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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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C. Bildung und Integration<br />

Strategien und Ansätze, das Engagement von Eltern mit Migrationshintergrund in Elterngremien zu<br />

stärken, müssen auch eventuelle sprachliche Barrieren im Blick haben. Mitarbeit in Elterngremien<br />

hat ein gewisses Maß an Verständnis- und Ausdrucksfähigkeit im Deutschen als Voraussetzung,<br />

kann jedoch auch ohne perfekte Deutschkenntnisse gelingen. Hier sollte bei Lehrkräften und Eltern<br />

ohne Migrationshintergrund ein Bewusststein dafür geschaffen werden, auf eventuelle Lücken im<br />

Deutschen Rücksicht zu nehmen und die Arbeit und das Know-how von Eltern mit Migrationshintergrund<br />

unabhängig von ihren Deutschkenntnissen wertzuschätzen.<br />

Informelle und formelle Elternarbeit in <strong>der</strong> Gruppe nutzen<br />

Feste werden von vielen Lehrkräften als geeignete, nie<strong>der</strong>schwellige Möglichkeiten zur Initiierung<br />

von Elternengagement, zum Auflösen von Blockaden und zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Identifikation mit <strong>der</strong><br />

Schule gesehen. Gemeinsame Aktivitäten von und für Eltern im informellen Rahmen – beispielsweise<br />

ein „Kaffeeklatsch“ in <strong>der</strong> Schule – können dazu beitragen, dass sich Eltern mit Migrationshintergrund<br />

und an<strong>der</strong>e Eltern und Lehrkräfte besser kennenlernen und über Möglichkeiten zur<br />

Mitwirkung am Schulleben informieren.<br />

Themen von Relevanz für Eltern mit Migrationshintergrund aufgreifen<br />

Eltern engagieren sich insbeson<strong>der</strong>e dann, wenn sie ihre Vorlieben und Interessen dabei einbringen<br />

können und ihre Themen und Bedürfnisse „wie<strong>der</strong> finden“. Hier kann es ein Ansatzpunkt für<br />

die Schulen sein, Themen zu identifizieren, die von beson<strong>der</strong>er Relevanz für Eltern mit Migrationshintergrund<br />

sind und sie bei Bedarf zum Bestandteil von Engagement in Elterngremien zu machen.<br />

Umsetzungshinweis: Identifikation von Themen<br />

Eine einfache Möglichkeit hierzu ist <strong>der</strong> Einsatz von kurzen Fragebögen zu Themenwünschen vor Elternabenden.<br />

Vernetzung und Institutionalisierung – Unterstützung <strong>der</strong> Zusammenarbeit durch öffentliche Einrichtungen<br />

bereitstellen<br />

Es existieren viele städtische Einrichtungen, die sich um die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund<br />

bemühen und die auch eng mit Migrantenorganisationen vernetzt sind. Die Arbeit<br />

dieser Einrichtungen wird an den Schulen und von den Elternvertreterinnen und -vertretern mit<br />

Migrationshintergrund aber oftmals noch nicht hinreichend wahrgenommen. Eine stärkere Vernetzung<br />

<strong>der</strong> auf Integration ausgerichteten städtischen Einrichtungen, <strong>der</strong> privaten Akteure wie zum<br />

Beispiel Bürgerstiftungen und <strong>der</strong> Vereine von Eltern mit Migrationshintergrund mit den örtlichen<br />

Schulen kann die Zusammenarbeit zwischen Eltern mit Migrationshintergrund und Schulen unterstützen.<br />

Schulbeiräte gründen<br />

In Großbritannien, Kanada und den USA sind „School Councils“ ein weit verbreitetes Instrument<br />

zur Beteiligung von Eltern bei <strong>der</strong> Ausgestaltung des Schullebens. Nach diesem Vorbild könnten<br />

auch an deutschen Schulen Schulbeiräte installiert werden, in denen neben den Eltern, auch an<strong>der</strong>e<br />

Vertreter <strong>der</strong> unterschiedlichen im Stadtviertel lebenden Gruppen vertreten sind. 113 Der Schulbeirat<br />

engagiert sich für die Schule, wird bei <strong>der</strong> Einstellung von Lehrkräften und Schulleitern miteinbezogen,<br />

kann Geld für die Schule sammeln und für diese werben. Dadurch können Eltern<br />

113 Bainski, Christiane et al. (2004): Schule und Migration. In: Heinrich-Böll-Stiftung und die Bildungskommission <strong>der</strong><br />

Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.): Selbständig Lernen - Bildung stärkt Zivilgesellschaft - Sechs Empfehlungen <strong>der</strong> Bildungskommission<br />

<strong>der</strong> Heinrich-Böll-Stiftung, Weinheim, S. 189-233.<br />

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