lastauto omnibus bus&coach 01/2016
lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.
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[ 134 ] MÄRKTE | Daimler Buses in Indien<br />
INDISCHE WIEDERGEBURT<br />
Bus-Produktion: Daimler Buses startet in Indien mit neuen Modellen und einer Erweiterung<br />
des Lkw-Werks Chennai einen zweiten Versuch. Im Fokus steht der darbende Premiummarkt.<br />
TEXT: THORSTEN WAGNER<br />
FOTOS: THORSTEN WAGNER, DAIMLER<br />
Markus Villinger, Geschäftsführer<br />
von Daimler India<br />
Commercial Vehicles<br />
(DICV) hat sich viel vorgenommen.<br />
Bei der Eröffnung des Buswerks<br />
im südostindischen Chennai<br />
(früher Madras) meinte er: „Einer<br />
muss ja mal anfangen, den europäischen<br />
Gedanken von komfortablen<br />
und modernen Bussen auch in<br />
Indien umzusetzen“. Bisher sei es<br />
den Platzhirschen wie Tata Motors<br />
oder Ashok Leyland leichtgefallen,<br />
mit spartanisch ausgestatteten<br />
Frontmotor- und Hochbodenbussen<br />
„sich es in einer komfortablen<br />
ökonomischen Situation bequem zu<br />
machen.“<br />
In diesen Massenmarkt, der<br />
rund 88 Prozent des Gesamtmarktes<br />
ausmacht, wolle man mit der<br />
eigenen, hochwertigen Technologien<br />
aber nicht einsteigen. „Unser<br />
Ziel ist es, in den modernen Markt<br />
und vor allem ins Premiumsegment<br />
reinzukommen, denen wir die<br />
größten Zuwachsraten zutrauen,“<br />
sagt Villinger, der schon 2<strong>01</strong>2 den<br />
ersten Anlauf von Daimler Buses<br />
in Indien mit einer CkD-Produktion<br />
in Pune mit dem Partner MCV<br />
begleitet hat. Damals hatte man<br />
auf importierten Mercedes-Chassis<br />
Stadtbusse und Reisebusse gebaut<br />
– die Geschäftsidee funktionierte<br />
aber wohl wegen der hohen<br />
Kosten nicht. „Jetzt haben wir das<br />
richtige Konzept, das nicht mehr<br />
auf Import und CkD-Fertigung aufbaut,“<br />
ergänzt Hartmut Schick, Leiter<br />
von Daimler Buses.<br />
Noch werden für die dreiachsigen<br />
Reisebusse OC 500 Chassis aus<br />
dem größten Mercedes-Produktionswerk<br />
für Fahrgestelle in Brasilien<br />
angeliefert, aber das soll sich<br />
schnell ändern und die Teile überwiegend<br />
aus Indien kommen.„Lokalisieren“<br />
nennen das die Produktionsexperten.<br />
Die Buschassis<br />
werden sogar KTL-getaucht, was<br />
in dieser Region keine Selbstverständlichkeit<br />
ist.<br />
Warum Daimler in Indien ausgerechnet<br />
den derzeit fast nicht existenten<br />
Reisebusmarkt – dem man<br />
aber langfristig bis zu 1.000 Einheiten<br />
zutraut – in den Fokus nimmt,<br />
wird klarer, wenn man bedenkt,<br />
Der zehn Meter lange Schulbus befördert mit 140 PS rund 50 Fahrgäste.<br />
Auch im Semi-Premiumsegment ist 2+1-Bestuhlung keine Seltenheit.<br />
<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 10/2<strong>01</strong>5