09.06.2016 Aufrufe

lastauto omnibus bus&coach 01/2016

lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.

lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

[ 162 ] FAHRZEUGE | Mercedes Tourismo L<br />

achser mit 408 PS und 1.900 Newtonmetern in<br />

Euro-5-Motorisierung – und das bei rund drei<br />

Tonnen höherem Testgewicht.<br />

Alle Achtung, hier haben die Schwaben wirklich<br />

ihre Hausaufgaben gemacht! Wer noch sparsamer<br />

unterwegs sein will, muss dann doch zum<br />

Travego mit dem überarbeiteten OM 471 und 476<br />

PS greifen, der bis zu 2.300 Newtonmeter und<br />

einige andere Features zusätzlich bietet.<br />

Berg und Tal sind freilich nicht die größten<br />

Freunde des Tourismo L – allzu schnell versickert<br />

das aufgebaute Tempo an Steigungen<br />

im Drehmomentkeller. Das perfekt schaltende<br />

automatisierte Achtgang-Getriebe hat dann zuweilen<br />

Mühe und sollte ab und an in den eingebauten<br />

Dynamikmodus wechseln dürfen, um<br />

alle Reserven zu mobilisieren.<br />

Zu guter Letzt kommt es aber auch beim Marathonläufer<br />

mehr auf die Ausdauer an als auf<br />

üppig wuchernde Muskelberge. Und sparsame<br />

Ausdauer zeigt der Tourismo bei sanften 1.300<br />

Touren bei Marschtempo durchaus. Das bewährte<br />

Fahrwerk und die zurückhaltende Geräuschkulisse<br />

geben derweil keinen Anlass zum<br />

Mäkeln. Mit dem Wagen ist jederzeit gut Staat zu<br />

machen – bei Fahrer und Fahrgästen. Gerade im<br />

Cockpit herrscht angenehme Stille. Lediglich der<br />

1<br />

2<br />

1 Eine zwar aufwendige, aber sehr sichere<br />

Lösung für den Einbau zweier Rollstuhlplätze,<br />

die ab 2<strong>01</strong>6 Vorgabe für Fernbusse sind.<br />

2 Mittels Airline-Schienen lassen sich bis zu<br />

vier Sitzreihen ausbauen. Nur wo lagern? Das<br />

wird sich so mancher Betreiber fragen.<br />

etwas spät einsetzende Wasserretarder, der deftig<br />

zupackt, ist dann aber auch gut hörbar.<br />

Insgesamt geht der Tourismo also sehr gereift<br />

ins zehnte Produktionsjahr. Das nächste Jubiläum<br />

kam denn auch schneller als gedacht: Statt<br />

des von dem einen oder anderen Experten erwarteten<br />

neuen Modells stand auf der Busworld<br />

in Kortrijk eine edel anmutende Sonderedition<br />

mit dem stolzen „10.000th Edition“-Emblem.<br />

Derart geadelt läuft der Bus weiter und weiter<br />

und weiter – wohl auch noch bis zum nächsten<br />

Jubiläum.<br />

◼<br />

Fernbusboom bringt Reisebusse auf technologisches Spitzenniveau<br />

Nicht nur die schnell erkennbare Ausrüstung<br />

des Testwagens mit zwei Rollstuhlplätzen lässt<br />

ihn flugs als Fernlinienspezialist erkennen, auch<br />

viele andere Details haben sich seit dem Boom<br />

Statt konventioneller Küche bietet der Testwagen<br />

einen Snackautomaten im Einstieg.<br />

des preiswerten innerdeutschen Busverkehrs<br />

weitgehend durchgesetzt.<br />

So sind 220-Volt-Steckdosen in diesem Tourismo<br />

an jedem Platz (leider an der Wand und<br />

nicht für die Fahrgäste praktikabler zwischen<br />

den Sitzen) ebenso Standard wie schnelles<br />

WLAN via flottem LTE. Per Fleetmanagement-<br />

Software Fleetboard kann die Zentrale zudem<br />

jederzeit verfolgen, wo sich der Wagen gerade<br />

befindet und wie es um sein technisches Wohlergehen<br />

bestellt ist. Eher seltener zu finden<br />

und wohl mehr eine skandinavische Anlehnung<br />

ist der Alkoholtester zum Starten des Wagens.<br />

Statt einer konventionellen Küche findet sich<br />

im hinteren Einstieg ein Snackautomat, den es<br />

ebenfalls mit Heißgetränkeabteilung gibt. So weit<br />

Ohne Steckdosen für das mitgebrachte<br />

Handy oder Tablet geht heute nichts mehr.<br />

die Pflicht auf der Fernlinie, die Kür beginnt beim<br />

stillen Örtchen, bisher mehr pro forma an Bord,<br />

nunmehr ein durchgehend frequentiertes Heavy-<br />

Duty-Bauteil. Metallarmaturen statt Kunststoffteile,<br />

formatfüllende Spiegel und elektrische<br />

Handtrockner sind ebenso notwendig wie vergrößerte<br />

Volumina für Frisch- und Abwasser. Beim<br />

Testwagen sind es jeweils rund 150 Liter, die<br />

Zugänge sind gut und praktikabel im sehr üppig<br />

bemessenen Kofferraum zu erreichen.<br />

Vom ehemals „stillen Örtchen“ wurde die<br />

Toilette zum Heavy-Duty-Bauteil an Bord.<br />

<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 12/2<strong>01</strong>5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!