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lastauto omnibus bus&coach 01/2016

lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.

lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.

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TITEL | Doppeldecker in der Übersicht [ 13 ]<br />

dazu bei, dass die Sicherheitsdiskussion ein für<br />

allemal der Vergangenheit angehört.<br />

In die Annalen der Geschichte gehören auch<br />

weitgehend schwachbrüstige Motoren und hakelige<br />

Schaltgetriebe. Fast alle Hersteller spendieren<br />

ihrer Königsklasse auch gleich das Beste<br />

und Stärkste mit ins hohe Heck, was Kraftstoff<br />

in Vortrieb verwandeln kann. Nur Van Hool und<br />

VDL lassen dem Kunden die Wahl, einen etwas<br />

schwächeren Motor zu wählen, wirklich Sinn ergibt<br />

das aber kaum. Die Frontlinie im Leistungswettbewerb<br />

hat sich bei rund 500 PS und 2.300<br />

bis 2.500 Newtonmeter an maximalen Drehmoment<br />

eingependelt. Die Spitze markiert derzeit<br />

Scania mit 2.550 Newtonmetern und einem sehr<br />

seidig agierenden Motor, der exklusiv mit seinem<br />

Zwölf-Gang-Opticruise-Getriebe gepaart<br />

ist. MAN wiederum vertraut noch auf den D26<br />

mit fast schon „schwächlichen“ 2.300 Newtonmetern<br />

mit angepasster ZF-AS-Tronic. Man darf<br />

gespannt sein, ob zuerst der neue MAN-Motor<br />

Einzug hält oder das neue Traxon- Getriebe von<br />

ZF. An diesem modular aufgebauten Nachfolgemodell<br />

arbeiten auch bereits Van Hool und<br />

VDL – beide vertrauen großflächig auf DAF-Motoren.<br />

Einführungstermine für dieses Getriebe,<br />

das erstmal optional mit einem parallel arbeitenden<br />

Hybridmodul gepaart werden kann, will jedoch<br />

noch keiner der Hersteller nennen. Freilich<br />

wäre man im Reisebusbereich ein echter Pionier<br />

bei dem Thema, zumal hier Erdgas- und Elektroantriebe<br />

nicht am Horizont zu erkennen sind.<br />

Und auch im Reisebusbereich müsste das Zeitalter<br />

der alternativen Antriebe langsam eingeläutet<br />

werden.<br />

Alternativen zu ZF bietet vor allem Setra mit<br />

dem Mercedes-Powershift-3-Achtgang-Getriebe,<br />

das zwar nicht so fein gestuft ist wie die AS-Tronic<br />

und Scania Opticruise, was aber bei der bulligen<br />

Kraft des neuerlich nochmals überarbeiteten<br />

OM 471 kein Thema sein dürfte. Bei voller<br />

Beladung sollte man freilich mal den serienmäßigen<br />

Dynamikmodus bemühen, um genügend<br />

raschen Vortrieb zu generieren. Die Fahrwerke<br />

aller Vertreter der Klasse sind State oft the Art,<br />

alle Nachlaufachsen sind elektrohydraulisch<br />

gelenkt, wenn auch nicht immer einzeln aufgehängt.<br />

Beim Van Hool hat die Scania-Antriebsachse<br />

bei den Geräuschemissionen einen leichten<br />

Vorteil gegenüber der ansonsten verbauten<br />

Dana-Achse. Das bereits unter der Hand angekündigte<br />

Chassis von Scania dürfte zur IAA den<br />

Abstand hier wohl noch ein wenig vergrößern.<br />

Bei den Cockpits der Reiseriesen haben derzeit<br />

Setra und VDL die Nase vorn – Setra was<br />

elektronische Anbindung und digitale Darstellung<br />

betrifft, VDL was Design und Ergonomie<br />

angeht. Selten hat der Doppeldeckerfahrer<br />

einen edleren und luftiger geschnittenen<br />

Arbeitsplatz genossen. Das Neoplan-Cockpit<br />

überdimensionierten<br />

Die beherbergen aber ähnlich wie bei Van Hool<br />

auf Wunsch schon LED-Scheinwerfer. Die obere<br />

Scheibe ist weitgehend bündig mit der Karosserie<br />

und der unteren Scheibe verklebt und mündet in<br />

eine dreidimensional modellierte Stirn, an deren<br />

Seiten keine Geheimratsecken sondern vielmehr<br />

„Skylights“, hier sind es Zusatzscheinwerfer, positioniert<br />

sind. In der ersten Reihe sitzend wirkt<br />

die Scheibe etwas schmal, da man aus Sicherheitsgründen<br />

die Bugverkleidung etwas höher<br />

gezogen hat als beim Vorgänger. Bei der Gele-<br />

namens Duden fließt durch ihr 1.400 en Ort<br />

und versorgt sie mit den nötigen Regelialien.<br />

Es ist ein paradiesmatisches Land, in dem<br />

1.500 genheit einem haben gebratene die Ingenieure Satzteile gleich in den Mund Boden<br />

