lastauto omnibus bus&coach 01/2016
lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.
lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
FAHRZEUGE | Die Neuheiten der Busworld Europe [ 151 ]<br />
Volvo bleibt stur auf Kurs<br />
In einer<br />
Sekunde<br />
werden mehrere<br />
Tausend Regelungsvorgänge<br />
veranlasst.<br />
Der elf Zoll große Touchscreen ist im edlen Irizar-Cockpit etwas zu flach verbaut.<br />
1 Ungewöhnlich für Mitteleuropa ist der Temsa<br />
MD 7 auf Frontmotorchassis mit Blattfedern.<br />
2 Auch Solaris wildert im Midi-Segment und<br />
überträgt sein bekanntes Markengesicht.<br />
1<br />
2<br />
wird er über einen Dreh-Drück-Steller mit fünf<br />
Direktzugrifftasten. Die meisten anderen Funktionen<br />
sind in einem Panel links vom Lenkrad<br />
versammelt und hintergrundbeleuchtet.<br />
Erstmals kommt zumindest vorne ein 22-Zoll-<br />
HD-Monitor zum Einsatz. Beim Antrieb vertraut<br />
Irizar auf ZF-Achsen, hier die neue RL 82 EC-<br />
Einzelradaufhängung, sowie den DAF-MX13-<br />
Motor mit 460 und 510 PS. Auch wenn der<br />
Aufbau der Vertriebsorganisation in Deutschland<br />
noch ganz am Anfang steht, ist das baskische<br />
Flaggschiff durchaus dazu angetan, um<br />
erfolgreich in der dünnen Luft der luxuriösen<br />
Superhoch decker bestehen zu können.<br />
Von diesem Traum noch weit entfernt ist der chinesische<br />
Hersteller Yutong, der einen gefälligen,<br />
12,24 Meter langen Reisebus-Protoypen<br />
nach Kortrijk mitgebracht hat, um die europäischen<br />
Reaktionen auszutesten. Der Elektrobus<br />
E 12 mit Aluminiumaufbau und Zentralmotor<br />
wiederum geht pünktlich zum Klimagipfel in<br />
Paris in eine längere Testphase bei RATP. Langfristig<br />
denke Yutong sogar über eine CKD-Produktion<br />
in Europa nach, heißt es.<br />
Gute Chancen für einen schnellen Start in<br />
Mitteleuropa hat der Temsa Maraton, ein ausschließlich<br />
zweiachsiger Superhochdecker<br />
von 3,90 Meter Höhe und 12,40 beziehungsweise<br />
13,08 Meter Länge. Die abermals neu gestaltete<br />
Frontpartie lässt den Wagen kaum als<br />
Temsa erkennen, das Heck wiederum erinnert<br />
doch sehr an den Neoplan Skyliner. Spannend<br />
zeigt sich das sehr aufgeräumte Cockpit<br />
mit moderner Zenec-Radiobedieneinheit und<br />
einem programmierbaren, digitalen Display.<br />
Motorisiert ist der Maraton mit einer 440 starken<br />
PS-DAF-MX11-Maschine.<br />
Auch am entgegengesetzten Ende der Gattung,<br />
bei den Midibussen, weiß Temsa zu überraschen.<br />
Auf einem kleinen, blattgefederten<br />
Frontmotor-Fahrgestell bietet der Hersteller<br />
einen, modern dreinschauenden Mini von 7,75<br />
Meter Länge und 2,40 Meter Breite sowie 180-<br />
PS-Mittelmotor hinter der vorderen Starrachse.<br />
Mit dem schicken Cockpit des MD 9 sowie einem<br />
Heckeinstieg und 4,4 Kubikmeter Stauraum bietet<br />
sich der robuste Winzling für Kleingruppen<br />
bis zu 33 Personen an. Auch ein Hublift für Rollstühle<br />
ist zu bekommen, ebenso wie eine Überland-Version<br />
mit Low-Entry-Bereich im Heck. ▸<br />
Elektronische Helferlein gehören immer häufiger<br />
auch zum Alltag eines Busfahrers. Jetzt<br />
greifen solche Systeme erstmals auch direkt<br />
ins Steuer ein, und das nicht bei irgendwem,<br />
sondern bei Volvo, der Marke die wie<br />
kaum eine andere für Sicherheit steht. Die<br />
Schweden haben es sich zum Ziel gesetzt, in<br />
absehbarer Zeit ihre Flotte unfallfrei nennen<br />
zu können. Bereits seit zwei Jahren im Lkw<br />
erprobt, geht jetzt Volvo Dynamic Steering<br />
(VDS) auch im Bus an den Start – und zwar<br />
auf Wunsch in allen europäischen Komplettbussen.<br />
Der Aufbau ist denkbar einfach: an<br />
der Lenkspindel der mechanischen Lenkung<br />
ist ein Servomotor angeflanscht, der<br />
bei laufend elektronisch festgestelltem Bedarf<br />
den Fahrer dann unterstützt. Bei einer<br />
ersten Ausfahrt überzeugte VDS mit extrem<br />
guter Manövierbarkeit bei langsamen Tempo<br />
genauso wie mit einem sehr ruhigen Geradeauslauf.<br />
Lediglich die subjektiv hohen<br />
Rückstellkräfte bedürfen einer längeren<br />
Eingewöhnungsphase. Auf die Frage, wann<br />
denn auch der Spurassistent mit dem aktiven<br />
Lenkeingriff verknüpft wird, schweigt<br />
Projektleiter Mats Nilsson lächelnd. Genau<br />
das ist nämlich der logische zweite Schritt<br />
auf dem Weg zum unfallfreien Fahren mit<br />
dem Reisebus und würde Volvo sehr gut zu<br />
Gesicht stehen.<br />
Alle Reisebusse von Volvo können mit<br />
der neuen VDS-Lenkung bestellt werden.<br />
<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 12/2<strong>01</strong>5