Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...
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A. Das bundesweite <strong>Integrationsprogramm</strong>: Integrationsangebote weiterentwickeln und koordinieren, Potenziale nachhaltig<br />
nutzen<br />
Vernetzung von Bildungseinrichtungen mit an<strong>der</strong>en Akteuren im Sozialraum<br />
Bildung ist mehr als nur Unterricht. Sie entsteht im Zusammenwirken zahlreicher Akteure innerhalb<br />
und außerhalb <strong>der</strong> formalen Bildungseinrichtungen. Durch die Zusammenarbeit mit außerschulischen<br />
Trägern lassen sich ergänzende Lernräume schaffen. Erfahrungen mit gemeinwesenorientierten<br />
Integrationsansätzen zeigen, dass eine sozialräumliche Öffnung und Vernetzung von Bildungseinrichtungen<br />
mit an<strong>der</strong>en Akteuren im Sozialraum und eine aktive und aktivierende Elternarbeit<br />
die Probleme von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen in sozialen Brennpunkten entschärfen können.<br />
Durch gemeinschaftliche Organisation und Vernetzung vor Ort werden neue Beteiligungsstrukturen<br />
geschaffen und Probleme gemeinsam dort gelöst, wo sie entstanden sind.<br />
Die Einführung eines kommunalen Bildungsmanagements und bildungsbezogener Integrations-<br />
und Diversitätsstrategien in den Kommunen, die z.B. durch das Programm „Lernen vor Ort“ des<br />
BMBF unterstützt werden, ermöglichen die gleichberechtigte Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger<br />
am öffentlichen Leben und tragen dazu bei, ein neues Bewusstsein in Bezug auf demographische,<br />
ethnische und kulturelle Vielfalt als gesellschaftliche Ressource zu schaffen.<br />
Der Zusammenhang von Bildungsherkunft und Bildungserfolg muss so früh wie möglich aufgebrochen<br />
werden. An vielen Schulen haben sich um För<strong>der</strong>vereine herum Bildungsbündnisse zusammengefunden,<br />
die oftmals von Lehrkräften und Eltern gemeinsam getragen werden und soziale<br />
und pädagogische Arbeit leisten. Sie initiieren neue Formen <strong>der</strong> Zusammenarbeit von Schulen,<br />
Eltern und gemeindlichem Umfeld. Diese reichen zum Beispiel durch Dolmetscherdienste gerade<br />
auch in die Gruppen von Eltern hinein, die in an<strong>der</strong>en Kulturen verwurzelt sind. Diese Initiativen<br />
wird <strong>der</strong> Bund unterstützen, um die Bildungschancen von Kin<strong>der</strong>n mit Migrationshintergrund zu<br />
erhöhen. Das BMBF sieht hierfür in <strong>der</strong> 17. Legislaturperiode insgesamt eine Milliarde Euro vor.<br />
Jede <strong>der</strong> 16.400 Grundschulen in Deutschland braucht ein starkes Bildungsbündnis. Jedem För<strong>der</strong>verein<br />
an einer Brennpunktschule soll daher auf Antrag ein Bildungsbudget von bis zu 40.000<br />
Euro zur Verfügung gestellt werden.<br />
Pädagogische Fachkräfte mit Migrationshintergrund<br />
Pädagogisches Personal und Lehrkräfte mit Migrationshintergrund spielen eine wichtige Rolle bei<br />
<strong>der</strong> interkulturellen Öffnung <strong>der</strong> Bildungseinrichtungen, <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit zugewan<strong>der</strong>ten<br />
Eltern und <strong>der</strong> Wertschätzung und För<strong>der</strong>ung von Mehrsprachigkeit. Sie sind zudem wichtige Rollenvorbil<strong>der</strong><br />
für Kin<strong>der</strong> mit Migrationshintergrund. Mehr pädagogisches Personal mit Migrationshintergrund<br />
macht Vielfalt in <strong>der</strong> Schule bewusst und trägt dazu bei, Chancen aufzudecken, die in<br />
dieser Vielfalt liegen. Die Steigerung des Anteils von Menschen mit Migrationshintergrund in pädagogischen<br />
Berufen ist deshalb eine wichtige Aufgabe, die erstmals vom Verband Bildung und Erziehung<br />
im Jahr 2006 artikuliert wurde. Seither haben Akteure aus Gesellschaft und Politik dem<br />
Thema wachsende Aufmerksamkeit gewidmet. Der Nationale Integrationsplan regt an, darauf hinzuwirken,<br />
dass deutlich mehr Personen mit Migrationshintergrund für pädagogische Berufe gewonnen,<br />
qualifiziert und eingestellt werden. 36 Die Kultusministerkonferenz und Migrantenorganisationen<br />
betonen gemeinsam die Notwendigkeit <strong>der</strong> Erhöhung des Anteils von Lehrkräften mit Migrationshintergrund.<br />
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft for<strong>der</strong>t, an je<strong>der</strong> Bildungseinrichtung<br />
mindestens einen Pädagogen o<strong>der</strong> eine Pädagogin mit Migrationshintergrund zu beschäftigen.<br />
Konkrete Umsetzung erfährt das Bestreben, mehr Lehramtsstudierende mit Migrationshintergrund<br />
zu gewinnen, <strong>der</strong>zeit an mehreren Standorten in Deutschland (vgl. C.2.2).<br />
36 Presse- und Informationsamt <strong>der</strong> Bundesregierung (Hg.) (2007): a.a.O., S. 65.<br />
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