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lastauto omnibus bus&coach 01/2016

lastauto omnibus e-Paper bus&coach mit einer großen Doppeldecker-Marktübersicht, einem Fahrbericht des Solaris-Gelenkbus Urbino 18, der Vorstellung des MAN Lion's Intercity und einer Historie der Büssing-Omnibusse.

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MÄRKTE | Daimler Buses in Indien [ 135 ]<br />

dass der Stadtbusmarkt massiv<br />

staatlich reglementiert ist. „Nach<br />

den ethischen und sonstigen Compliance-Forderungen<br />

des globalen<br />

Daimler-Konzerns stellt sich dieses<br />

Geschäft nicht einfach dar,“ drückt<br />

es Markus Villinger vorsichtig aus.<br />

Trotzdem behalte man es auf der<br />

strategischen Landkarte, ohne vorzupreschen.<br />

Mit zu verdanken hat Daimler den<br />

Neustart in Indien der Dynamik<br />

eines Politikers, der bei der Eröffnung<br />

des Bus-Werks seit etwa einem<br />

Jahr an der Regierung war:<br />

Ministerpräsident Narendra Modi,<br />

den man bei Daimler India als „sehr<br />

wirtschaftsfreundlich“ und gegenüber<br />

dem Ausland als „offen“ beschreibt.<br />

Er habe vieles angepackt<br />

und auf den Weg gebracht, was zuvor<br />

in der verzweigten und zur Lethargie<br />

neigenden, indischen Administration<br />

untergegangen sei. Bei<br />

seinem Antritt 2<strong>01</strong>4 als 15. Premier<br />

Indiens seit der Unabhängigkeit im<br />

Jahr 1947 wandelte sich die Stimmung<br />

in der Wirtschaft dann auch<br />

ins Positive. 2<strong>01</strong>5 wird ein Wirtschaftswachstum<br />

von 7,5 Prozent,<br />

2<strong>01</strong>6 sogar von 8,5 Prozent erwartet.<br />

Die Verkehrsverbindungen, vor<br />

allem solche auf dem Land, sollen<br />

schrittweise verdoppelt werden.<br />

Auch der Busmarkt (Grafik<br />

Seite 70) soll sich vom derzeitigen<br />

„All-Time-Low“ bis zum Jahr 2020<br />

mehr als verdoppeln. Zum 150.<br />

Geburtstag Mahatma Ghandis im<br />

Jahr 2<strong>01</strong>9 sollen einhundert „Smart<br />

Cities“ entstehen, die auch an die<br />

Straßeninfrastruktur angebunden<br />

sein müssen.<br />

Modi fördert das Daimler-Werk<br />

in Chennai, das nun mit einer Investition<br />

von 50 Millionen Euro für<br />

die Busproduktion erweitert wurde.<br />

Daimler-Vorstand Wolfgang<br />

Bernhard sagt dazu: „Wir haben<br />

ein komplettes Paket verhandelt,<br />

von dem wir auf Jahre hinaus profitieren.“<br />

Dafür soll das Werk sogar<br />

ausfallsicher mit Strom beliefert<br />

werden, keine Kleinigkeit in Indien.<br />

Der durfte wiederum nicht für<br />

Hartmut Schick,<br />

Leiter Daimler Buses:<br />

„Viele Hersteller haben versucht,<br />

in den indischen Premiummarkt vorzudringen, aber nur wenige<br />

haben es tatsächlich geschafft. Wir sehen uns mit unserem neuen Produktionskonzept<br />

und den neuen Modellen dafür bestens aufgestellt.“<br />

die dringend notwendige Klimatisierung<br />

auf der Eröffnungsveranstaltung<br />

genutzt werden: man<br />

improvisierte daher mit 15 Generator-Trucks,<br />

ohrenbetäubender Lärm<br />

inklusive. Hauptsache compliant.<br />

Seit 2<strong>01</strong>2 wurden bereits über 20.000<br />

Lkw der Marke Bharat-Benz produziert.<br />

Als stärkster Truck auf<br />

dem Subkontinent feierte der neue<br />

Schwer-Lkw 3143 sein indisches<br />

Debüt. Als robustes Minenfahrzeug<br />

soll er rund 2.000 Mal im Jahr verkauft<br />

werden. Das neue Bus-Werk<br />

in unmittelbarer Nähe der Lkw-<br />

Produktion umfasst rund 113.000<br />

Quadratmeter Fläche und hat eine<br />

Kapazität von 1.500 Fahrzeugen im<br />

Jahr, die auf bis zu 4.000 Einheiten<br />

ausgebaut werden kann.<br />

Bei der Produktion des Aufbaus<br />

vertraut Daimler aber nicht mehr<br />

auf den ägyptischen Hersteller<br />

MCV wie bisher, sondern auf den<br />

nordirischen Aufbauer Wright-Bus,<br />

Anzeige<br />

Das Bus-Programm von Mercedes in Indien<br />

Der ganze Stolz von Daimler India zur Werkseröffnung ist der neue Mercedes-Reisebus,<br />

der vorerst ausschließlich als 14,95 Meter langer Dreiachser<br />

geliefert werden soll und auf dem OC 500-Chassis baut. Der Aufbau<br />

von Wright-Bus aus geschraubten Aluminium-Profilen spart laut CEO Mark<br />

Nodder rund 800 Kilogramm gegenüber einem konventionellen Stahlgerippe.<br />

Die Mitarbeiter der 80 Servicestützpunkte seien bereits auf das<br />

neue Material geschult.<br />

Selten für Indien ist die Ausrüstung mit Scheibenbremsen rundum sowie<br />

ESP. Die serienmäßige Starrachse vorne ist laut Daimler optimal für<br />

die indischen Verhältnisse geeignet. Zu den sechs angebotenen Sitzlayouts<br />

mit bis zu 57 Sitzen vom indischen Hersteller Harita gehört<br />

auch die oft gewählte Konfiguration mit den vorderen fünf Reihen in<br />

2+1-Ausführung als „Erste Klasse“.<br />

Den Antrieb des Reisebusses übernimmt der Sechszylinder OM457 LA<br />

mit 354 PS, der die dortige Bharat- Stage-III-Abgasnorm erfüllt. Ihre<br />

Grenzwerte, die national seit 2<strong>01</strong>0 gelten, entsprechen etwa Euro 3.<br />

Die Schul-, Touristen- und Crewbusse im Neun-Tonnen-Segment bauen<br />

weitgehend auf Lkw-Chassis auf. Die ersten Busse werden noch 2<strong>01</strong>5<br />

auf den Markt kommen, für 2<strong>01</strong>6 sind bereits weitere Modelle im Segment<br />

über 16 Tonnen angekündigt.<br />

die<br />

nutzfahrzeug<br />

messe<br />

www.nufam.de<br />

24. – 27. September 2<strong>01</strong>5<br />

messe karlsruhe<br />

<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 10/2<strong>01</strong>5

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