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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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C. Bildung und Integration<br />

Praxisnahe Methodik, Didaktik und Inhalte wählen<br />

Bildungsangebote für Eltern sollten praxisnah sein, das heißt, sie sollten Fragen aufgreifen, die für<br />

die Eltern in ihrem täglichen Umgang mit den Kin<strong>der</strong>n und ihrem Bildungsweg von Bedeutung sind,<br />

etwa die Hausaufgaben, das Gespräch mit dem Klassenlehrer, <strong>der</strong> Schulausflug, aber auch <strong>der</strong><br />

Unterrichtsstoff selbst. Bewährt haben sich <strong>Angebote</strong>, die Einzel- und Gruppenformate kombinieren.<br />

Vor allem bei Gruppenangeboten sind anfangs vertrauensbildende Maßnahmen notwendig,<br />

damit die Teilnehmer auch für sensible Themen offen sind.<br />

Um eine nachhaltige Wirkung <strong>der</strong> <strong>Angebote</strong> zu erreichen, ist es wichtig, bei Teilnehmenden eine<br />

Verbindlichkeit herzustellen, die die regelmäßige Teilnahme am Kurs gewährleistet. Dafür können<br />

Bildungsvereinbarungen o<strong>der</strong> -verträge mit den Eltern geschlossen werden. Die <strong>Angebote</strong> sollten<br />

einem festen Rahmen folgen, jedoch durch thematische Module flexibel genug sein, um kurzfristige<br />

Interessen und Bedürfnisse <strong>der</strong> Beteiligten einbeziehen zu können. Diese Baukastenmodule<br />

können in einem Netzwerk von Multiplikatorenprojekten kontinuierlich weiterentwickelt werden.<br />

Elternbildungsangebote sollten sprachsensibel entwickelt werden. Einsprachige <strong>Angebote</strong> auf<br />

Deutsch verfehlen ihren Zweck, wenn die Deutschkenntnisse <strong>der</strong> Teilnehmenden unzureichend<br />

sind. Der Einsatz von Multiplikatoren als Übersetzer ist nur bei sprachhomogenen Gruppen adäquat<br />

möglich. Die Entscheidung über die sprachliche Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Angebote</strong> muss jeweils anhand<br />

<strong>der</strong> Bedarfe vor Ort getroffen werden.<br />

Umsetzungshinweis: Sprache<br />

Um Segregation vorzubeugen und alle Teilnehmenden gleichermaßen zu för<strong>der</strong>n, bieten sich verschiedene<br />

Möglichkeiten an: Einerseits können Dolmetscher für verschiedene vertretene Sprachen eingesetzt werden.<br />

Elternbildungsprojekte können an<strong>der</strong>erseits zunächst auch mit sprachhomogenen Gruppen beginnen und<br />

diese dann bei ausreichenden Deutschkenntnissen <strong>der</strong> Teilnehmenden mischen.<br />

Väter als Zielgruppe für Elternbildungsangebote gewinnen<br />

Es sollten verstärkt auch Väter für Elternbildungsangebote gewonnen werden, da sie insbeson<strong>der</strong>e<br />

für Jungen wichtige Bezugspersonen sind. Auch Männer ohne Migrationshintergrund sollten angesprochen<br />

werden, um den Austausch und das Zusammenleben im Stadtteil zu för<strong>der</strong>n.<br />

Umsetzungshinweis: Väter für Elternbildungsangebote gewinnen<br />

Möglichkeiten, um mehr Väter für die Teilnahme an Elternbildungsangeboten zu gewinnen, können sein:<br />

• Männerpädagogische <strong>Angebote</strong>, die zur Teilnahme an Elternbildungsangeboten motivieren<br />

• Der Einsatz männlicher Multiplikatoren in Elternbildungsangeboten<br />

• Ermutigung <strong>der</strong> Mütter, die Elternbildungsangebote besuchen, Themen und Informationen aus den<br />

Veranstaltungen nach Hause zu tragen, und mit ihrem Partner zu diskutieren<br />

• Aufgreifen von Themenbereichen über das Thema Erziehung hinaus, etwa Schulerfolg, Freizeitaktivitäten<br />

mit Kind, „Arbeitsmarkt“ und Ähnliches<br />

• Anbieten gemeinsamer nie<strong>der</strong>schwelliger Maßnahmen wie zum Beispiel Sportaktivitäten, <strong>Angebote</strong><br />

aus dem IT-Bereich o<strong>der</strong> handwerkliche <strong>Angebote</strong><br />

Elternintegrationskurse zur Kooperation zwischen Bildungseinrichtungen und Eltern nutzen<br />

Viele Integrationskursleiterinnen und -leiter sehen eine <strong>der</strong> grundsätzlichen Aufgaben <strong>der</strong> Elternintegrationskurse<br />

darin, Eltern Mut zu machen, sich mit Bildung zu beschäftigen, Vertrauen in Bildungseinrichtungen<br />

zu schaffen und Berührungsängste auf beiden Seiten abzubauen. In einigen<br />

Regionen funktioniert die Einbettung in die Schulstrukturen vor Ort sehr gut und mit nachhaltigem<br />

Erfolg, in an<strong>der</strong>en muss noch an <strong>der</strong> Vernetzung und Kooperation über die Bildungseinrichtungen<br />

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