lastauto omnibus bus&coach 01/2016
lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.
lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.
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LINIENERWEITERUNG<br />
Hintergrund: Rund zehn Millionen Euro investiert Solaris in den Ausbau der Produktionshallen<br />
sowie neue Bürogebäude. Grund genug, sich die vier Produktionsstandorte genauer anzusehen.<br />
TEXT: THORSTEN WAGNER<br />
FOTOS: THORSTEN WAGNER, SOLARIS<br />
Das Erste, was ich bei Solaris<br />
gelernt habe, war, dass das<br />
Wort ‚unmöglich‘ nicht zum<br />
Unternehmens-Wortschatz gehört“,<br />
erklärt Tomasz Baranski lachend,<br />
während er stolz „seine“ Busproduktion<br />
zeigt. Hier, auf zwei gewundenen<br />
Linien, werden Bus-<br />
Der Neubau am Gebäude vorn soll die Bus-Endfertigung beherbergen.<br />
gerippe aus Edelstahl der Norm<br />
EN 14003 im Vierstundentakt geschweißt.<br />
„Vor 15 Jahren haben<br />
wir einen Bus pro Woche fertiggestellt,<br />
heute sind es meistens mehr<br />
als vier pro Tag! Das ist ein gewaltiger<br />
Unterschied, der völlig andere<br />
Produktionsweisen benötigt“, sagt<br />
Baranski.<br />
Rund 300 gut ausgebildetete<br />
Schweißer sind in der großen Halle<br />
in Sroda Wielkopolska, rund 40<br />
Kilometer vom eigentlichen Unternehmenssitz<br />
in Bolechowo entfernt,<br />
beschäftigt. Es geht in der Produktion<br />
zu, wie in einem Bienenstock.<br />
Es brummt und zischt unentwegt.<br />
„Wir könnten hier sogar ICE-Waggons<br />
schweißen, wenn wir wollten.<br />
Unsere Schweißer haben alle<br />
nötigen Voraussetzungen dazu“,<br />
sagt Andreas Strecker, seit Juli Vorstandsvorsitzender<br />
von Solaris.<br />
Aus der kleinen Halle mit angedocktem<br />
Bürogebäude, in dem Krzysztof<br />
Olszewski 1996 zusammen mit<br />
Ehefrau Solange die Busfertigung<br />
begann, ist seitdem ein veritabler<br />
Produktionsverbund aus vier<br />
Standorten geworden. Neben Bussen<br />
entstehen dort seit 2009 auch<br />
Straßenbahnen für den polnischen<br />
und die internationalen Märkte.<br />
Seine Ursprünge hat das Unternehmen<br />
indes in Berlin, wo Olszewski<br />
für Neoplan arbeitete und<br />
Fahrzeuge der Marke nach Polen<br />
exportieren wollte. Vieles vom rührigen<br />
Geist des ehemals in Stuttgart<br />
ansässigen Busbauers lässt sich<br />
noch heute bei der Solaris-Mannschaft<br />
erspüren.<br />
Das unscheinbare Gebäude in<br />
Bolechowo, das den Firmensitz beherbergt<br />
und damit den Nukleus<br />
des Unternehmens darstellt, steht<br />
immer noch. Es wird aber seit einiger<br />
Zeit von einem beeindruckenden<br />
Neubau flankiert, der bald eine<br />
Erweiterung der Bus-Endfertigung<br />
sowie die Verwaltung beherbergen<br />
soll. Die rund zehn Millionen Euro<br />
schwere Investition soll noch in diesem<br />
Herbst seine Tore öffnen, aber<br />
erst zum Firmenjubiläum im März<br />
2<strong>01</strong>6 gebührend gefeiert werden.<br />
Die rund 7.500 Quadratmeter<br />
an neu entstandener Fläche sollen<br />
nicht zwingend in einer Kapazitätssteigerung<br />
münden (derzeit rund<br />
1.400 Fahrzeuge pro Jahr). Vielmehr<br />
will Solaris dort verstreut<br />
untergebrachte Abteilungen und<br />
Lager zentralisieren. „Es gab über<br />
<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 9/2<strong>01</strong>5