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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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B. Sprachliche Integration<br />

rung unterstützt verbindliche bundesweit vergleichbare Sprachstandstests für alle Kin<strong>der</strong> im Alter<br />

von vier Jahren und bei Bedarf eine verpflichtende gezielte Sprachför<strong>der</strong>ung vor <strong>der</strong> Schule. 56<br />

Die <strong>Angebote</strong> zur frühkindlichen Deutschför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> sind in den letzten Jahren deutlich<br />

ausgebaut und weiterentwickelt worden. Sie haben überwiegend einen kompensatorischen Ansatz<br />

und sollen migrationsbedingte Deutschdefizite vor <strong>der</strong> Einschulung ausgleichen. Teilweise richten<br />

sie sich auch an Kin<strong>der</strong> ohne Migrationshintergrund, die beson<strong>der</strong>en För<strong>der</strong>bedarf haben. Im Vor<strong>der</strong>grund<br />

stehen insbeson<strong>der</strong>e Kommunikation und alltägliche Verständigung, teilweise auch ein<br />

erstes Heranführen an Schrift und Texte (Literacy-Erziehung). Einige Län<strong>der</strong> finanzieren zusätzliches<br />

pädagogisches Fachpersonal für die Sprachför<strong>der</strong>ung in Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen mit hohem<br />

Anteil von Kin<strong>der</strong>n mit Migrationshintergrund (Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

und Rheinland-Pfalz). 57 Die Mehrzahl <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> setzt bei <strong>der</strong> frühkindlichen Deutschför<strong>der</strong>ung<br />

auf freiwillige Maßnahmen. Verpflichtend sind sie <strong>der</strong>zeit in Bayern, Berlin, Brandenburg,<br />

Bremen, Hamburg, Nie<strong>der</strong>sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. In Rheinland-Pfalz<br />

können im Einzelfall Verpflichtungen ausgesprochen werden. In Nordrhein-Westfalen leiten sich<br />

aus <strong>der</strong> verpflichtenden Sprachstandsfeststellung zwei Jahre vor <strong>der</strong> Einschulung zusätzliche<br />

Sprachför<strong>der</strong>maßnahmen ab. Hessen und das Saarland ergänzen freiwillige Vor(lauf)kurse vor <strong>der</strong><br />

Schule durch eine Vorklasse, sollten die Deutschkenntnisse nach dem Besuch <strong>der</strong> Vor(lauf)kurse<br />

nicht ausreichen.<br />

Übergang in die Grundschule<br />

Von beson<strong>der</strong>er Bedeutung sind an <strong>der</strong> Schnittstelle zwischen Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen und<br />

Grundschulen die Kontinuität <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung und die Nachhaltigkeit <strong>der</strong> Lernfortschritte. In einigen<br />

Län<strong>der</strong>n gibt es übergreifende Konzepte zur durchgängigen sprachlichen Bildung, die Brüche im<br />

Lern- und Bildungsprozess zwischen den Bildungseinrichtungen vermeiden sollen, etwa in Berlin,<br />

Hessen o<strong>der</strong> Schleswig-Holstein. Im Nationalen Integrationsplan haben sich die Län<strong>der</strong> verpflichtet,<br />

gemeinsame bzw. eng aufeinan<strong>der</strong> abgestimmte Bildungs- und Erziehungspläne für Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

und Grundschulen zu erarbeiten. Diese Selbstverpflichtung ist in nahezu allen<br />

Län<strong>der</strong>n umgesetzt. In Bayern, Berlin, Brandenburg, Nie<strong>der</strong>sachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz<br />

und Schleswig-Holstein ist die institutionalisierte Kooperation zwischen Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

und Grundschulen gesetzlich festgeschrieben. 58 In manchen Län<strong>der</strong>n sind die Deutschför<strong>der</strong>angebote<br />

vor <strong>der</strong> Einschulung bzw. die entsprechenden Fortbildungsangebote für das pädagogische<br />

Personal gezielt auf die Zusammenarbeit <strong>der</strong> beiden Bildungseinrichtungen ausgerichtet.<br />

Schulische sprachliche Bildung<br />

Aus <strong>der</strong> pädagogischen Praxis wird immer wie<strong>der</strong> berichtet, dass Schülerinnen und Schüler mit<br />

Deutsch als Zweitsprache häufig nicht an den eigentlichen fachlichen Anfor<strong>der</strong>ungen des Unterrichts<br />

scheitern, son<strong>der</strong>n an seinen sprachlichen Voraussetzungen. Für Schulen entsteht angesichts<br />

<strong>der</strong> wachsenden Anzahl von Kin<strong>der</strong>n mit unzureichenden Deutschkenntnissen (in erster<br />

Linie Kin<strong>der</strong> mit Migrationshintergrund, aber auch Kin<strong>der</strong> mit Deutsch als Erstsprache) dringen<strong>der</strong><br />

Handlungsbedarf. Dies betrifft insbeson<strong>der</strong>e einerseits ergänzende För<strong>der</strong>maßnahmen für die<br />

Schülerinnen und Schüler und an<strong>der</strong>erseits Unterstützung für das pädagogische Personal im Umgang<br />

mit dieser Herausfor<strong>der</strong>ung, etwa durch entsprechende Qualifizierungsangebote.<br />

56 Vgl. CDU/CSU/FDP (2009): a.a.O., S. 59f.<br />

57 Presse- und Informationsamt <strong>der</strong> Bundesregierung (Hg.) (2008): a.a.O., S. 114.<br />

58 Presse- und Informationsamt <strong>der</strong> Bundesregierung (Hg.) (2008): a.a.O., S. 114.<br />

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