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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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B. Sprachliche Integration<br />

und Teilnehmer anzupassen. Neben dem Erwerb von sozialen Kompetenzen spielt die Vermittlung<br />

berufsvorbereiten<strong>der</strong> Deutschkenntnisse eine beson<strong>der</strong>s wichtige Rolle.<br />

Wichtiger Ort <strong>der</strong> berufsbezogenen sprachlichen Bildung für Jugendliche in einer Ausbildung ist die<br />

Berufsschule. Die Län<strong>der</strong> haben im Nationalen Integrationsplan zugesagt, <strong>der</strong> berufsbezogenen<br />

Sprachför<strong>der</strong>ung für Jugendliche beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit zu schenken. Fast alle Län<strong>der</strong> haben<br />

mittlerweile Maßnahmen ergriffen, um die berufsbezogene Deutschför<strong>der</strong>ung an berufsbildenden<br />

Schulen zu verbessern – durch zusätzliche För<strong>der</strong>angebote, spezielle Ausgestaltung berufsvorbereiten<strong>der</strong><br />

Maßnahmen, Zuweisung von zusätzlichen Lehrerstundenkontingenten o<strong>der</strong> Qualifizierungsmaßnahmen<br />

für Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen. 64 Doch auch <strong>der</strong> Ausbildungsbetrieb<br />

trägt erheblich zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sprachkompetenz bei. Für ausbildende Betriebe können Modelle<br />

entwickelt und erprobt werden, die diese gezielt in die sprachliche Bildung einbeziehen. Dabei sollte<br />

nach Wegen gesucht werden, wie Ausbildungsbetriebe als sprachliche Lernorte erschlossen<br />

werden können, ohne diese sowie die dort tätigen Ausbil<strong>der</strong>innen und Ausbil<strong>der</strong> zu überfor<strong>der</strong>n.<br />

Ausbildungsvorbereitende Deutschkenntnisse können auch in den bundesgeför<strong>der</strong>ten Jugendintegrationskursen<br />

vermittelt werden. Diese richten sich an nicht mehr schulpflichtige junge Erwachsene<br />

bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres und werden schwerpunktmäßig dazu genutzt, die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprachlich auf Ausbildung und Integration in den Arbeitsmarkt<br />

vorzubereiten. Durch die von 630 auf bis zu 945 Unterrichtseinheiten erhöhte Dauer des Jugendintegrationskurses<br />

konnte ein größerer Anteil berufsorientieren<strong>der</strong> Sprach- und Lerninhalte aufgenommen<br />

werden. Ergänzt wird dies durch die Möglichkeit, im Rahmen einer Praxisphase innerhalb<br />

des Kurses erste praktische Erfahrungen in <strong>der</strong> Ausbildungs- und Arbeitswelt zu sammeln. Im<br />

Rahmen sogenannter „Verbundprojekte“ kann <strong>der</strong> Sprachkurs mit dem Erwerb eines Abschlusses<br />

o<strong>der</strong> beruflicher Tätigkeit kombiniert werden.<br />

Die folgenden Empfehlungen sollen einen Beitrag dazu leisten, eine Strategie für die Vermittlung<br />

berufsbezogener Deutschkenntnisse zu entwickeln, die umfassend und nachhaltig dazu beiträgt,<br />

die vergleichsweise geringere Ausbildungsbeteiligung dieser Jugendlichen zu verbessern. Grundlage<br />

einer Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Angebote</strong> muss dabei eine genaue Beschreibung <strong>der</strong> Zielgruppen<br />

und ihrer Bedarfe sein.<br />

Empfehlungen<br />

Curriculare Rahmenbedingungen bereitstellen<br />

Sprachliche Bildung und interkulturelle Kompetenzen sollten Bestandteil <strong>der</strong> Rahmencurricula <strong>der</strong><br />

berufsbildenden Schulen werden. Darüber hinaus sollte durch den Bund in seiner Zuständigkeit für<br />

den Bereich <strong>der</strong> Ausbildungsverordnungen in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern geprüft<br />

werden, in welchem Ausmaß die Vermittlung interkultureller Kompetenzen in <strong>der</strong> betrieblichen Berufsausbildung<br />

verankert werden kann.<br />

Übergangsangebote systematisch für Deutschför<strong>der</strong>ung nutzen<br />

Übergangsangebote für Jugendliche, die nach <strong>der</strong> Schule nicht direkt eine Berufsausbildung antreten<br />

(können), sollten noch stärker als bereits bisher zur Verbesserung <strong>der</strong> arbeitsweltbezogenen<br />

sprachlichen Kompetenzen genutzt werden, etwa die durch die Bundesagentur für Arbeit finanzierten<br />

Aktivierungshilfen für Jüngere o<strong>der</strong> berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen. Programmträger<br />

sollten ihre <strong>Angebote</strong> entsprechend modifizieren. Dabei sollte sichergestellt werden, dass diese<br />

Kurse sowohl neu zugewan<strong>der</strong>ten Jugendlichen mit berufsvorbereitendem Sprachför<strong>der</strong>bedarf<br />

64 Presse- und Informationsamt <strong>der</strong> Bundesregierung (Hg.) (2008): a.a.O., S. 130.<br />

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