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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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A. Das bundesweite <strong>Integrationsprogramm</strong>: Integrationsangebote weiterentwickeln und koordinieren, Potenziale nachhaltig<br />

nutzen<br />

A. Das bundesweite <strong>Integrationsprogramm</strong>: Integrationsangebote<br />

weiterentwickeln und koordinieren, Potenziale<br />

nachhaltig nutzen<br />

Die Gesellschaft in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland ist durch die Migration <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte<br />

vielfältiger geworden – kulturell, religiös und sprachlich: Rund 15,6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund<br />

leben heute in Deutschland – fast ein Fünftel <strong>der</strong> Bevölkerung, darunter 8,3 Millionen<br />

Deutsche. Rund 10,6 Millionen sind selbst nach Deutschland zugewan<strong>der</strong>t. Neben 7,3 Millionen<br />

Auslän<strong>der</strong>innen und Auslän<strong>der</strong>n leben viele (Spät)Aussiedlerinnen und (Spät)Aussiedler in<br />

Deutschland; seit 1950 sind rund 4,5 Millionen zugewan<strong>der</strong>t. 1 Genau bestimmen lässt sich ihre<br />

aktuelle Zahl nicht, sie wird in <strong>der</strong> amtlichen Statistik nicht explizit ausgewiesen. Schätzungen reichen<br />

von 3,1 bis 4,1 Millionen. 2 Hinzu kommen seit dem Inkrafttreten des neuen Staatsangehörigkeitsrechts<br />

im Jahr 2000 mehr als eine Million Personen, die eingebürgert wurden, sowie die Kin<strong>der</strong><br />

von Migrantinnen und Migranten, die bereits bei Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten<br />

haben. 3 Diese Vielfalt ist eine Chance für die kulturelle, wirtschaftliche, demographische und<br />

gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands, sie muss jedoch gestaltet werden.<br />

Die Zusammensetzung <strong>der</strong> Bevölkerung mit Migrationshintergrund hat sich in den vergangenen<br />

Jahren gewandelt, die Vielfalt <strong>der</strong> Gesellschaft in Deutschland ist Verän<strong>der</strong>ungen unterzogen:<br />

Prägten bis Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre Menschen aus den ehemaligen Anwerbestaaten (etwa <strong>der</strong><br />

Türkei, Italien und dem ehemaligen Jugoslawien) sowie Aussiedlerinnen und Aussiedler das Bild<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung mit Migrationshintergrund, hat sich ihre Zusammensetzung in den letzten Jahren<br />

durch die verstärkte Zuwan<strong>der</strong>ung aus an<strong>der</strong>en Teilen <strong>der</strong> Welt verän<strong>der</strong>t. Die größten Gruppen<br />

<strong>der</strong> Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland bilden weiterhin diejenigen mit türkischem<br />

Migrationshintergrund sowie (Spät)Aussiedlerinnen und (Spät)Aussiedler. Unter den Menschen,<br />

die neu nach Deutschland zuwan<strong>der</strong>n, sind heute jedoch viele Menschen aus Osteuropa – insbeson<strong>der</strong>e<br />

aus Polen und Rumänien –, aber auch aus Afrika und Asien. Man könnte sagen, die Vielfalt<br />

ist vielfältiger geworden. Integrationsför<strong>der</strong>ung muss darauf reagieren.<br />

Begriffsklärung<br />

In diesem Bericht werden die Begriffe „Menschen mit Migrationshintergrund“, „Migrantin / Migrant“ und<br />

„Auslän<strong>der</strong>in / Auslän<strong>der</strong>“ verwendet. Mit dem Begriff „Migrationshintergrund“ kann die Gesamtheit aller<br />

Menschen mit eigener Migrationserfahrung bzw. Migrationserfahrung <strong>der</strong> Eltern und damit Integration im<br />

Generationenprozess abgebildet werden. Er ermöglicht es, auch die spezifische Situation <strong>der</strong> zweiten und<br />

dritten Generation zu berücksichtigen, insbeson<strong>der</strong>e in den Bereichen Bildung und Arbeitsmarkt. Der Begriff<br />

soll jedoch nicht implizieren, dass alle Menschen mit Migrationshintergrund Integrationsbedarf haben.<br />

1 Seit 2005 ermöglichen die Daten des Mikrozensus die Identifizierung von Personen mit Migrationshintergrund. Die<br />

Hochrechnung <strong>der</strong> ausländischen Bevölkerung im Mikrozensus schätzt diese auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Bevölkerungsfortschreibung<br />

auf 7,3 Millionen und weicht damit von <strong>der</strong> im Auslän<strong>der</strong>zentralregister erfassten Zahl von 6,7 Millionen Menschen<br />

ab. Vgl. Bundesministerium des Innern / Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2008): Migrationsbericht des<br />

Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge im Auftrag <strong>der</strong> Bundesregierung. Migrationsbericht 2007, Nürnberg sowie<br />

Statistisches Bundesamt (2010): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung mit Migrationshintergrund – Ergebnisse<br />

des Mikrozensus 2008, Wiesbaden.<br />

2 Die Unterschiede in den Schätzungen <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> (Spät)Aussiedlerinnen und (Spät)Aussiedler erklären sich wie folgt:<br />

Die Zahl 3,1 Millionen basiert auf dem Mikrozensus 2008 und umfasst Personen, die selbst mit (Spät)Aussiedlerstatus<br />

nach Deutschland eingereist sind sowie ihre zeitgleich eingereisten Ehegatten und Kin<strong>der</strong> (bis 31.12.1992 Aussiedler, ab<br />

1.1.1993 Spätaussiedler). Die Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration <strong>der</strong> Bundesregierung kommt in ihrem<br />

7. Bericht zur Lage <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>innen und Auslän<strong>der</strong> in Deutschland unter Einbeziehung auch <strong>der</strong> in Deutschland<br />

geborenen Kin<strong>der</strong> von (Spät)Aussiedlern auf die Zahl von 4,1 Millionen.<br />

3 Bundesministerium des Innern / Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2008): a.a.O.<br />

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