Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...
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D. Gesellschaftliche Integration<br />
ganisationen die Notwendigkeit eigener Integrationsbemühungen nahebringen. Der Bevölkerung<br />
ohne Migrationshintergrund und <strong>der</strong> Politik können sie die Perspektiven, Potenziale aber auch<br />
Probleme <strong>der</strong> Menschen vermitteln, die sie vertreten. Der Stärkung von Migrantenorganisationen<br />
kommt aufgrund ihres partizipations- und integrationsför<strong>der</strong>nden Potenzials hohe Bedeutung zu.<br />
Das zum Teil schon seit Jahren bestehende Engagement von Migrantenorganisationen anzuerkennen<br />
und künftig verstärkt zu unterstützen, ist ein wichtiger Beitrag zu einer nachholenden Integrationsför<strong>der</strong>ung.<br />
Bund, Län<strong>der</strong>, Kommunen und nichtstaatliche Organisationen sollten Migrantinnen,<br />
Migranten und ihre Organisationen stärker in Planung und Gestaltung von Integrationsmaßnahmen<br />
einbeziehen, so die For<strong>der</strong>ung des Nationalen Integrationsplans. 133 Im Rahmen des bundesweiten<br />
<strong>Integrationsprogramm</strong>s sollen hierzu konkrete Möglichkeiten aufgezeigt werden.<br />
Die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist von beson<strong>der</strong>er Bedeutung. Gelingt<br />
die Integration <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen nicht, wird ihnen auch als Erwachsene oftmals <strong>der</strong><br />
Zugang zu vielen gesellschaftlichen Bereichen erschwert. Die Lebenssituation junger Menschen<br />
mit Migrationshintergrund ist jedoch zum Teil durch Integrationsdefizite und Benachteiligungen<br />
gekennzeichnet, insbeson<strong>der</strong>e im Bildungssystem. Um dies zu verän<strong>der</strong>n, ist die För<strong>der</strong>ung einer<br />
besseren Teilhabe junger Menschen mit Migrationshintergrund an außerschulischer Bildung – wie<br />
z.B. durch die Teilnahme an den Jugendfreiwilligendiensten -, an demokratischem Lernen, an jugendpolitischer<br />
Interessensvertretung und an sinnvoller Freizeitgestaltung beson<strong>der</strong>s wichtig. Einen<br />
Beitrag dazu kann die Jugend(verbands)arbeit leisten. Auf Verbandsebene gibt es hierzu bereits<br />
einzelne, wirkungsvolle Initiativen. Die Jugendverbandsarbeit wird jedoch bisher nicht bundesweit<br />
und auf allen Verwaltungsebenen unter dem Blickwinkel <strong>der</strong> Partizipationsför<strong>der</strong>ung von<br />
Jugendlichen mit Migrationshintergrund betrachtet. Die im bundesweiten <strong>Integrationsprogramm</strong><br />
entwickelten Empfehlungen sollen eine breite Umsetzung interkultureller Öffnungsprozesse in <strong>der</strong><br />
Jugendverbandsarbeit unterstützen und damit zu einer stärkeren gesellschaftlichen Teilhabe von<br />
Jugendlichen mit Migrationshintergrund beitragen.<br />
Eine große Verantwortung dafür, ob <strong>der</strong> Zusammenhalt in einer Gesellschaft gelingt, trägt die Zivilgesellschaft.<br />
Bürgerschaftliches Engagement – das klassische Ehrenamt aber auch neue Formen<br />
des freiwilligen Engagements – spielt daher traditionell eine ganz beson<strong>der</strong>e Rolle in <strong>der</strong> Integrationsför<strong>der</strong>ung.<br />
Bürgerschaftliches Engagement in und durch Migrantenorganisationen kann<br />
die Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund erhöhen. Im gemeinsamen Engagement<br />
von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund können neue Gemeinschaften und ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
unabhängig von <strong>der</strong> Herkunft entstehen. Dabei kann und soll das bürgerschaftliche<br />
Engagement professionelle Sozialarbeit nicht ersetzen. Es kann jedoch ergänzend<br />
einen wichtigen Beitrag zur Integration leisten und dabei auf die Kompetenzen und Kenntnisse <strong>der</strong><br />
Migrantinnen und Migranten selbst zurückgreifen. Im Nationalen Integrationsplan wird diese beson<strong>der</strong>e<br />
Rolle des bürgerschaftlichen Engagements hervorgehoben. Integration, so <strong>der</strong> Beitrag<br />
des Bundes im Nationalen Integrationsplan, ist ohne die vielfältigen Aktivitäten <strong>der</strong> Zivilgesellschaft<br />
nicht möglich. 134 Auch <strong>der</strong> 2009 entwickelte Nationale Engagementplan greift das Engagement von<br />
und mit Menschen mit Migrationshintergrund auf.<br />
Bürgerschaftliches Engagement ist in allen Handlungsfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Integration von Bedeutung. Es<br />
wurde daher bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Empfehlungen des bundesweiten <strong>Integrationsprogramm</strong>s als<br />
Querschnittsthema behandelt. Beson<strong>der</strong>s häufig werden Empfehlungen zum freiwilligen, gemeinwesenorientiertem<br />
Engagement in <strong>der</strong> Integrationsför<strong>der</strong>ung im Handlungsfeld gesellschaftliche<br />
Integration formuliert, aber auch in den an<strong>der</strong>en Kapiteln finden sich Schnittstellen.<br />
133 Presse- und Informationsamt <strong>der</strong> Bundesregierung (Hg.) (2007): a.a.O., S. 13.<br />
134 Presse- und Informationsamt <strong>der</strong> Bundesregierung (Hg.) (2007): a.a.O., S. 20.<br />
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