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lastauto omnibus bus&coach 01/2016

lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.

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FAHRZEUGE | Scania Van Hool Astromega TDX27 [ 87 ]<br />

1<br />

Doch was bietet die Scania-Technik im Raumwunder<br />

aus Belgien? Da wären zunächst Fahrwerk<br />

und Motor: beides vom Feinsten, was der<br />

Markt zur Zeit hergibt. Der verbaute Scania-<br />

Sechszylinder mit knapp 13 Liter Hubraum und<br />

der Common-Rail-Einspritzung namens XPI, die<br />

bis zu 2.400 bar Druck auf die Leitung bringt,<br />

leistet 490 PS bei einem Drehmoment von stolzen<br />

2.550 Newtonmetern. Mehr Drehmoment<br />

bietet momentan kein anderer Bus.<br />

Auch wenn die Testfahrt im hessischen Flachland<br />

ohne Beladung relativ anspruchslos war –<br />

die Performance dieses Motors ist einfach famos,<br />

ebenso wie seine Zurückhaltung in Sachen<br />

Geräusche. Souveränes, sattes Anziehen von unten<br />

heraus mit kräftigem Schub – zu dieser bulligen<br />

Charakteristik passt hervorragend das<br />

fein gestufte Zwölf-Gang-Getriebe Opticruise<br />

(siehe auch Kasten Seite 60). Zudem lässt sich<br />

der Wagen im Rangiermodus quasi Zentimeter<br />

um Zentimeter bugsieren. Ein kleines Manko<br />

ist der spürbar gestufte Retardereinsatz beim<br />

Her unterschalten.<br />

Dann wäre da das Fahrwerk, im Doppeldecker<br />

immer eine besondere Herausforderung, was<br />

2<br />

1 Die Platzverhältnisse<br />

im Unterdeck sind o.k.,<br />

die Sitze zu weich.<br />

2 In der oberen Beletage<br />

gibt es zwar einen<br />

Holztisch, aber keinen<br />

Drei-Punkt-Gurt.<br />

3 Moderne Servicesets<br />

bieten schaltbare<br />

Lautsprecher mit<br />

farblich wechselbarem<br />

LED-Ring.<br />

Komfort, Bauraum und Geräuschentwicklung<br />

betrifft. In allen drei Disziplinen verdient<br />

sich das Scania-Chassis „K 490 EB6x2*4LI“<br />

Bestnoten. Bei der Nachlaufachse handelt es sich<br />

um eine Starrachse, die bis zu einem Einschlagwinkel<br />

von 17 Grad aktiv gelenkt ist.<br />

Der Wendekreis fällt mit knapp 24 Metern<br />

jedoch recht üppig aus. Eine sehr gute<br />

Vorstellung gab die Vorderachse. Sie bekommt<br />

deshalb die Auszeichnung „polterfrei“.<br />

Zu keinem Zeitpunkt hat man den<br />

Eindruck, die Achse sei mit dem Gewicht des<br />

Kolosses überfordert.<br />

Gesteuert wird das Technikensemble aus einem<br />

praktischen und ergonomischen Cockpit. Der<br />

Raumeindruck ist für einen Doppeldecker angenehm.<br />

Die Übersichtlichkeit ist gut, sie wird<br />

noch durch die Spiegel von Van Hool verbessert,<br />

wenn man sich an sie gewöhnt hat. Einstellen<br />

lassen sich die großen Spiegel mittels<br />

eines praktischen Dreh-Drück-Stellers links neben<br />

dem Fahrerfenster, mit dem BMW-Fahrer<br />

schnell vertraut sein dürften.<br />

Bei den übersichtlichen Instrumenten handelt<br />

es sich um die höchste, vierfarbige Aus-<br />

3<br />

Echte Premiumfahrzeuge<br />

aus einer Hand<br />

?: Was versprechen<br />

Sie sich im Privatkundengeschäft<br />

von<br />

der Kooperation mit<br />

Van Hool?<br />

Ludwigkeit: Wir<br />

möchten durch<br />

die Kooperation<br />

mit Van Hool das<br />

Reisebus-Premiumsegment<br />

besetzen<br />

und Van<br />

Hool deckt hier<br />

alle Segmente in<br />

der Oberklasse ab.<br />

Insbesondere mit<br />

Jens Ludwigkeit,<br />

Verkaufsleiter<br />

Busse Privatkundengeschäft<br />

Scania<br />

Deutschland<br />

dem Scania Van Hool Astromega versprechen<br />

wir uns zunehmende Marktanteile<br />

im boomenden Markt der Fernlinien busse.<br />

Gerade auf den Acron als hochwertiges<br />

Produkt im Segment Standardreisebus<br />

setzen wir große Hoffnungen.<br />

?: Wie genau sieht die Kooperation für den<br />

Kunden aus?<br />

Ludwigkeit: Scania Van Hool Astromega,<br />

Acron, Altano und Astronef sind Scania-Fahrzeuge,<br />

die über den Scania-Vertrieb<br />

verkauft, ausgeliefert und dann vom<br />

Scania-Servicenetz betreut werden. Der<br />

Kunde bekommt also Premiumfahrzeuge<br />

mit bewährter Scania-Technologie komplett<br />

aus einer Hand, und das bis hin zur<br />

Ersatzteilversorgung.<br />

?: Was zeichnet für Sie Van Hool als<br />

Omnibushersteller aus?<br />

Ludwigkeit: Van Hool ist eine Busmanufaktur,<br />

die hohe Flexibilität mit hoher Langzeitqualität<br />

verbindet. Die Wünsche des<br />

Kunden lassen sich so weitgehend verwirklichen<br />

– das verstehen wir unter<br />

einem echten Premiumprodukt. Also ein<br />

hoch interessantes Angebot für den Markt,<br />

das unsere andere beiden Busbaureihen<br />

optimal ergänzt.<br />

?: Wie stellt sich derzeit Ihre Marktposition<br />

dar und wo wollen Sie hin?<br />

Ludwigkeit: Unser Ziel ist es, bis 2020 zehn<br />

Prozent Marktanteil in Deutschland über<br />

alle Segmente hinweg zu erreichen, derzeit<br />

beträgt er 7,4 Prozent. Wir stellen momentan<br />

alle Weichen im Unternehmen vom<br />

Vertrieb über Aftersales und angrenzende<br />

Bereiche, um dieses sicher ehrgeizige<br />

Ziel zu erreichen. Dabei ist die neue Kooperation<br />

natürlich ein wichtiger Baustein.<br />

<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 7/2<strong>01</strong>5

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