lastauto omnibus bus&coach 01/2016
lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.
lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.
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wenn MAN noch immer, je nach Flaschenpaket<br />
auf dem Dach, von einem Mehrpreis von<br />
rund 40.000 Euro oder rund 18 Prozent auf den<br />
Dieselpreis ausgeht. Beim sehr gut ausgestatteten<br />
Testwagen sind es nur noch 9,5 Prozent des<br />
Gesamtpreises von 420.000 Euro. Zudem muss<br />
der Verkehrsbetrieb aus Gewichtsgründen auf<br />
18 zahlende Fahrgäste verzichten.<br />
„Die Kostenvorteile des niedrigeren Kraftstoffpreises<br />
gleichen jedoch in den allermeisten<br />
Fällen diese Anfangsinvestitionen sowie die<br />
um rund acht Prozent höheren Wartungskosten<br />
mehr als aus, sodass nach unseren Berechnungen<br />
am Ende ein Plus von rund 15 Prozent bei<br />
den Life-Cycle-Costs über einen Betrachtungszeitraum<br />
von zehn Jahren herauskommt“, erläutert<br />
Stefan Sahlmann vom Produktmarketing<br />
Niederflurbusse bei MAN. Wie sich der aktuell<br />
sinkende Dieselpreis und die daraus resultierende<br />
kleinere Differenz zum Gaspreis auswirken<br />
wird, bleibt freilich abzuwarten. Trotzdem resümiert<br />
Sahlmann: „Oft müssen wir bei den Interessenten<br />
erst auf den Kostenvorteil des CNG-<br />
Motors hinweisen, denn bisher stehen eher die<br />
Umweltaspekte im Vordergrund beim Kauf.“<br />
Und diese Umweltvorteile sind immens.<br />
Nicht nur, dass rein energetisch von einem CO 2 -<br />
Minderausstoß von 20 bis 25 Prozent gegenüber<br />
dem Diesel auszugehen ist, auch die konventionellen<br />
Schadstoffe wie Partikel und Stickoxide<br />
liegen teilweise weit unter den Diesel- und<br />
auch den Euro-6-Grenzwerten. Der Clou dabei:<br />
Es wird keine Chemiefabrik spazieren gefahren<br />
wie beim Euro-6-Diesel, sondern ein einfacher,<br />
wartungsfreier Drei-Wege-Kat, der zur Abgasreinigung<br />
ausreicht.<br />
Das Thema Lärmemission, das durch schärfere<br />
EU-Gesetze schon bald massiv in den Fokus<br />
rücken wird, spielt bei der Kaufentscheidung<br />
ebenfalls eine Rolle. Der Gasmotor mit seinem<br />
fremdgezündeten Otto-Motor-Prinzip liegt um<br />
einige Dezibel unter den selbstzündenden Brüdern.<br />
Im Testwagen säuselt der Zwölf-Liter-Turbomotor<br />
mit 310 PS und 1.250 Newtonmetern im<br />
Stand und außen gemessen mit 66,5 db(A) vor<br />
sich hin. Subjektiv empfinden viele Menschen<br />
das eher zugeschnürte Volllastgeräusch eines<br />
CNG-Motors weitaus angenehmer als einen<br />
kernig-kehligen stampfenden Turbodiesel.<br />
1<br />
1 Kein Hingucker mehr, aber immer noch sehr<br />
funktional: das MAN-Cockpit mit „Pille“.<br />
2 Die Taster für die fünf Türen sind wie an<br />
einer Perlenschnur aufgereiht.<br />
3 Das 10er-Flaschenpaket wiegt mehr als eine<br />
Tonne und reicht für gut 500 Kilometer aus.<br />
4 Das MAN-Design ist unaufgeregt, aber zeitlos.<br />
5 Heller und freundlicher Innenraum dank<br />
transluzentem Faltenbalg und verglasten<br />
Notausstiegsluken.<br />
5<br />
3<br />
2<br />
4<br />
Doch nicht nur die Motortechnik, auch das Fahrzeug<br />
selbst ist eine Besonderheit für MAN. Die<br />
Münchner haben den in die Jahre gekommenen<br />
Niederflur-Stadtbus mit allem aufgepeppt,<br />
was zur Verfügung steht. Das beginnt bei der<br />
Karosserie. Schon zur IAA 2002 hatte die Neoman<br />
Bus GmbH – heute ein Unwort in München<br />
– als eine der ersten gemeinsamen MAN-Neoplan-Produkte<br />
einen 18,75 Meter langen Fünftürer<br />
präsentiert, aber nie breit vermarktet.<br />
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