Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...
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A. Das bundesweite <strong>Integrationsprogramm</strong>: Integrationsangebote weiterentwickeln und koordinieren, Potenziale nachhaltig<br />
nutzen<br />
studien im Bildungsbereich zusammenwirken, ebenso bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Vorhaben <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
an Hochschulen.<br />
Die Regierungschefs von Bund und Län<strong>der</strong>n haben bei ihrem Treffen am 22. Oktober 2008 in<br />
Dresden die Qualifizierungsinitiative für Deutschland beschlossen. 25 Gemeinsam haben sich die<br />
Bundeskanzlerin und die Regierungschefs <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> auf das Ziel verständigt, den Anteil <strong>der</strong> Aufwendungen<br />
für Bildung und Forschung in Deutschland auf zehn Prozent des Bruttoinlandprodukts<br />
bis zum Jahr 2015 zu steigern. Die Län<strong>der</strong> haben zudem zugesagt, bis zum Jahr 2010 verbindliche<br />
Sprachstandsfeststellungen und bis zum Jahr 2012 eine intensivierte Sprachför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
rechtzeitig vor Eintritt in die Schule sicher zu stellen.<br />
Bei <strong>der</strong> fortlaufenden Umsetzung <strong>der</strong> Qualifizierungsinitiative legen die Län<strong>der</strong> Schwerpunkte insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei <strong>der</strong> sprachlichen För<strong>der</strong>ung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen, <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
mit den Eltern und <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung <strong>der</strong> Schulen. Der Bund hat nicht nur seine zentralen<br />
integrationspolitischen Programme – insbeson<strong>der</strong>e die Integrationskurse – qualitativ und quantitativ<br />
verbessert, son<strong>der</strong>n auch seine mittelbar integrationsför<strong>der</strong>nden Maßnahmen mit Bezug zum<br />
Bereich Bildung weiter auf die Bedarfe von Migrantinnen und Migranten zugeschnitten. Im Hinblick<br />
auf die Integrationsför<strong>der</strong>ung sind speziell folgende Selbstverpflichtungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> im Nationalen<br />
Integrationsplan und Maßnahmen <strong>der</strong> Qualifizierungsinitiative von beson<strong>der</strong>er Bedeutung:<br />
• Der Bund wird die frühe Sprachför<strong>der</strong>ung mit Integrationskursen für Eltern flankieren.<br />
• Die Län<strong>der</strong> verfolgen gemeinsam das Ziel, bis 2012 die Abbrecher und Wie<strong>der</strong>holquoten<br />
deutlich zu senken und die Angleichung <strong>der</strong> Quoten von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit<br />
Migrationshintergrund an den Gesamtdurchschnitt aller Schülerinnen und Schüler zu erreichen<br />
(Nationaler Integrationsplan). Die Län<strong>der</strong> streben an, bis 2015 die Zahl <strong>der</strong> Schulabgänger<br />
ohne Abschluss im Bundesdurchschnitt von 8 Prozent auf 4 Prozent zu senken<br />
(Qualifizierungsinitiative).<br />
• Die Län<strong>der</strong> werden gemeinsam mit entsprechenden Partnern (z.B. Bundesagentur für Arbeit<br />
und Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) integrationsrelevante <strong>Angebote</strong> für Migrantinnen<br />
und Migranten von <strong>der</strong> Alphabetisierung bis zur Berufsreife weiterentwickeln und ausbauen.<br />
Weiterbildung<br />
Angesichts <strong>der</strong> wachsenden Rolle des lebenslangen Lernens gewinnt zunehmend auch die Weiterbildung<br />
an Bedeutung. Die Weiterbildungsbeteiligung von Personen mit Migrationshintergrund<br />
ist weiterhin geringer als die <strong>der</strong> Deutschen ohne Migrationshintergrund, <strong>der</strong> Abstand ist in den<br />
letzten Jahren jedoch deutlich zurück gegangen. Die Bevölkerung mit ausländischer Staatsangehörigkeit<br />
hat ihren Rückstand dabei noch stärker aufgeholt als die Personen mit Migrationshintergrund<br />
und deutscher Staatsangehörigkeit. 26 Ursächlich für die geringere Beteiligung an Weiterbildungsangeboten<br />
können unter an<strong>der</strong>em die sprachlichen Anfor<strong>der</strong>ungen von Weiterbildung<br />
sein, die den Zugang von Menschen mit Migrationshintergrund erschweren. Forschungsergebnisse<br />
27 zeigen einen engen Zusammenhang zwischen den erreichten Bildungsabschlüssen und <strong>der</strong><br />
Teilnahme an Weiterbildungen, <strong>der</strong> bei Menschen mit Migrationshintergrund, die überproportional<br />
keinen o<strong>der</strong> einen niedrigeren Bildungsabschluss haben, beson<strong>der</strong>s deutlich zum Tragen kommt.<br />
25 http://www.aufstieg-durch-bildung.de<br />
26 TNS Infratest im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (2008): Weiterbildungsbeteiligung in<br />
Deutschland, München, S. 64 und Öztürk, Halit: Weiterbildungsbeteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund in<br />
Deutschland. In: Aus Politik und Zeitgeschichte 5/2009, Bonn, S. 24-30.<br />
27 Vgl. Öztürk (2009), a.a.O.<br />
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