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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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B. Sprachliche Integration<br />

Ein großer Teil <strong>der</strong> <strong>Angebote</strong> für Menschen mit Migrationshintergrund kann bis zum Jahr 2013<br />

durch das ESF-BAMF-Programm abgedeckt werden. Die vom Europäischen Sozialfonds (ESF),<br />

Programmteil „Qualifikation und Weiterbildung für Personen mit Migrationshintergrund durch berufsbezogene<br />

Maßnahmen, insbeson<strong>der</strong>e berufsbezogene Sprachkurse und Praktika“ 72 geför<strong>der</strong>ten<br />

Kurse richten sich primär an Leistungsempfänger nach SGB III und II sowie an Beschäftigte in<br />

Betrieben. Für die För<strong>der</strong>periode 2007-2013 hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />

(BMAS) das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Kurse beauftragt.<br />

Zielgruppe des Programms sind alle nicht schulpflichtigen Personen mit Migrationshintergrund, die<br />

einer fachlichen und sprachlichen Qualifizierung für den ersten Arbeitsmarkt bedürfen. Die Kurse<br />

bestehen aus einem berufsbezogenen Deutschunterricht und Qualifizierungsteilen, welche je nach<br />

Bedarf <strong>der</strong> Lerngruppe Fachunterricht, Praktika und Betriebsbesichtigungen umfassen können. Die<br />

maximale Gesamtför<strong>der</strong>dauer beträgt 730 Unterrichtsstunden.<br />

In Deutschland stehen von 2007 bis 2013 rund 330 Millionen Euro aus dem ESF zur Verfügung.<br />

Die Maßnahmen müssen zu 50 Prozent (alte Bundeslän<strong>der</strong> und Berlin) bzw. zu 25 Prozent (neue<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n und ehemaliger Regierungsbezirk Lüneburg) mit Leistungen nach SGB II o<strong>der</strong> III,<br />

Sozialversicherungsbeiträgen, Län<strong>der</strong>mitteln, kommunalen und privaten Mittel o<strong>der</strong> Eigenmitteln<br />

<strong>der</strong> Träger kofinanziert werden. För<strong>der</strong>fähig sind nicht nur arbeitssuchende o<strong>der</strong> arbeitslose Personen,<br />

son<strong>der</strong>n auch Menschen, die im Rahmen einer beruflichen Weiterqualifizierung berufsbegleitenden<br />

Deutschför<strong>der</strong>bedarf haben. Die ersten Kurse haben Anfang 2009 begonnen. Auch im<br />

Rahmen <strong>der</strong> ESF-Programme <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> werden unter an<strong>der</strong>em <strong>Angebote</strong> <strong>der</strong> berufsbezogenen<br />

Deutschför<strong>der</strong>ung finanziert. Sofern über das Angebot des ESF-BAMF-Programms hinaus weitere<br />

berufsbezogene Deutschför<strong>der</strong>ung im Rahmen von Maßnahmen <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist, ist dies grundsätzlich möglich. 73 Bei den Inhalten solcher Weiterbildungsmaßnahmen<br />

müssen jedoch die beruflichen Inhalte überwiegen.<br />

Mit <strong>der</strong> bundesweiten Implementierung des ESF-BAMF-Programms ist ein großer Schritt in Richtung<br />

einer umfassenden, einheitlichen und nachhaltigen Strategie zur Vermittlung berufsbezogener<br />

Deutschkenntnisse unternommen worden, weitere Schritte müssen folgen. Dabei sollten, wo erfor<strong>der</strong>lich,<br />

auch Zielgruppen in den Blick genommen werden, die bis dato nicht an Kursen des ESF-<br />

BAMF-Programms teilnehmen, weil es für sie keine unterstützenden Kofinanzierungsmöglichkeiten<br />

gibt, insbeson<strong>der</strong>e Arbeitssuchende ohne Leistungsbezug. In Hamburg etwa hat eine Datenauswertung<br />

ergeben, dass rund 30 Prozent <strong>der</strong> Klientinnen und Klienten von Integrationszentren bzw.<br />

Teilnehmenden von Integrationsprojekten in diese Zielgruppe fallen. Häufig handelt es sich um<br />

Frauen, <strong>der</strong>en Ehepartner berufstätig ist und die als Ehefrauen selbst keine Leistungsempfänger<br />

nach SGB II o<strong>der</strong> III sind.<br />

Auch das Zusammenspiel vorhandener Maßnahmen sowie ihre Anschlussfähigkeit sollte untereinan<strong>der</strong><br />

gestärkt werden. Dies gilt für berufsbezogene Deutschkurse im Anschluss an die Integrationskurse,<br />

aber auch für die Verbindung von Kursen im Rahmen des ESF-BAMF-Programms mit<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> ARGEn o<strong>der</strong> Optionskommunen. Die folgen-<br />

72 Mit dem ESF werden von <strong>der</strong> EU Maßnahmen mit dem Ziel geför<strong>der</strong>t, die Zugangschancen von Arbeitslosen zum<br />

Arbeitsmarkt zu erhöhen, Arbeitslosigkeit zu vermeiden und die Chancengleichheit aller beim Zugang zum Arbeitsmarkt<br />

zu för<strong>der</strong>n. Im Rahmen des ESF legen Mitgliedstaaten und Regionen ihre eigenen operationellen Programme vor, um<br />

auf die Bedürfnisse vor Ort reagieren zu können. Zur Umsetzung des ESF in Deutschland haben sowohl die Län<strong>der</strong> als<br />

auch <strong>der</strong> Bund Programme erstellt.<br />

73 Vgl. §§ 77 ff SGB III o<strong>der</strong> §16 SGB II i.V. mit § 77, s. auch § 85 SGB III.<br />

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