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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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B. Sprachliche Integration<br />

tung beantragt werden, die neben den sprachlichen Eignungsvoraussetzungen auch kognitive, schulische<br />

und motivationale Aspekte von Eignung überprüft.<br />

Kriterien für Sprachstandsfeststellungen von Kenntnissen in berufsbezogenem Deutsch als Zweitsprache<br />

entwickeln<br />

Bereits existierende Instrumente zur Feststellung von (berufsbezogenen) Deutschkenntnissen sollten<br />

gesichtet, dokumentiert und nach einheitlichen Kriterien bewertet werden. Als Ergebnis sollten<br />

in einem zweiten Schritt ausführliche Kriterien für ein qualitativ hochwertiges Verfahren zu entsprechenden<br />

Sprachstandsfeststellungen entwickelt und entsprechende Schulungen für Prüfungs- und<br />

Testkonzipierende angeboten werden.<br />

Die „Koordinierungsstelle Berufsbezogenes Deutsch“ in Hamburg (Träger: die gemeinnützige Gesellschaft für<br />

Arbeit und Integration passage gGmbH) hat in den Jahren 2007 und 2008 einen Deutschkurs für Angehörige<br />

eines norddeutschen Produktionsbetriebes konzipiert, durchgeführt und evaluiert. In dem Betrieb arbeiten<br />

400 Mitarbeitende aus 21 Nationen. Wie in vielen an<strong>der</strong>en Betrieben haben sich auch hier die Arbeitsweise<br />

und damit einhergehend die kommunikativen Anfor<strong>der</strong>ungen am Arbeitsplatz in den letzten Jahren radikal<br />

verän<strong>der</strong>t: Die Arbeit wird heute von mo<strong>der</strong>nen Maschinen erledigt, die <strong>der</strong> Bedienung durch qualifiziertes<br />

Personal bedürfen. Die neuen Formen <strong>der</strong> Arbeitsorganisation erfor<strong>der</strong>n mehr Kooperation und sprachliche<br />

Kommunikation: So müssen etwa Störungen an Maschinen zügig gemeldet werden und die Beschreibung<br />

von Arbeitsprozessen ist für Audits und Qualitätssicherung unverzichtbar geworden. Des Weiteren profitieren<br />

verschiedene Arbeitsabläufe und das Betriebsklima davon, wenn sich Mitarbeitende verschiedener ethnischer<br />

Gruppen untereinan<strong>der</strong> verständigen können. Die Koordinierungsstelle wurde damit beauftragt, ein individu-<br />

ell auf diesen Betrieb zugeschnittenes Konzept zur sprachlichen und fachlichen Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbei-<br />

tenden zu entwickeln. Dazu waren insbeson<strong>der</strong>e folgende Schritte notwendig:<br />

- Ermittlung <strong>der</strong> Ziele und Interessen des Betriebes<br />

- Erhebung des konkreten Sprachbedarfs sowie <strong>der</strong> individuellen Sprachbedürfnisse am Arbeitsplatz<br />

- Entwicklung eines passgenauen Unterrichtskonzepts und entsprechen<strong>der</strong> Unterrichtsmodule<br />

- Entscheidungen darüber, welche Materialien und Methoden eingesetzt werden sollten<br />

- Entwicklung von Materialien auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Sprachbedarfsanalyse<br />

Der Kurs umfasste 100 Unterrichtseinheiten und wurde in <strong>der</strong> abschließenden Evaluation positiv bewertet.<br />

Detaillierte Informationen unter: http://www.deutsch-am-arbeitsplatz.de/innerbetrieblich.html o<strong>der</strong> Bundes-<br />

amt für Migration und Flüchtlinge (Hg.): Deutsch als Zweitsprache, Heft 2/2007, S. 36 - 43.<br />

Forschungsdesi<strong>der</strong>ate<br />

Viele Indizien und erste Forschungsansätze sprechen dafür, dass <strong>der</strong> För<strong>der</strong>bedarf im Bereich<br />

berufsbezogenes Deutsch von Migrantinnen und Migranten, die erst nach ihrer Ausbildung nach<br />

Deutschland eingewan<strong>der</strong>t sind nicht identisch ist mit demjenigen von Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen mit Migrationshintergrund, die überwiegend das deutsche Schulsystem durchlaufen<br />

haben. Forschungsbedarf besteht für letztere Zielgruppe sowohl für die Feststellung <strong>der</strong> Deutschkenntnisse<br />

als auch für die Ausbildungs- und Unterrichtsgestaltung.<br />

2.3.4 Koordinierung <strong>der</strong> Akteure und <strong>Angebote</strong> berufsbezogener Deutschför<strong>der</strong>ung<br />

Jenseits <strong>der</strong> eigentlichen Unterrichtsinhalte und <strong>der</strong>en Vermittlung ist <strong>der</strong> berufsbezogene Unterricht<br />

Deutsch als Zweitsprache in einen komplexen Rahmen aus fachlichen, organisatorischen und<br />

institutionellen Faktoren eingebunden:<br />

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