lastauto omnibus bus&coach 01/2016
lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.
lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.
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[ 26 ] FAHRZEUGE | VDL Futura FMD2-129<br />
triebe ihre liebe Not, gegen die anspruchsvolle<br />
Topografie zu punkten. Da hilft nur der manuelle<br />
Getriebemodus. Eine Alpentour wird man<br />
also mit dieser Antriebskombination kaum wagen<br />
wollen.<br />
Unschlagbarer Vorteil des 10,8-Liter-Aggregates<br />
ist dagegen seine Knauserigkeit. Damit lassen<br />
sich Werte einfahren, die man ausnahmsweise<br />
mit dem Begriff „phänomenal“ bewerten muss.<br />
23,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer sind ein Bestwert<br />
für die harte Teststrecke von <strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong>.<br />
Auf der Autobahn 81 pegelte sich der Verbrauch<br />
sogar deutlich unter 20 Litern ein.<br />
Zudem musste der VDL noch die Standard-<br />
Überlandrunde absolvieren. Denn auch als klassischer<br />
Doppelverdiener bietet sich der Mitteldecker<br />
durchaus an. Das Gesamtergebnis von<br />
1<br />
1 Der Aufstieg: klappt: tolle Idee,<br />
einfach umgesetzt.<br />
2 Mit Zusatztank ist der Bus<br />
von beiden Seiten betankbar.<br />
3 Sauber eingepasstes Elektronikfach<br />
und preiswerte<br />
Radiallüfter für die Heizung.<br />
4 Tiefstapler: Zur vollen Zugänglichkeit<br />
zum Motor muss die<br />
Stoßstange vorher abmontiert<br />
werden.<br />
31,7 Litern im Durchschnitt liegt ebenfalls mehrere<br />
Liter unter den Testergebnissen vergleichbarer<br />
Fahrzeuge. Neben dem geringen Fahrzeuggewicht<br />
dürfte auch die verbesserte Aerodynamik<br />
verantwortlich für diese Rekordwerte sein.<br />
Auch das Cockpit des Futura offeriert handfeste<br />
Vorteile. Dort findet der Fahrer viele Ablagen<br />
und ein griffiges Multifunktionslenkrad vor.<br />
Auch die Sicht über die großen Außenspiegel ist<br />
hervorragend. Schlechter geht es da schon dem<br />
Begleiter, dessen abnehmbarer Sitz etwas zu tief<br />
platziert ist und der wiederum einen Mangel an<br />
Ablagefächern in Reichweite, auf denen er eine<br />
Kladde oder den Laptop ablegen könnte, beklagt.<br />
Aber etwas Potenzial für weitere Verbesserung<br />
darf auch ein Vertreter der Goldenen Mitte<br />
bieten, der dann doch eher als „Everybody’s<br />
Darling“ denn als Premiumdampfer punktet.◼<br />
5 Der 13-Meter-Zweiachser<br />
bietet wegen des satten Radstands<br />
ganze zwei Kubikmeter<br />
mehr Platz im 84 Zentimeter<br />
hohen Kofferraum als der<br />
zwölf Meter lange Wagen.<br />
6 Die markante Rückansicht erinnert<br />
nicht von ungefähr an<br />
den verblichenen Bova Magiq,<br />
der aber für viele aktuelle<br />
Technikdetails Pate stand.<br />
Rekordverdächtig<br />
Als Schluckspechte<br />
waren Busse von<br />
VDL ja noch nie<br />
verschrien, aber<br />
dieser Mitteldecker,<br />
der als Doppelver-<br />
Thorsten Wagner,<br />
Testredakteur<br />
diener genauso<br />
gut einzusetzen ist<br />
wie als vollwertiger<br />
Reisebus auf weniger<br />
anspruchsvollem<br />
Terrain, hat unter Beweis gestellt, dass<br />
er das Zeug zum Verbrauchsrekord hat. Mit<br />
330-Liter-Zusatztank muss der FMD2 erst<br />
nach sage und schreibe 2.800 Kilometern<br />
zur Tankstelle. Daraus resultieren zudem nur<br />
rund zehn Gramm CO 2 pro Personenkilometer<br />
– sonst ein klassischer Doppeldecker-<br />
Wert. Lob verdient zudem die Möglichkeit<br />
bei VDL, fast jedem Bus mehrere Rollstuhlplätze<br />
einzubauen. Das kann immer noch<br />
nicht jeder Hersteller. Und die Preislage des<br />
in Mitteleuropa produzierten Wagens dürfte<br />
so manchem Sparfuchs als finales Argument<br />
zur Unterschrift dienen.<br />
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