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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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D. Gesellschaftliche Integration<br />

Bund, Län<strong>der</strong> und Kommunen sollten Netzwerke zur Professionalisierung und Stärkung <strong>der</strong> Teilhabe<br />

von Migrantenorganisationen ideell und wo möglich auch finanziell unterstützen.<br />

Umsetzungshinweis: För<strong>der</strong>ung von Netzwerken von Migrantenorganisationen<br />

Unterstützt werden können die Bildung und nachhaltige Etablierung von Netzwerken insbeson<strong>der</strong>e durch folgende<br />

Maßnahmen:<br />

• Bereitstellung fester Räumlichkeiten durch Land o<strong>der</strong> Kommune<br />

• Ideelle Unterstützung von Land und Kommune (Politik wirbt öffentlich für das Netzwerk)<br />

• Einrichtung einer vom Land o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kommune finanzierten Geschäfts- o<strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

• Professionalisierung des Führungspersonals in Migrantenorganisationen<br />

• Kooperation <strong>der</strong> Verwaltung mit dem Netzwerk, etwa durch die Einbindung des Netzwerks in lokale<br />

und Landesgremien o<strong>der</strong> durch gemeinsame Aktivitäten<br />

Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg för<strong>der</strong>t die Vernetzung <strong>der</strong> Migrantenorganisationen im<br />

Land insbeson<strong>der</strong>e durch die zwei Mal jährlich stattfindenden sogenannten Migrantentreffen. Durch diese<br />

Treffen, die von <strong>der</strong> Integrationsbeauftragten finanziert werden (inklusive Fahrtkosten für Teilnehmende)<br />

wurde eine Vernetzungsplattform für Migrantenorganisationen geschaffen. Ziel ist es, die Partizipation von<br />

Menschen mit Migrationshintergrund am Integrationsprozess zu för<strong>der</strong>n und so zur Verbesserung <strong>der</strong> Integ-<br />

rationsarbeit in Brandenburg beizutragen. So ist das Netzwerk etwa Mitglied im Landesintegrationsbeirat.<br />

In Sachsen-Anhalt haben Vertreterinnen und Vertreter von über 40 Migrantenorganisationen 2008 das „Lan-<br />

desnetzwerk Migrantenselbstorganisationen“ (LAMSA) gegründet. Das ehrenamtlich organisierte Netzwerk<br />

will die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen <strong>der</strong> Bevölkerung mit Migrationshin-<br />

tergrund vertreten und versteht sich als legitimierter Ansprechpartner <strong>der</strong> Landesregierung sowie aller ande-<br />

ren relevanten Organisationen auf Landesebene. Das Landesnetzwerk arbeitet öffentlichkeitswirksam durch<br />

Fachveranstaltungen und durch die Teilnahme an landesweit o<strong>der</strong> regional bedeutsamen Maßnahmen. Zu-<br />

dem wird mit den Medien in Sachsen-Anhalt zusammen gearbeitet, um das Thema Zuwan<strong>der</strong>ung und Integ-<br />

ration <strong>der</strong> Mehrheitsgesellschaft nahe zu bringen. Das Netzwerk trifft sich vierteljährlich in Räumlichkeiten<br />

des Ministeriums für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt. Bei Bedarf berichtet die Integrati-<br />

onsbeauftragte über aktuelle integrationsbezogene Themen. LAMSA nimmt auch teil an den von <strong>der</strong> Integra-<br />

tionsbeauftragten veranstalteten Netzwerktreffen <strong>der</strong> Migrationssozialarbeit. (Vgl. http://www.lamsa.de)<br />

Migrantenorganisationen in Integrationsnetzwerke einbinden<br />

Eine stärkere Vernetzung von Migrantenorganisationen und Organisationen <strong>der</strong> Mehrheitsgesellschaft<br />

sollte angestrebt werden. Dort, wo Migrantenorganisationen mit aktiver, öffentlich sichtbarer<br />

politischer Unterstützung agieren, lassen sich auch an<strong>der</strong>e Institutionen (Träger <strong>der</strong> Migrationsarbeit,<br />

Kirchen, Schulen, Arbeitgeber) leichter für die Vernetzung und Zusammenarbeit gewinnen.<br />

Politik kann (durchaus kostenneutral), etwa durch die Teilnahme an Aktivitäten <strong>der</strong> Migrantengruppen<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> öffentlichen Würdigung des Engagements, wichtige Signale <strong>der</strong> Anerkennung setzen.<br />

Insgesamt sollte ein Diskussionsprozess in den Netzwerken professioneller Akteure <strong>der</strong> Integrationsför<strong>der</strong>ung<br />

mit dem Ziel eingeleitet werden zu prüfen, ob und wie eine gemeinsame Netzwerkarbeit<br />

mit ehrenamtlich engagierten Migrantenorganisationen umgesetzt werden kann. Wichtig ist<br />

die gleichberechtigte und wertschätzende Zusammenarbeit mit beidseitigem Kompetenztransfer.<br />

Ein Beispiel für vernetztes Arbeiten von Migrantenorganisationen mit an<strong>der</strong>en Organisationen und kommuna-<br />

len Einrichtungen ist das „Zentrum für Integration und Migration“ (ZIM) in Erfurt. Das ZIM ist Beratungs-<br />

und Kulturzentrum und Anlaufstelle für Migrantinnen und Migranten, Menschen ohne Migrationshintergrund<br />

aber auch für am Integrationsprozess beteiligte Ämter, Behörden und Institutionen. Im strukturell und finan-<br />

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