lastauto omnibus bus&coach 01/2016
lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.
lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.
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FAHRZEUGE | VDL Doppeldecker FDD2 [ 133 ]<br />
1<br />
Rik de Reuver, Designer und Eigner Büro<br />
Van de Veer Designers über den neuen FDD2<br />
2<br />
1 Die Fensterbrüstung unter der schmalen Frontscheibe wurde erhöht,<br />
der angewinkelte Boden eignet sich hervorragend als Fußablage.<br />
2 Im Oberdeck herrscht gediegene Atmosphäre. Die Stehhöhe ist mit<br />
1.724 Millimeter nicht ganz so üppig wie unten, stellt aber immer<br />
noch einen Klassenbestwert im Wettbewerb dar.<br />
3 Edle Materialien, besonders helles Ambiente und abgerundete Kanten<br />
erinnern ein wenig an eine Luxusyacht. Typisch Doppeldecker:<br />
Reserveradmulde im Gang und knappe Gepäckfächer unten.<br />
3<br />
?: Was genau verstehen Sie unter dem „nordeuropäischen Design”,<br />
das sie beim FDD2 angewendet haben?<br />
De Reuver: Diese Art von Designsprache ist eher zurückgenommen<br />
als übermäßig dramatisierend, wie es zum Beispiel in Italien<br />
und Spanien oft der Fall ist. Es ist nicht nur modisch, sondern<br />
eher zeitgemäß und zeugt von hoher Qualität. Dabei geht es nicht<br />
um ‚l’art pour l’art‘. Sondern das Design ist durch Funktionalität<br />
gekennzeichnet. Wenn die Funktionalität, die Qualität und die<br />
Materialien stimmen, dann ist es ein gutes Design.<br />
?: Was war die besondere Herausforderung, dieses große Fahrzeug an die<br />
VDL-Markensprache anzupassen?<br />
De Reuver: Mein Büro hat das Exterieur sowie das untere Stockwerk<br />
entworfen. Das Oberdeck stimmt fast mit dem Hochdecker FHD<br />
überein, außer dem Dashbord-artigen Abschluss in der ersten Reihe,<br />
das vom Büro „Hegge ID“ gestaltet wurde. Der Abschluss wurde<br />
besonders hoch gezogen, um ein gesteigertes Sicherheitsgefühl<br />
zu erreichen. Außerdem ist es uns besonders wichtig gewesen, im<br />
Unterdeck eine ganzheitliche Architektur zu schaffen. Das war nicht<br />
einfach, aber es ist uns gelungen. Das finde ich großartig.<br />
?: Worauf sind Sie besonders stolz bei dem Fahrzeug?<br />
De Reuver: Dass alles einfach wie aus einem Guss geworden ist. Ich<br />
habe es bisher noch bei keinem Fahrzeug einer anderen Marke so<br />
deutlich gesehen, dass alle Interieur-Bauteile von der Küchenzeile<br />
und den Treppen bis hin zum Elektrokasten so gut aufeinander<br />
abgestimmt sind.<br />
Anzeige<br />
Bleibt ein wichtiger Punkt, der<br />
zu einem echten Highlight des Wagens<br />
zählt: die Interieurgestaltung.<br />
Statt sich vorwiegend an „automotiver<br />
Dramatik“ zu orientieren,<br />
so Rik de Reuver, habe man sich<br />
mehr „von Yachten und hochwertigen<br />
Möbeln“ inspirieren lassen.<br />
Helle, einheitliche Farben, abgerundete<br />
Kanten und eine für einen<br />
frühen Prototypen fast makellose<br />
Verarbeitung lassen erahnen, was<br />
hinter diesem Konzept steckt. Die<br />
serienmäßig vor der Hinterachse<br />
montierte Küchen-/Toiletteneinheit<br />
ist nach Leichtbau-Prinzipien<br />
gefertigt und erfreulich kompakt.<br />
In Sachen Sicherheits- und Assistenzsysteme<br />
hat VDL nicht zuletzt<br />
aufgrund der Gesetzgebung<br />
massiv gegenüber den bisherigen<br />
Platzhirschen aufgeholt: neben<br />
Abstandsradar, Notbremsassistent<br />
und Spurassistent soll 2<strong>01</strong>6 auch<br />
Aufmerksamkeitsassistent und prädiktive<br />
Getriebesteuerung lieferbar<br />
sein. Da könnte die Mathematik<br />
des Doppeldecker-Marktes wohl<br />
kräftig durcheinander gewirbelt<br />
werden in den nächsten Jahren. ◼<br />
<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 10/2<strong>01</strong>5