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lastauto omnibus bus&coach 01/2016

lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.

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[ 30 ] FAHRZEUGE | Innovationslinie in Hamburg<br />

Ladestation<br />

Ein großer Teil der Bewegungsenergie wird<br />

beim Bremsen oder Bergabfahren rekupiert.<br />

Durch die Energierückgewinnung kann eine<br />

große Menge Dieselkraftstoff durch eine kleinere<br />

Menge elektrische Energie ersetzt werden.<br />

Ladestation<br />

elektrischer Antrieb<br />

Hybridantrieb<br />

Fünf Fragen an …<br />

Ulrike Riedel, Hochbahn-Vorstand<br />

für Betrieb und Personal.<br />

?: Wann und vor welchem Hintergrund hat<br />

die Hochbahn entschieden, sich im Bereich<br />

Elektromobilität zu engagieren?<br />

Riedel: Der erste Brennstoffzellenbus<br />

wurde schon vor rund 15 Jahren bei<br />

der Hochbahn getestet. Mittlerweile ist<br />

schon die dritte Generation im Einsatz<br />

– und das sehr erfolgreich. Ein wichtiger<br />

Treiber ist die Begrenztheit der<br />

weltweiten Ölreserven, aber auch die<br />

zunehmenden Anforderungen des Klimaschutzes<br />

und der Luftreinhaltung.<br />

?: Welche einzelnen Zwischenziele gibt es<br />

bei der Umsetzung dieses Projekts?<br />

Riedel: Wichtig ist der wirtschaftliche<br />

Einsatz der innovativen Antriebstechnologien.<br />

Sicherlich kann man eine „grüne Dividende“ berücksichtigen.<br />

Aber die Kosten müssen sich in jedem Fall in die Richtung der konventionellen<br />

Busantriebe bewegen. Eine entscheidende Rolle spielt aber auch<br />

die Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Hier müssen die innovativen Antriebstechnologien<br />

mit den konventionellen Schritt halten.<br />

?: Welche Bedeutung kommt dem heute präsentierten Volvo Electric Hybrid-<br />

Bus dabei zu?<br />

Riedel: Die Batterietechnologie wird immer interessanter für den Einsatz im<br />

Busbereich. Wir gehen mit dem Elektro-Hybridbus einen wichtigen Schritt<br />

weiter auf dem Weg, nur noch rein elektrische Busse anzuschaffen. Wir<br />

sehen uns hier auch als Partner der Industrie, um wichtige Erfahrungen<br />

im Alltagseinsatz zu sammeln. Der neue Bus wird deshalb mit anderen<br />

innovativen Bussen ab Dezember auf der Innovationslinie 109 in Hamburg<br />

eingesetzt. Hier wollen wir verschiedene Antriebstechnologien unter<br />

identischen Rahmenbedingungen testen.<br />

?: Welche Forderungen an Industrie und Technik würde die Hochbahn, unabhängig<br />

vom Finanziellen, gerne stellen?<br />

Riedel: Das A und O im Einsatz der Busse im ÖPNV ist die Verfügbarkeit.<br />

Schon geringe Abweichungen schlagen sich deutlich in den Betriebs kosten<br />

nieder. Bei den innovativen Antriebstechnologien sind sicherlich noch<br />

Herausforderungen zu meistern. Aber es gibt hier auch schon wirklich<br />

gute Werte.<br />

?: Gibt es deutschland-, europa- oder weltweit schon konkrete Nachfragen anderer<br />

Verkehrsbetriebe, sodass andere ÖPNV-Dienstleister vom Know-how und der<br />

Kompetenz der Hochbahn in Sachen Elektromobilität profitieren können?<br />

Riedel: Wir sind hier in engem Austausch sowohl international auf der<br />

Ebene der UITP als auch national im VDV. Hinzu kommen Kooperationen<br />

unterschiedlichster Art, bei denen wir sehr aktiv den Austausch suchen.<br />

Ich persönlich rechne aber auch damit, dass der Austausch im Rahmen<br />

der Innovationslinie, die ja in Europa einmalig ist, noch stärker wird. Die<br />

Möglichkeit, verschiedene technologische Ansätze im Vergleich zu betrachten,<br />

wird sicher auch viele Experten nach Hamburg locken.<br />

ben Kilometern schaltet sich das<br />

Euro-6-Diesel aggregat ein, das aber<br />

deutlich kleiner als das vergleichbarer<br />

Standardbusse ist. So soll<br />

nach Aussagen von Agnevall der<br />

Dieselverbrauch um bis zu 75 Prozent<br />

reduziert werden, der Energieverbrauch<br />

insgesamt um bis zu<br />

60 Prozent. Die Differenz erklären<br />

die Schweden damit, dass ein<br />

Teil des eingesparten Diesels durch<br />

elektrische Energie ersetzt wird.<br />

Der neue Elektro-Hybridbus<br />

ist eine Weiterentwicklung der<br />

bewährten dieselelektrischen Hybridbusse<br />

von Volvo, die die Hamburger<br />

Hochbahn schon seit 2<strong>01</strong>3<br />

einsetzt. Beim schwedischen Vorgänger<br />

liegt die Kraftstoffeinsparung<br />

bei über 20 Prozent. Genutzt<br />

wird in dem neuen Elektro-Hybridbus<br />

die Technologie des bewährten<br />

Diesel-Hybridbusses 7900 H,<br />

wodurch eine hohe Verfügbarkeit<br />

sichergestellt ist. Seit Jahren ist<br />

die Hamburger Hochbahn für die<br />

Wissenschaft und Hersteller sozusagen<br />

das Tor zur Welt, wenn es<br />

um die Erprobung neuer Technologien<br />

geht. Seit über zehn Jahren<br />

wird die Brennstoffzellentechnologie<br />

intensiv vorangetrieben. Nun<br />

ist Hamburg ein wich tiger Treiber<br />

bei der Praxis erprobung von Batteriebussen.<br />

Insgesamt wird die Flotte in der<br />

Hansestadt mit innovativen Antrieben<br />

(Brennstoffzellenhybridbusse,<br />

dieselelektrische Hybridbusse<br />

und Elektro-Hybridbusse)<br />

in diesem Jahr auf fast 70 Fahrzeuge<br />

auf gestockt. Auch Volvo ist<br />

weiter in Sachen Elektromobilität<br />

unterwegs, wie die Schweden<br />

vor Kurzem in Göteborg zeigten.<br />

In absehbarer Zeit wird es einen<br />

vollelektrischen Bus geben. Damit<br />

geht Volvo dann noch einen<br />

Schritt weiter.<br />

◼<br />

Gemeinsame Sache (v. l.): Agnevall (Volvo), Senator Horch, Riedel (HH),<br />

Sahler (Umweltministerium) und Michael Westhagemann von Siemens.<br />

<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 3/2<strong>01</strong>5

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