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Vorab-Fassung

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Drucksache 18/10170 – 102 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

Wachstum braucht Freiräume<br />

37 % der Gemeinden halten die Gestaltung<br />

öffentlicher Räume für eine wichtige Aufgabe<br />

im Bereich Planen und Bauen. Die Bedeutung<br />

des Themas steigt mit den Bevölkerungszahlen:<br />

So messen 54 % der Mittelstädte und<br />

in erster Linie stark wachsende Städte dieser<br />

Aufgabe besondere Bedeutung bei. K2<br />

Unzufriedenheit mit Freiräumen<br />

bei den Jungen<br />

Mit 73 % ist die Mehrheit der Befragten<br />

zufrieden mit den Grünflächen und Naherholungsmöglichkeiten<br />

in der eigenen Gemeinde.<br />

Kritik kommt am ehesten von der jüngeren<br />

Generation der 18- bis 29-Jährigen mit 36 %<br />

Unzufriedenheit. B7<br />

Außenfassaden ausschließlich mit Putz oder Holz zulässig ist. Zur Förderung<br />

und Würdigung der Holzbauweise wird alle zwei Jahre der „Deutsche Holzbaupreis“<br />

vergeben, seit 2003 mit Unterstützung durch die Deutsche Bundestiftung<br />

Umwelt (DBU). 2015 zählte u. a. der Neubau eines Kultur- und Kongressforums<br />

in der 13.000 Einwohner zählenden bayerischen Kreisstadt Altötting<br />

zu den Preisträgern, der gestalterisch und in der Tragwerksplanung neue Wege<br />

im Holzbau beschreitet. Gleichermaßen werden Umbauten im Bestand gewürdigt.<br />

Bei dem Umbau eines Bauernhauses in der rund 700 Einwohner zählenden<br />

bayerischen Gemeinde Philippsreut kommt der Baustoff nicht nur zum<br />

Einsatz, um sich gut in das Ortsbild einzugliedern, sondern ebenso, um moderne<br />

Brüche in der Gestaltung deutlich zu akzentuieren. Die Holzbauweise ist aber<br />

nicht nur ländlichen Räumen vorbehalten: In den wettbewerbsbegleitenden<br />

Publikationen zeigt sich, das die Preisträger auf das gesamte Bundesgebiet<br />

verteilt sind und keinen Schwerpunkt bei den Gemeindegrößen erkennen<br />

lassen. Klimagerechtes Bauen ist wesentlich durch die Verwendung lokaler<br />

Baustoffe gekennzeichnet. Weitere wichtige Aspekte für die Anpassung der<br />

Siedlungsstruktur an den Klimawandel sind u. a. die Fassaden- und Dachbegrünung,<br />

die Kompaktheit der Baukörper oder auch Verschattungselemente<br />

an den Fassaden.<br />

Klimaschonendes Flächenmanagement Bäume und Grünflächen leisten<br />

einen wichtigen Beitrag für ein gesundes Mikroklima im Siedlungsgefüge. Im<br />

Zuge des Klimawandels wird erwartet, dass der Bedarf an schattenspendenden<br />

Bäumen für Abkühlung weiter steigen wird. Straßenbegleitendes Grün, neue<br />

Parkanlagen auf Konversionsflächen, die gezielte Erweiterung bzw. Verbindung<br />

vorhandener Grün- und Freiflächen mit dem Umland und das Ausweisen von<br />

Biotopverbundflächen auch über Gemeindegrenzen hinweg sind wichtige Anpassungsmaßnahmen<br />

von Städten und Gemeinden an den Klimawandel, die gleichzeitig<br />

der baukulturellen Aufwertung dienen. Was aus klimatischer Sicht ohnehin<br />

erforderlich ist, bringt für die Gestaltung des öffentlichen Raums und das soziale<br />

Miteinander in der Gemeinde wichtige Synergien mit sich. Entsprechend weist<br />

die knapp 5.000 Einwohner zählende Gemeinde Hartmannsdorf in Sachsen auf<br />

ihrer Internetseite darauf hin, dass die Verwendung von heimischen und standortgerechten<br />

Gehölzen, der Erhalt und die Pflege alter Obstsorten und die bauliche<br />

Ergänzung durch ortstypische Zäune, Mauern und Treppen von besonderer<br />

Bedeutung nicht zuletzt für das Ortsbild sind.<br />

Wie widerstandsfähig und resilient die Strukturen einer Gemeinde sind,<br />

hängt zudem stark vom Flächenverbrauch und dem Versiegelungsgrad im<br />

Gemeindegebiet ab. Sich auf die bauliche Mitte in der Gemeinde zu konzentrieren,<br />

kommt also nicht nur der Belebung der Ortskerne zugute, sondern vermeidet<br />

unnötige Eingriffe in Natur und Landschaft. Viele Gemeinden verfolgen<br />

bereits das Ziel Innen- vor Außenentwicklung. Besonders vorbildlich ging das<br />

Land Baden-Württemberg in diesem Zusammenhang vor: Während der fünfjährigen<br />

Laufzeit des Modellprojekts MELAP zur „Eindämmung des Landschaftsverbrauchs<br />

durch Aktivierung des innerörtlichen Potenzials“ wurde den 13 beteiligten<br />

Gemeinden – allesamt mit deutlich weniger als 5.000 Einwohnern – der<br />

Verzicht auf Außenentwicklung auferlegt. Diese Auflage wurde erfolgreich erfüllt.<br />

Die kritische Überprüfung des tatsächlichen Bedarfs an Bauland hat in den<br />

Gemeinden dazu geführt, dass auf insgesamt 38,8 ha Neuinanspruchnahme –<br />

<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.

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