09.06.2016 Aufrufe

lastauto omnibus bus&coach 01/2016

lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.

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FAHRZEUGE | Neoplan Tourliner L [ 95 ]<br />

FAMILIEN-<br />

ANGELEGENHEIT<br />

Test: Der Neoplan Tourliner hat es auf dem deutschen Markt<br />

seit jeher schwer, sich als echter Neoplan durchzusetzen. Im<br />

elften Produktionsjahr kommt ein gereifter Reisebus zum Test.<br />

TEXT: THORSTEN WAGNER | FOTOS: KARL-HEINZ AUGUSTIN<br />

Wer nicht wirklich zur Familie gehört,<br />

hat es mitunter ein Leben lang schwer,<br />

sich zu etablieren. Das gilt häufig in der<br />

Fahrzeugwelt – so auch für den Neoplan Tourliner,<br />

das zweite Derivat eines MAN-Busses nach<br />

der Übernahme des traditionsreichen Stuttgarter<br />

Herstellers (der 2<strong>01</strong>5 sein 80-jähriges Jubiläum<br />

feiern würde) im Jahr 2002.<br />

Ein Neoplan aus Ankara? Ohne geteilte Frontscheibe<br />

und die traditionell um 19 Grad nach vorne<br />

geneigten Fensterholme? „Das geht gar nicht!“<br />

So schallte es den Verkäufern landauf, landab<br />

von den Kunden laut entgegen. Das Design<br />

des Reisewagens basiert zudem auf der letzten<br />

Neoplan-Generation und ist weit entfernt vom<br />

immer noch markenprägenden „Sharp Cut“-<br />

Konzept der späteren Modelle.<br />

Das liegt auch daran, dass der Tourliner vor allem<br />

in Märkten wie England oder der Türkei der<br />

Bus der Wahl ist. Seit dem vorzeitigen Ende des<br />

Luxusmodells Starliner trägt er gar die Bürde<br />

des einzigen rechtsgelenkten MAN/Neoplan-<br />

Fahrzeugs und ist auf der Insel dementsprechend<br />

präsent. Und so verkörpert der Tourliner<br />

dort tapfer das, was die Marke Neoplan schon<br />

immer ausgemacht hat: Luxus und Exklusivität.<br />

Als eher preiswert positionierter Reisebus (die Basisversion<br />

ist weit unter 300.000 Euro zu haben<br />

und auch der Testwagen knackte diese Marke<br />

nicht) ist der Tourliner hierzulande eher der ideale<br />

Kandidat für den boomenden Fernbusmarkt,<br />

der sich bisher bei der Schwestermarke MAN bediente<br />

oder aber gleich zum Cityliner griff. Warum<br />

also nicht aus der Not<br />

Das hat durchaus Vorteile, wie die große<br />

Frontscheibe, die für beste Sicht für den Fahrer<br />

sorgt, aber auch ein paar Nachteile, zum Beispiel<br />

lassen sich die Einzelspot-Scheinwerfer weder<br />

mit Xenon-Lampen noch Kurvenlicht aufrüsten.<br />

Insgesamt ist der Tourliner jedoch eine<br />

stattliche Erscheinung, die neu gezeichnete<br />

Bugmaske verleiht ihm zudem etwas mehr<br />

Dynamik als bisher.<br />

Bis heute sind die Verkaufszahlen des ersten<br />

türkischen Neoplan nicht unbedingt üppig zu<br />

nennen – 2.500 Fahrzeuge in mehr als zehn Jahren<br />

sind kein Mega-Erfolg. Gerade in Deutschland<br />

sieht man den Bus nicht oft auf den Straßen.<br />

eine Tugend machen, dachten sich wohl die MAN-<br />

Produktstrategen, und dem fernlinientaug lichen<br />

Tourliner in der Langversion mit einer 2+1-<br />

Bestuhlung einen Hauch von Luxus einhauchen,<br />

wie er in der Türkei oder Mexiko schon lange<br />

gang und gäbe ist. Ergebnis der ungewöhnlichen<br />

Übung: Der Raumeindruck des Fahrzeugs mit<br />

ebenem Boden (bisher das Privileg des Lion’s<br />

Coach) und üppigen 53 Zentimeter Gangbreite<br />

bei immer noch rund zwei Meter Stehhöhe<br />

ist famos und hat so gar nichts von einem<br />

Truppentransporter. In der langen Dreiachskonfiguration<br />

mit 13,80 Meter Länge kommen so bei<br />

Fünf-Sterne-Abstand immerhin noch 33 statt der<br />

sonst maximal möglichen 59 Sitze kommod im<br />

<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 8/2<strong>01</strong>5

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