lastauto omnibus bus&coach 01/2016
lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.
lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.
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[ 90 ] FAHRZEUGE | Fleet-Board von Daimler für Busse<br />
BITS UND BYTES IM BUS<br />
Telematik: Vor drei Jahren integrierte Daimler Telematikplattformen für Bus und Lkw im<br />
Fleet-Board-System. Wir haben uns angesehen, welche Vorteile das im Einsatz bringt.<br />
TEXT: THORSTEN WAGNER<br />
FOTOS: THORSTEN WAGNER, DAIMLER<br />
André Boos und Thorsten Pachonik nehmen<br />
ihr Glück gerne selbst in die Hand,<br />
zumal wenn es um ihre Omnibusse geht.<br />
Zusammen mit rund 100 Mitarbeitern betreiben<br />
sie als Geschäftsführer und Werkstattmeister den<br />
mittelständischen, im Jahr 1913 gegründeten<br />
Wasser- und Verkehrsversorger „Bad Wildunger<br />
Kraftwagenverkehrs- und Wasserversorgungsgesellschaft<br />
mbH“, kurz BKW, in der nordhessischen<br />
Kurstadt Bad Wildungen.<br />
Als Boos im Jahr 2<strong>01</strong>1 die kaufmännische Geschäftsführung<br />
des Unternehmens mit hundertjähriger<br />
Geschichte übernahm, stellte er schnell die<br />
Weichen für eine Modernisierung von Flotte und<br />
Technik. „Wir haben massiv in unseren Fuhrpark<br />
investiert und auch die Vorgaben weitgehend<br />
angepasst, beispielsweise das Maximalalter<br />
der Busse. Da wir nicht mehr eigenwirtschaftlich<br />
arbeiten, sondern für den Aufgabenträger<br />
Verkehre zur Verfügung stellen, werden alle<br />
Ausschreibungen auch von einem Dritten ausgewertet.<br />
Das bedingt ganz andere Dokumentations-<br />
und Nachweispflichten“, erläutert der<br />
studierte Diplom-Betriebswirt, der vorher in der<br />
Gesundheitsbranche tätig war. Das Unternehmen,<br />
das im Jahr jeweils eine Million Kilometer<br />
im Stadt- und Überlandverkehr und mit Anrufsammeltaxis<br />
sowie rund 350.000 Kilometer<br />
im Reiseverkehr leistet, hat seitdem einige neue<br />
Linienbündel gewonnen und betreibt daher<br />
auch verschiedene Betriebshöfe.<br />
Diese Ausdehnung hat konkrete Folgen: „Um unter<br />
diesen Bedingungen wirtschaftlich arbeiten<br />
zu können, ist es wichtig, jederzeit zu wissen,<br />
wo die Busse sind und ob sie die vereinbarte<br />
Leistung auch erbringen, sonst sind empfindliche<br />
Malus-Zahlungen an den Aufgabenträger<br />
fällig“, so Boos.<br />
Fällt eine Linie ganz aus, können bis zu 1.000<br />
Euro Malus anfallen. Deswegen hat sich der<br />
technikaffine Geschäftsführer schnell mit seinem<br />
Werkstattmeister zusammengesetzt und ein<br />
Telematiksystem gesucht, mit dem „gerichtsfest“<br />
und zuverlässig nachgewiesen werden kann, wo<br />
die Fahrzeuge wann genau sind. „Das ist für<br />
uns der wichtigste Grund für den Einsatz des<br />
Systems.“<br />
Auf der IAA 2<strong>01</strong>2 haben sich Boos und Pachonik<br />
erstmals über Daimler Fleet-Board informiert<br />
und festgestellt, dass das System am besten zu<br />
ihrem Fuhrpark passt, auch weil es markenübergreifend<br />
genutzt werden kann. „Das System ist<br />
ausgeklügelt und passt. Wettbewerbersysteme<br />
sind zudem nicht wesentlich günstiger“, erläutert<br />
Thorsten Pachonik.<br />
Seit 2<strong>01</strong>3 hat das Unternehmen dann alle<br />
vefügbaren Dienste für den Bus in einer<br />
Testphase mit neun Bussen ausprobiert<br />
und erfolgreich abgeschlossen. „Die<br />
Der Fahrzeugrechner „TiiRec“ ist mittlerweile<br />
direkt an den CAN-Bus angeschlossen.<br />
<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 7/2<strong>01</strong>5