16.11.2012 Aufrufe

Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

A. Das bundesweite <strong>Integrationsprogramm</strong>: Integrationsangebote weiterentwickeln und koordinieren, Potenziale nachhaltig<br />

nutzen<br />

spezifische Kompetenzen, die jedoch bisher häufig noch nicht ausreichend in Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

vermittelt werden. Die Qualifizierungsangebote für Erzieherinnen und Erzieher bzw.<br />

Lehrkräfte müssen daher künftig noch stärker als bisher Anleitung zum Umgang mit sprachlich<br />

heterogenen Gruppen und zur Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache geben. In den letzten<br />

Jahren wurden hierzu bereits wichtige Schritte unternommen (vgl. B.2.1.4).<br />

Sprachliche Integration zwischen Schule und Arbeitsmarkt<br />

Neue sprachliche Herausfor<strong>der</strong>ungen stellen sich für Jugendliche an <strong>der</strong> Schwelle von <strong>der</strong> Schule<br />

in die Ausbildung. Bei vielen Jugendlichen zeigt sich hier, dass ihre Deutschkenntnisse noch nicht<br />

ausreichen, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Sie benötigen gezielte Unterstützung bei <strong>der</strong><br />

Entwicklung berufsbezogener, ausbildungsvorbereiten<strong>der</strong> Deutschkenntnisse. Eine wichtige Rolle<br />

spielen dabei die För<strong>der</strong>angebote des Übergangsmanagements. Aber auch während einer Ausbildung<br />

kann ergänzende Deutschför<strong>der</strong>ung erfor<strong>der</strong>lich sein, um Jugendlichen einen erfolgreichen<br />

Abschluss zu ermöglichen (vgl. B.2.1.3). Berufsbildende Schulen und Ausbildungsbetriebe sind<br />

daher zunehmend auch Lernorte im Rahmen <strong>der</strong> sprachlichen Integration.<br />

Sprachliche Integration für Erwachsene<br />

Erwachsene haben an<strong>der</strong>e Deutschför<strong>der</strong>bedarfe als Kin<strong>der</strong> und Jugendliche – bei ihnen stehen<br />

das Zurechtfinden im Alltag und das sprachlich kompetente Handeln im Beruf im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

<strong>Angebote</strong>, die diese Aspekte aufgreifen, bilden den Schwerpunkt <strong>der</strong> staatlich finanzierten<br />

Deutschför<strong>der</strong>ung. Der Bund setzt hier zwei Schwerpunkte: Mit den im Aufenthaltsgesetz neu geschaffenen<br />

Integrationskursen (§ 43 Aufenthaltsgesetz) för<strong>der</strong>t er seit dem 1.1.2005 bundesweit<br />

ein Angebot <strong>der</strong> allgemeinsprachlichen Deutschför<strong>der</strong>ung (vgl. B.2.2). Neben einem Sprachkurs,<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Regel 600 Stunden umfasst, besteht <strong>der</strong> Integrationskurs auch aus einem Orientierungskurs,<br />

<strong>der</strong> in 45 Stunden Grundkenntnisse über die Rechtsordnung, die Geschichte und Kultur<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland vermitteln soll. Ergänzt werden die bundesgeför<strong>der</strong>ten Integrationskurse<br />

durch berufsbezogene Deutschkurse, insbeson<strong>der</strong>e im Rahmen des aus Mitteln des Europäischen<br />

Sozialfonds geför<strong>der</strong>ten ESF-BAMF-Programms (vgl. B.2.3). Berufsbezogener Unterricht<br />

Deutsch als Zweitsprache wird zudem auch von einigen Län<strong>der</strong>n angeboten.<br />

Neben den Integrationskursen wird vor Ort eine Reihe von zielgruppenspezifischen und nie<strong>der</strong>schwelligen<br />

Kursen insbeson<strong>der</strong>e für Frauen bzw. Mütter / Eltern durchgeführt. Durch frauenspezifische<br />

Kurse sollen Migrantinnen angesprochen werden, denen aufgrund traditioneller familiärer<br />

Bindungen <strong>der</strong> Zugang zu den herkömmlichen Sprachför<strong>der</strong>angeboten schwerer fällt. Län<strong>der</strong> und<br />

Kommunen bieten vielfach sogenannte ‚Mama lernt Deutsch’-Kurse an. Daneben gibt es gemeinsame<br />

<strong>Angebote</strong> für Mütter und Kin<strong>der</strong>, beispielsweise die Programme „Rucksack“ und „Griffbereit“,<br />

die in vielen Kommunen durchgeführt werden. Und nicht zuletzt bieten zahlreiche öffentliche und<br />

private Bildungsträger Sprachkurse für verschiedene Zielgruppen an, <strong>der</strong>en institutionalisierter<br />

Deutscherwerb nicht staatlich geför<strong>der</strong>t wird, etwa für ausländische Doktorandinnen und Doktoranden<br />

mit mehrjährigem Aufenthalt in Deutschland o<strong>der</strong> auch für Beschäftigte in Betrieben.<br />

Angesichts des sehr heterogenen und stark lebensphasen-bezogenen Bedarfs an För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

sprachlichen Bildung wurde bei <strong>der</strong> Bearbeitung dieses Handlungsfelds ein biografiebegleiten<strong>der</strong><br />

Ansatz verfolgt und die folgenden Schwerpunkte aufgegriffen:<br />

• Deutsch als Zweitsprache in Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen und Schulen durchgängig för<strong>der</strong>n<br />

• Grundlegende Deutschkenntnisse im Integrationskurs vermitteln<br />

• Sprachliche Bildung für Ausbildung, Beruf und berufliche Weiterbildung weiterentwickeln<br />

• Mehrsprachigkeit als Potenzial für Ausbildung und Beruf nutzen<br />

Seite 12 / 199

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!