09.06.2016 Aufrufe

lastauto omnibus bus&coach 01/2016

lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.

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VDL wie auch viele andere Hersteller vorwiegend<br />

auf Mercedes-Sprinter-Fahrgestelle als<br />

Plattform. Aktuell handelt es sich dabei um die<br />

neue, 2<strong>01</strong>4 facegeliftete Version des Sprinter, wobei<br />

die Niederländer vor allem für England zeitweise<br />

auch den VW Crafter verwendet haben.<br />

Die Verwendung dieser weit verbreiteten<br />

Chassis bietet VDL mehrere Vorteile: Zum einen<br />

profitiert der Busbauer von der bekannten Qualität<br />

der technischen Basis und der Motoren, zum<br />

anderen von gut ausgebauten Servicenetzen. Hinzu<br />

kommt ein breites Angebot an Assistenz- und<br />

Sicherheitssystemen, das die großen Transporterhersteller<br />

anbieten. Den Wermutstropfen, dass<br />

bei der Tragfähigkeit des Sprinter bei maximal<br />

5,3 Tonnen Schluss ist, nimmt VDL wie so viele<br />

andere Aufbauer zwangsweise hin.<br />

In Venlo spendiert man dafür dem Fahrwerk<br />

neben diversen Verstärkungen auf Wunsch<br />

eine Verlängerung von 70 Zentimetern, die nicht<br />

nur dem Fahrverhalten, sondern auch der Statur<br />

des niederländischen Kleinbusses sehr zugutekommt.<br />

Auch in dieser Klasse gilt „Länge läuft“,<br />

zumal es den sinnvollen Seitenwindassistenten<br />

wie auch einige andere hilfreiche Assistenten für<br />

den VDL noch nicht gibt, da er nicht auf dem<br />

herkömmlichen Sprinter-Kastenwagen basiert.<br />

Zudem schafft dieser Kniff den benötigten<br />

Platz für eine weitere Sitzreihe. Der Wagen<br />

kann also bis zu 22 Fahrgäste befördern,<br />

das bietet sonst kaum ein Wettbewerber,<br />

auch bei den Dortmundern ist spätestens bei<br />

19 Sitzen Schluss. Freilich ist die Zuladung des<br />

rund vier Tonnen schweren Testwagens dann eher<br />

bescheiden. Bei voller Besetzung muss das<br />

große Reisegepäck zu Hause bleiben.<br />

Im moderat ausgreifenden hinteren Überhang<br />

von etwas mehr als zwei Metern steckt ein recht<br />

großer Kofferraum, der durch die serienmäßigen<br />

Flügeltüren gut erreichbar ist. Optional ist auch<br />

ein einteiliges Busheck mit Hubklappe verfügbar.<br />

Das Volumen ist mit rund drei Kubikmetern<br />

so üppig bemessen, dass sogar auf Höhe der Augen<br />

ein zweiter Boden eingezogen werden kann<br />

– eine einfache, aber sehr gute Idee zur Raumnutzung.<br />

Eine weitere Besonderheit des Busses<br />

ist die hohe Variabilität der vorderen Tür. Hier<br />

haben die VDL-Ingenieure viel Hirnschmalz investiert.<br />

Insgesamt vier Varianten stehen zur Verfügung.<br />

Neben der im Testfahrzeug verbauten<br />

großen Elektrotür in der B-Säule stehen noch die<br />

einfache Schlagtür sowie ein- und zweiflügelige<br />

Elektrotüren hinter oder in der B-Säule zur Verfügung.<br />

Da sollte jeder Kunde doch das Passende<br />

für seinen Einsatz finden.<br />

Das Cockpit bietet nicht viele Überraschungen,<br />

es ist Sprinter durch und durch. Eine Panoramascheibe<br />

wie beim Mercedes Travel 65 gibt es<br />

leider nicht, einen klappbaren Reiseleitersitz Typ<br />

STADT-VARIATION<br />

Vorstellung: Rund 60 Prozent der Kleinbusse von VDL gehen in den<br />

Stadtverkehr. Auch hier ist die Varianz sehr groß.<br />

TEXT & FOTOS: THORSTEN WAGNER<br />

Noch flexibler zeigt sich das Angebot der<br />

Stadtbus-Baureihe Mid-City, die nicht nur<br />

neun grundlegende Baumuster, sondern<br />

auch drei Bürgerbus-Modelle des Typs Mid-<br />

Basic umfasst, sozusagen das Pendant des Mercedes<br />

Sprinter Transfer. Diese Modelle basieren<br />

immer auf den beiden kurzen Radständen mit<br />

3,66 oder 4,32 Metern. Sie bieten bis zu 6,96<br />

Meter Gesamtlänge und bis zu acht Sitzplätze.<br />

Dank des Gesamtgewichts von 3,5 Tonnen sind<br />

diese Fahrzeuge auch mit der B-Fahrerlaubnis<br />

zu bewegen und so ideal für kommunalen<br />

Bürgerbus- und Behindertenverkehr geeignet.<br />

Bis zu 8,4 Meter lang sind die „ausgewachsenen“<br />

Mid-City-Typen. Auch sie profitieren<br />

von der VDL-typischen Radstandsverlängerung<br />

und dem Niederflurprinzip (Smartfloor).<br />

Die Kapazität reicht über die Baureihe von 8 bis<br />

27 Personen und im Normalfall bis zu elf Sitzplätzen.<br />

Die mögliche Komplettbestuhlung mit<br />

1<br />

19 Sitzen und einem Rollstuhlplatz ist für den<br />

Stadtverkehr nur bedingt geeignet.<br />

Das maximale Gesamtgewicht erreicht<br />

durch die aufgelastete Portalhinterachse mit<br />

Hilfsluftfederung von Mercedes hierbei bis<br />

zu 5,5 Tonnen – eine Alternative zum Raumriesen<br />

Mercedes City 77 für 40 Personen bieten<br />

die Venloer derzeit nicht an. Mit der neuen<br />

ZF AV 110-Hinterachse könnte sich dies aber<br />

künftig ändern.<br />

Auch für die Stadtvariante sind drei Türen<br />

zu bekommen, darunter eine doppelflügelige,<br />

elektrisch bedienbare Version. Ebenso ist eine<br />

elektrische Hecktür mit 800 Millimeter Breite<br />

für optimalen Fahrgastfluss erhältlich. Die von<br />

uns begutachtete Version mit 13 fest montierten<br />

und vier zusätzlichen Klappsitzen überzeugte<br />

durch einen aufgeräumten und gut zugänglichen<br />

Innenraum. Eine neue Klapprampe spart<br />

zudem rund 15 Kilo an Gewicht ein. Auch eine<br />

große, ins Dach integrierte Fahrtzielanzeige im<br />

vorderen Bereich ist erhältlich.<br />

◼<br />

2<br />

1 Die doppelbreite Elektrotür schafft Platz<br />

für die neue, leichtere Rollstuhlrampe.<br />

2 Komplett niederflurig ist nur der Vorderwagen<br />

bis zu den zwei Stufen nach hinten.<br />

<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 6/2<strong>01</strong>5

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