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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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A. Das bundesweite <strong>Integrationsprogramm</strong>: Integrationsangebote weiterentwickeln und koordinieren, Potenziale nachhaltig<br />

nutzen<br />

Weiterbildung betrifft nicht nur berufliche Bildung: Auch im Bereich <strong>der</strong> interkulturellen Verständigung,<br />

Bildungsarbeit gegen Rechtsextremismus und <strong>der</strong> Vermittlung von Wissen über Gesellschaft<br />

und Wertesystem in Deutschland sind <strong>Angebote</strong> <strong>der</strong> außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung<br />

angesiedelt, die von Bedeutung für den Bereich <strong>der</strong> Integration sind. Sie richten sich<br />

gerade auch an Menschen ohne Migrationshintergrund.<br />

Hochschule<br />

Hochschulen haben für die Integration durch Bildung eine Doppelrolle: Einerseits sind sie Ausbildungsstätten<br />

für künftige Lehrende, an<strong>der</strong>erseits sind sie durch ihre internationale Studierendenschaft<br />

ein Ort, an dem Integration gelebt und praktiziert wird. Bildungsinlän<strong>der</strong> sind an Hochschulen<br />

in Deutschland jedoch deutlich unterrepräsentiert. Nach <strong>der</strong> 18. Sozialerhebung des Deutschen<br />

Studentenwerkes hatten lediglich acht Prozent aller Studierenden des Sommersemesters 2006<br />

einen Migrationshintergrund. Damit waren rund 136.000 Studierende mit Migrationshintergrund an<br />

deutschen Hochschulen immatrikuliert. 28 Im Rahmen <strong>der</strong> Qualifizierungsinitiative „Aufstieg durch<br />

Bildung“ will <strong>der</strong> Bund die Studienanfängerquote auf 40 Prozent eines Jahrganges anheben. Dies<br />

bietet auch die Chance, Studieninteressierte mit Migrationshintergrund verstärkt anzusprechen.<br />

Hamburg und Thüringen haben mit ihren Hochschulen darüber hinaus Zielvereinbarungen abgeschlossen,<br />

um den Anteil <strong>der</strong> Studierenden, <strong>der</strong> Absolventinnen und Absolventen und des wissenschaftlichen<br />

Personals mit Migrationshintergrund zu erhöhen. 29<br />

Heterogenität und interkulturelles Lernen<br />

Das deutsche Bildungssystem muss nachhaltiger auf den demographischen Wandel reagieren,<br />

pädagogische Fachkräfte benötigen Unterstützung, um Lernerfolge heterogenerer Schülergruppen<br />

sichern zu können. Die Arbeit in sprachlich, kulturell und religiös heterogenen Lerngruppen erfor<strong>der</strong>t<br />

dabei beson<strong>der</strong>e Kompetenzen. Interkulturelle Pädagogik findet daher zunehmend Eingang in<br />

die Bildungspläne <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, einige haben Handbücher für Unterricht und Praxis <strong>der</strong> interkulturellen<br />

Bildung o<strong>der</strong> Handreichungen und Unterrichtsmaterialien zum interkulturellen Lernen entwickelt,<br />

die zum Beispiel über den deutschen Bildungsserver abrufbar sind. 30 Darüber hinaus existieren<br />

<strong>Angebote</strong> zur professionellen För<strong>der</strong>ung interkultureller Verständigung und zum Aufbau demokratischer<br />

Konfliktlösungskompetenzen, die über externe Partner an Schulen durchgeführt werden<br />

können. Viele Schulen haben in den vergangenen Jahren Schulprogramme o<strong>der</strong> Leitbil<strong>der</strong> entwickelt,<br />

in denen sich ein positives Verständnis von Vielfalt spiegelt.<br />

Auch in <strong>der</strong> Lehreraus- und -fortbildung gewinnt das Thema an Bedeutung. In Hamburg ist das<br />

Thema „Umgang mit kultureller und sozialer Heterogenität“ seit 2000 eines von drei prioritären<br />

Themen <strong>der</strong> Lehrerbildung. Die Beratungsstelle Interkulturelle Erziehung am Landesinstitut für<br />

Lehrerbildung und Schulentwicklung in Hamburg bietet Qualifizierungen zum Umgang mit kultureller<br />

Heterogenität in allen Bereichen <strong>der</strong> Lehrerbildung an. 31<br />

Zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Integration speziell von muslimischen Schülerinnen und Schülern hat sich die<br />

Deutsche Islam Konferenz für die Einführung von islamischem Religionsunterricht (IRU) ausge-<br />

28 Mit den Daten <strong>der</strong> Sozialerhebung sind identifizierbar: Eingebürgerte Studierende; Studierende, die neben <strong>der</strong> deutschen<br />

eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen und Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die ihre Hochschulzugangsberechtigung<br />

in Deutschland erworben haben – sogenannte Bildungsinlän<strong>der</strong>. Bildungsauslän<strong>der</strong> sind<br />

nicht erfasst. Es ist daher anzunehmen, dass <strong>der</strong> Anteil Studieren<strong>der</strong> mit Migrationshintergrund nach <strong>der</strong> Definition des<br />

Mikrozensus höher liegt, als <strong>der</strong> in <strong>der</strong> 18. Sozialerhebung angegebene Anteil.<br />

29 Presse- und Informationsamt <strong>der</strong> Bundesregierung (Hg.) (2008): a.a.O., S. 131.<br />

30 http://www.bildungsserver.de<br />

31 Mehr Informationen sind unter http://www.li-hamburg.de/bie abrufbar.<br />

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