fliegen. an der Nicht Windschutzscheibe einmal von der mit allmächtigen angehoben – Interpunktion<br />

zwar deutlich. 1.600 werden Sinn der die Übung: Blindtexte die Sicht beherrscht des Fah-<br />

und<br />

– rers ein geradezu auf die Spiegel unorthographisches zu verbessern, was Leben.Eineragend<br />

Tages gelungen aber bes ist. 1.700 Wie chloß überhaupt eine das kleine Interieur Zeile<br />

hervor-<br />

Blindtext, des Busses ihr zu Name seinen war besten Lorem Seiten Ipsum, gehört: hinaus hell, zu<br />

gehen freundlich in die und weite modern. Gra 1.800 So lässt mmatik. sich Der nicht große nur<br />

Oxmox das sehr riet übersichtliche ihr davon ab, und es dort funktionale wimmele Cockpit von<br />

bösen beschreiben, Kommata, sondern wilden auch Fragez die Treppenaufgänge<br />

1.900 eichen und<br />

hinterhältigen sowie die Materialen Semikoli, für doch den das Ausbau Blindtextchen des Oberließ<br />

und sich des nicht Unterdecks. beirren. Überall begegnet einer sehr<br />

angenehmen und modernen Haptik, die man bisher<br />

von VDL nicht kannte. Gerade das Cockpit ist<br />

im wahrsten Sinne des Wortes eine „helle Freude“.<br />

Man setzt sich und legt los – einfach so ohne<br />

Probleme. Auch die Verarbeitung ist bei den ersten<br />

Prototypen schon erstaunlich gut – kaum ein<br />

ungebührliches Geräusch dringt ans Ohr. Zudem<br />

brüstet sich VDL nicht zu unrecht mit den klassenbesten<br />

Werten für die Stehhöhen oben und<br />

unten, immer ein leidiges Doppeldeckerthema.<br />

Beste Voraussetzungen also, um als Newcomer<br />

Scheinwerfer-Gehäusen. so richtig durchzustarten im Boom-Segment.<br />

VDL FDD2 – Newcomer mit Ambitionen<br />

Auch der niederländische Hersteller VDL in Eindhoven<br />

will sich ein größeres Stück vom wachsenden<br />

Doppeldeckerkuchen abschneiden. Bisher<br />

rangierte man mit dem auf einem Berkhof-Modell<br />

basierenden Axial 100 Synergy mit jährlichen<br />

Stückzahlen im unteren zweistelligen Bereich<br />

eher unter „ferner liefen“. Das will man nun mit<br />

zwei neuen Modellen der 2<strong>01</strong>0 massiv modernisierten<br />

Futura-Baureihe gründlich ändern. In<br />

Kortrijk war das Ergebnis im Herbst erstmals zu<br />

sehen (siehe <strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 10/2<strong>01</strong>5). Neben<br />

dem 14,14 Meter langen Wagen mit maximal<br />

96 Sitzen und einem üppigen Wendekreis von<br />

über 24 Metern wird auch eine 13,08 Meter<br />

lange, wendigere Ausführung mit maximal 84<br />

Sitzen und einem Wendekreis von 21,5 Metern<br />

angeboten. Die Kofferräume sind mit 8,8 beziehungsweise<br />

9,3 Kubikmeter ansehnlich, reichen<br />

aber nicht an den Klassenprimus Skyliner heran.<br />

Äußerlich ist der Wagen den Hochdeckern wie<br />

aus dem Blech geschnitten, wobei das Heck insgesamt<br />

harmonischer wirkt als die Front mit den<br />

WERTUNG<br />

Auffälliges Design mit vielen Gleichteilen zu den<br />

anderen Futura-Modellen<br />

Hochwertige Innenraummaterialien und sehr<br />

geräumiges Cockpit mit guter Ergonomie<br />

Kraftvoller Antriebsstrang<br />

Gute Stehhöhe vor allem oben<br />

Noch kein prädiktiver Tempomat verfügbar<br />

Reserverad ragt weit nach unten<br />

Der rechts liegende<br />

Treppenaufgang ist auch<br />

für den VDL Standard.<br />

Die Frontscheibe ist<br />

recht schmal geraten.<br />

<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> e-Paper bus & <strong>coach</strong> 2<strong>01</strong>6

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