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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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A. Das bundesweite <strong>Integrationsprogramm</strong>: Integrationsangebote weiterentwickeln und koordinieren, Potenziale nachhaltig<br />

nutzen<br />

onshintergrund und ihre Organisationen beteiligen sich bislang nur wenig an den Strukturen im<br />

bürgerschaftlichen Engagement (vgl. D.2.1.3). Studien zeigen jedoch: Sie engagieren sich nicht<br />

weniger, aber häufig an<strong>der</strong>s, z.B. im familiären und nachbarschaftlichen Umfeld.<br />

Auf Bundesebene unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

(BMFSFJ) bürgerschaftliches Engagement im Rahmen <strong>der</strong> Initiative Zivil-Engagement. In dieser<br />

Initiative werden seit 2008 unter an<strong>der</strong>em auch ein Modellprojekt zur Qualifizierung von Migrantenorganisationen<br />

als Träger von Jugendfreiwilligendiensten durchgeführt und ein Forschungsprojekt<br />

zum freiwilligen Engagement von Migrantinnen und Migranten geför<strong>der</strong>t. Das vom BMFSFJ geför<strong>der</strong>te<br />

Nationale Forum für Engagement und Partizipation nimmt auch die Partizipation von Menschen<br />

mit Migrationshintergrund in den Blick und soll im Auftrag <strong>der</strong> Bundesregierung konkrete<br />

Vorschläge für eine nationale Strategie zur Engagementför<strong>der</strong>ung entwickeln. Die Engagementstrategie<br />

soll im Herbst 2010 dem Bundeskabinett vorgelegt werden. Das Bundesamt für Migration<br />

und Flüchtlinge unterstützt im Rahmen seiner Projektför<strong>der</strong>ung unter an<strong>der</strong>em Integrationsprojekte<br />

zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements.<br />

In einzelnen Län<strong>der</strong>n, etwa Nordrhein-Westfalen, Berlin und Sachsen-Anhalt, existieren Programme<br />

zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Selbstorganisation von Menschen mit Migrationshintergrund, die gleichzeitig<br />

das Engagement von Migrantenorganisationen für die Integrationsför<strong>der</strong>ung nutzen. Die Hessische<br />

Landesregierung hat ein Integrationslotsennetzwerk aufgebaut, das auch im Internet präsent ist.<br />

Auch die Kommunen för<strong>der</strong>n das Engagement und gehen dabei unterschiedliche Wege: 38 Größere<br />

Städte för<strong>der</strong>n häufig eigenständige Infrastruktureinrichtungen wie Freiwilligenzentren und Seniorenbüros,<br />

kleinere Gemeinden richten eher engagementför<strong>der</strong>nde Anlaufstellen in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

ein. Zunehmend sind öffentliche Einrichtungen wie Schulen, aber auch Vereine wichtige Kooperationspartner<br />

<strong>der</strong> kommunalen Engagementför<strong>der</strong>ungen. Von Bedeutung sind zudem die vielfältigen<br />

zivilgesellschaftlichen Akteure: Freiwilligenagenturen und -zentren, Stiftungen – insbeson<strong>der</strong>e Bürgerstiftungen,<br />

<strong>der</strong>en Anzahl in den letzten Jahren erheblich angestiegen ist –, Netzwerke für bürgerschaftliches<br />

Engagement auf Bundes- und Landesebene, Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften,<br />

Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Jugendverbände sowie Migrantenorganisationen bzw.<br />

Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund.<br />

Integration im Wohnumfeld<br />

Im Fortschrittsbericht zum Nationalen Integrationsplan wird darauf hingewiesen, dass aufgrund <strong>der</strong><br />

„abnehmenden Integrationskraft des Arbeitsmarktes“, die „Integration im Stadtraum, in Vereinen,<br />

Communities und an<strong>der</strong>en Organisationsformen im Wohnumfeld immer wichtiger“ werde. 39 Im Integrationskontext<br />

bildet das Wohnquartier einen wichtigen Bezugsrahmen. Handlungsbedarf besteht<br />

insbeson<strong>der</strong>e in sogenannten benachteiligten Wohnquartieren. 40 Dort ist die Bevölkerung<br />

überdurchschnittlich durch Armut, Bildungsferne und Arbeitslosigkeit gekennzeichnet. Der Anteil<br />

von Menschen mit Migrationshintergrund ist hier beson<strong>der</strong>s hoch. Oftmals sind sie von sozialen<br />

Konflikten und Segregationstendenzen geprägt, etwa durch die Abwan<strong>der</strong>ung des Mittelstandes.<br />

Eine För<strong>der</strong>ung von Beteiligungsstrukturen kann <strong>der</strong>artigen Problemen entgegenwirken und Integration<br />

beför<strong>der</strong>n: Zum einen wird <strong>der</strong> soziale Zusammenhalt von Menschen mit und ohne Migrati-<br />

38<br />

Vgl. Jakob, Gisela / Koch, Claudia (2007): Lokale Engagementför<strong>der</strong>ung in hessischen Kommunen. Akteure, Infrastrukturen,<br />

Instrumente, Darmstadt, S. 3.<br />

39<br />

Dies entspricht <strong>der</strong> Sicht des Landes Berlin. Siehe Presse- und Informationsamt <strong>der</strong> Bundesregierung (Hg.) (2008):<br />

a.a.O., S. 59.<br />

40<br />

Vgl. Friedrich, Lena (2008): Wohnen und innerstädtische Segregation von Migranten in Deutschland. Working Paper<br />

21 <strong>der</strong> Forschungsgruppe des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Nürnberg, sowie Soziale Stadt - info 22<br />

(2008), Newsletter zum Bund-Län<strong>der</strong>-Programm Soziale Stadt.<br />

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