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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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C. Bildung und Integration<br />

onsberatungsstellen für Erwachsene und Jugendmigrationsdienste, Migranten-, Auslän<strong>der</strong>-, Integrationsbeauftragte,<br />

Bildungseinrichtungen, Unternehmen.<br />

In Hamburg führen die Bücherhallen (städtische Büchereien) das Ehrenamtsprojekt „Dialog in Deutsch“<br />

durch. Das Projekt umfasst ein breites Angebot an offenen, kostenlosen und unbefristeten Gesprächsgrup-<br />

pen mit bis zu acht Personen und wendet sich an Erwachsene – insbeson<strong>der</strong>e Eltern – mit Migrationshin-<br />

tergrund, die nach <strong>der</strong> Teilnahme am Integrationskurs ihre Deutschkenntnisse trainieren und vertiefen wol-<br />

len und noch keinen Zugang zu an<strong>der</strong>en Bildungseinrichtungen gefunden haben. Die Gesprächsgruppen<br />

treffen sich einmal wöchentlich in den verschiedenen Stadtteilbücherhallen und in <strong>der</strong> Zentralbibliothek. Hier<br />

finden die Teilnehmenden einen attraktiven Ort <strong>der</strong> Begegnung, <strong>der</strong> wichtige Eigenschaften vereint: Er ist<br />

öffentlich und gleichzeitig geschützt, bildungsnah mit Zugang zu mo<strong>der</strong>nsten Medien und doch kein Lehrbe-<br />

trieb. Die Freude am praktischen Umgang mit <strong>der</strong> Sprache steht im Vor<strong>der</strong>grund. Die Gruppen werden von<br />

Ehrenamtlichen geleitet, die kontinuierlich fachlich unterstützt werden.<br />

Träger von Elternbildungsangeboten vernetzen<br />

Die Vielzahl an Projekten <strong>der</strong> Elternbildung und die Vielfalt <strong>der</strong> Anbieter überfor<strong>der</strong>t Eltern oft bei<br />

<strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> für sie passenden <strong>Angebote</strong>. Netzwerke und Kooperationen auf kommunaler<br />

Ebene können dieser Überfor<strong>der</strong>ung gegensteuern, Information über <strong>Angebote</strong> bündeln und dazu<br />

beitragen, dass Träger ihre <strong>Angebote</strong> aufeinan<strong>der</strong> abstimmen und sich ergänzen.<br />

Bildungseinrichtungen, Familien- und Jugendhilfe sollten gemeinsam mit Migrantenorganisationen,<br />

Elternorganisationen bzw. -vertretungen und Trägern von Elternbildungsangeboten vor Ort Netzwerke<br />

bilden, um Eltern gezielt anzusprechen. Hierzu sollte eine Koordinationsstelle eingerichtet<br />

werden, die die Vernetzungsstruktur entwickelt, mo<strong>der</strong>iert und aufrechterhält. Hierfür erscheinen<br />

beispielsweise Bildungsbüros o<strong>der</strong> Servicestellen lokaler Bildungslandschaften geeignet. Von den<br />

<strong>Angebote</strong>n dieser Stelle können auch Eltern ohne Migrationshintergrund profitieren.<br />

Elternbildungsangebote sollten in die Angebotsstrukturen vor Ort eingebettet sein, um die teilnehmenden<br />

Eltern an die Bildungsinstitutionen vor Ort heranführen zu können. Träger von Elternbildungsangeboten<br />

sollten über institutionalisierte Strukturen verfügen und mit den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

vor Ort vertraut sein, um auf diese zielgerichtet reagieren zu können.<br />

Der Aufbau und die fachliche Steuerung eines lokalen Pools von Honorarkräften mit eigener Migrationserfahrung<br />

und zwei- bzw. mehrsprachigen Kompetenzen auf kommunaler Ebene haben sich<br />

zur Durchführung (auch herkunftssprachlicher) Elternbildungsprojekte bewährt.<br />

Erfahrungen mit <strong>der</strong> systematischen Verankerung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Elternarbeit in regionalen<br />

bzw. landesweiten Netzwerken mit Migrantenorganisationen, Elternvereinen, Bildungseinrichtungen<br />

und an<strong>der</strong>en Akteuren <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Eltern sollten dokumentiert, ausgewertet und<br />

für den Transfer in an<strong>der</strong>e Regionen bzw. Bundeslän<strong>der</strong> aufbereitet werden.<br />

Das bis Frühjahr 2010 vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geför<strong>der</strong>te Regensburger Projekt „IN-<br />

MIGRA-KID“ hat dazu beitgetragen, die Bewältigung <strong>der</strong> Übergänge „Vorkin<strong>der</strong>garten – Kin<strong>der</strong>garten“ sowie<br />

„Kin<strong>der</strong>garten – Schule“ zu erleichtern, die häufig Verunsicherungen auf familiärer und institutioneller Ebene<br />

bei Migrantenfamilien verursachen. „INMIGRA-KID“ hat Migrantenfamilien mit Kin<strong>der</strong>n im Alter bis sechs 6<br />

Jahre sowie Multiplikatoren <strong>der</strong> Bildungsinstitutionen angesprochen. Das Projekt zielte darauf, Elternkompe-<br />

tenzen für den Übertritt <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in Kin<strong>der</strong>garten und Schule sowie die Interaktion und Kommunikation<br />

zwischen Migrantenfamilien und deutschen Institutionen zu stärken. Hierzu wurde eine Fachstelle zur Förde-<br />

rung <strong>der</strong> strukturellen Integration von Migrantenkin<strong>der</strong>n eingerichtet. In enger Zusammenarbeit <strong>der</strong> Fach-<br />

stelle, <strong>der</strong> Kommunalverwaltung und von Einrichtungen in den Bereichen Kin<strong>der</strong>garten und Schule wurden<br />

standardisierte Strukturen und Verfahren zur Berücksichtigung <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en (Bildungs-) Situation <strong>der</strong><br />

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