br />

Leitlinien verfügen.<br />

Bildungsgutscheine sollten auch an Migrantenorganisationen vergeben werden können.<br />

Umsetzungshinweis: Entwicklung von Weiterbildungsangeboten<br />

<strong>Angebote</strong> für Migrantenorganisationen müssen sich organisatorisch an ihrem oft heterogenen Bedarf orientieren:<br />

Kleine, mittlere und große Vereine benötigen unterschiedliche Weiterbildungen. Zudem muss unterschieden<br />

werden zwischen einer Vereinsarbeit auf Bundesebene und <strong>der</strong> Basisarbeit vor Ort.<br />

Weiterbildungsträger müssen berücksichtigen, dass ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von<br />

Migrantenorganisationen in <strong>der</strong> Regel nur Weiterbildungen wahrnehmen können, die zeitlich mit einer Berufstätigkeit<br />

vereinbar sind und deshalb idealerweise am Wochenende stattfinden sollten. Weiterbildungsangebote<br />

sollten kostengünstig sein, da sie sonst von ehrenamtlich arbeitenden Migrantenorganisationen nicht wahrgenommen<br />

werden.<br />

<strong>Angebote</strong> für Migrantenorganisationen müssen sich inhaltlich an ihrem oft heterogenen Bedarf orientieren.<br />

<strong>Angebote</strong>n werden sollten Weiterbildungen zum Erwerb von Schlüsselkompetenzen sowie themenspezifische<br />

Qualifizierungen. Wichtig sind <strong>Angebote</strong> zu vereinsspezifischen Kenntnissen, zu Kenntnissen für den Bereich<br />

des bürgerschaftlichen Engagements o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Antidiskriminierungs- und Antirassismusarbeit.<br />

Entwickelt, geför<strong>der</strong>t und angeboten werden sollten sowohl Seminare bzw. Schulungen für homogene als<br />

auch für heterogene Gruppen etwa bezüglich <strong>der</strong> Herkunft, des Geschlechts o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Altersstufe. Je<br />

nach Bedarf und thematischen Bezügen sollten insbeson<strong>der</strong>e Empowerment-Seminare für Frauen- und Jugendorganisationen<br />

o<strong>der</strong> auch für Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen nur einer Community in<br />

„geschützten Räumen“ stattfinden können. Dazu gehören auch entsprechende Mentoringprogramme.<br />

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