lastauto omnibus bus&coach 01/2016

MÄRKTE | US-amerikanische Busmesse UMA [ 51 ]
Zwei Seiten einer Medaille: Setra und der neue Generalvertreter Motor Coach Industries
Interview: MCI-Chef Rick Heller über die Herausforderungen des Busmarkts USA. Das Gespräch führte Thorsten Wagner.
?: Welchen Einfluss hat der Vertrieb der Marke
Setra seit 2012 auf Ihr Portfolio in dem sehr spezifischen
und überschaubaren US-Markt?
Heller: Ich glaube, die beiden Marken MCI
und Setra sind zwei Seiten einer Medaille und
perfekte Partner füreinander. Vom deutschen
Standpunkt aus gesehen benötigte man eine
Service- und Vertriebsinfrastruktur, das war
als unabhängiges Geschäftsmodell kaum zu
realisieren. Genau in diesem Punkt sind wir
als größter Hersteller in den USA sehr nah an
unseren Kunden dran. Auf der anderen Seite
können wir unser Portfolio, das sich mit
der J4500- und der D-Serie eher im mittleren
Marktsegment bewegt, mit einem echten
Luxusprodukt nach oben abrunden – also eine
Win-win-Situation für beide Seiten.
?: Welche Pläne haben Sie in den nächsten Jahren,
um Setra noch besser zu positionieren?
Heller: Um die interne Aufmerksamkeit für die
konkrete Kundenerfahrung weiter zu steigern,
investieren wir gerade massiv Zeit und Geld in
den Aftersales-Support für die Marke. Wenn
sie einen Premium-Bus kaufen, erwarten Sie
eben auch einen Premium Service, und genau
das wollen wir erreichen. Zu diesem Zweck arbeiten
wir auch an weiteren Produktverbesserungen
mit den Evobus-Kollegen, um weiterhin
ganz vorne mitzuspielen. Da werden
einige neue Dinge kommen in der Zukunft.
?: Wie würden Sie Ihre Marktposition beschreiben?
Gibt es eine Gefahr aus China?
Heller: Der Wettbewerb ist sehr stark,
daher nehmen wir alle Marktteilnehmer
sehr ernst. Alle machen einen guten
Job, den ich durchaus respektiere.
Aber gleichzeitig müssen wir besser
sein. Um weiterhin den Markt anzuführen,
müssen wir einfach die besten
Busse verkaufen und immer weiter
Innovationen anbieten, sonst kommt
schnell der Stillstand. Die Chinesen
hatten vor rund sechs Jahren einen ersten
Anlauf genommen. Aber es ist sehr
schwierig für diese Hersteller, hier Fuß
zu fassen. Das ist vor allem eine Frage
des Aftersales und der Restwerte von
Gebrauchtwagen. Gerade in diesem
letzten Punkt steht Setra hier in den
USA sehr gut da.
?: Welchen Herausforderungen steht der
US-Busmarkt generell gegenüber?
Heller: Es gibt eine Reihe von neuen Gesetzen,
die uns stark betreffen würden, zum Beispiel
eine neue Überrollrichtlinie oder weitere Änderungen
an den Fenstern. Beides würde die
Fahrzeuge viel schwerer machen. Hierzu gibt
es einen sehr komplexen und langwierigen Gesetzgebungsprozess.
Die makroökonomischen
Trends dagegen sind sehr positiv zu bewerten.
MCI-Chef Rick Heller setzt im Interview mit Thorsten
Wagner auf die gezielte Portfolioergänzung für MCI.
Immer mehr Menschen fahren mit dem Bus,
und das aus zweierlei Gründen: Erstens sind
viel mehr junge Menschen heute mit dem Bus
unterwegs, als das noch vor zehn Jahren der
Fall war. Auf der anderen Seite gewinnt die
etwas ältere Babyboomer-Generation immer
mehr an Bedeutung, denn gerade diese geht
immer mehr auf Busreisen.
Temsa_HD-ad_86x196_Deutschland Dealer2.pdf 1 17.02.2015 19:45
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