09.06.2016 Aufrufe

lastauto omnibus bus&coach 01/2016

lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.

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FAHRZEUGE | Volvo 7900 LAH [ 39 ]<br />

1<br />

2<br />

1 Der Innenraum des Gelenkzuges für bis<br />

zu 154 Passagiere ist hell und geräumig,<br />

einen transparenten Faltenbalg bieten<br />

die Schweden derzeit leider nicht.<br />

2 Die beiden Lithium-Ionen-Batterien auf dem<br />

Dach sind luft- und wassergekühlt, elektrisch<br />

beheizbar und telematisch überwacht,<br />

um eine lange Lebensdauer zu garantieren.<br />

Überwacht werden die Kraftpakete von einem<br />

Telematiksystem – mit einem entsprechenden<br />

Service-Vertrag muss sich der Kunde nicht mehr<br />

selbst um die Batterien kümmern. Zudem kann<br />

künftig vorgegeben werden, in welchen Bereichen<br />

rein elektrisch gefahren werden soll. Sinn<br />

macht dieses „Zoning“ freilich nur, wenn die<br />

elektrischen Phasen länger werden. Das sieht<br />

Volvo auch so und kündigt an, alle Euro-6-Hybride<br />

der ersten Generation auf die neue Elektro-<br />

Hybrid-Technik umrüsten zu können. Dies<br />

dürfte aber den bisherigen Hybridaufpreis von<br />

rund 120.000 Euro weiter in die Höhe treiben.<br />

So könnte bald aus dem Toyota der Busbranche<br />

ein Tesla werden – die Richtung stimmt. ◼<br />

Volvos Stufenplan zur Elektromobilität<br />

Interview: Volvo-Bus-Chef Håkan Agnevall setzt auf offene Systeme. <br />

Das Gespräch führte Thorsten Wagner.<br />

?: Warum ist es kein Zufall, dass Volvo Buses<br />

heute beim Thema Elektromobilität so gut aufgestellt<br />

ist?<br />

Agnevall: Wir sehen uns hier in einer Vorreiterposition<br />

unter den großen Herstellern. Der<br />

Vorteil von Volvo als Big Player besteht in einem<br />

kommerziell ausgereiften Fahrzeugkonzept,<br />

das robust, zuverlässig und vor allem<br />

bereits lieferbar ist.<br />

Volvo Bus-Lenker Håkan Agnevall auf der<br />

IAA Nutzfahrzeuge im Plug-in-Hybrid.<br />

?: Ist die auf der IAA gezeigte Schnellladetechnik<br />

mittels Pantograf demnach Ihre bevorzugte Lösung<br />

für die Zukunft?<br />

Agnevall: Unsere Elektromobilitätsstrategie<br />

besteht grundlegend aus drei Säulen. Sie basiert<br />

zunächst auf drei Antriebssystemen: den<br />

Diesel-Hybridbussen, den Elektro-Hybridbussen<br />

mit Plug-in-Technologie und den vollelektrischen<br />

Fahrzeugen, die wir im Juni 2<strong>01</strong>5<br />

erstmals in Göteborg vorstellen und im Rahmen<br />

des ElectriCity-Projekts einsetzen werden.<br />

Eine entscheidende strategische Rolle spielt<br />

aber auch unsere Fähigkeit, ein Komplettsystem<br />

bestehend aus Bussen und konduktiver<br />

Ladeinfrastruktur gemeinsam mit unseren<br />

weltweit agierenden Partnern Siemens und<br />

ABB anbieten zu können.<br />

?: Welches Feedback haben Sie von den Betreibern<br />

bisher zu dieser Strategie bekommen?<br />

Agnevall: Wir haben seit 2009 bereits rund<br />

1.700 Diesel-Hybridbusse verkauft. Es ist jedoch<br />

nicht geplant, dass der Elektro-Hybridbus<br />

den Diesel-Hybridbus komplett ersetzen<br />

soll. Ganz im Gegenteil: Die Wahl der geeigneten<br />

Antriebstechnologie hängt immer von<br />

den individuellen Einsatzbedingungen sowie<br />

den infrastrukturellen und städteplanerischen<br />

Vorgaben der einzelnen Städte ab. Was wir damit<br />

erreichen wollen, ist eine deutliche Senkung<br />

der Eintrittshürde zur Nutzung neuer<br />

Technologien.<br />

?: Handelt es sich also um Ihr ganz eigenes,<br />

spezifisches Konzept der Ladeinfrastruktur?<br />

Agnevall: Nein, wir wollen vielmehr offene<br />

Schnittstellen in der Infrastruktur, das haben<br />

wir von Anfang an so gesehen. Also wird es<br />

keine Volvo-eigene, also rein auf die Volvo-<br />

Bussysteme fokussierte Lösung für die Aufladung<br />

geben. Deswegen haben wir uns auch<br />

mit genau diesen global aufgestellten Partnern<br />

zusammengetan. Sicher wird es Wettbewerber<br />

geben, die ebenfalls Elektrobusse anbieten<br />

werden. Das sollen sie auch gerne tun, aber<br />

möglichst unter Verwendung der gleichen Infrastruktur.<br />

?: Was sagen Ihre Kunden zu Ihrer mutigen Entscheidung,<br />

in Kontinentaleuropa ausschließlich Hybrid-Stadtbusse<br />

anzubieten?<br />

Agnevall: Es gibt einige Kunden, die weiterhin<br />

dieselgetriebene Busse haben möchten.<br />

Schließlich war die Umstellung auf Euro 6<br />

für die Industrie mit einem immensen Kraftakt<br />

verbunden. Wir haben eine mutige Entscheidung<br />

getroffen, denn als großer Hersteller<br />

benötigt man eine plausible Strategie<br />

und man muss daran glauben. Die meisten<br />

Kunden verstehen und schätzen unsere klare<br />

Strategie in diesem Punkt.

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