01.11.2016 Aufrufe

Vorab-Fassung

MZ9FBD

MZ9FBD

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 53 – Drucksache 18/10170<br />

förderlich sein. Für die Einberufung von Beratungsgremien auf Bundes- oder<br />

Länderebene gibt es zwar keine vorgegebenen Strukturen, aber gute Beispiele<br />

wie der ehemalige Brückenbeirat der Deutschen Bahn oder der Dümmer-Beirat<br />

aus Niedersachsen, mit deren Unterstützung Bauvorhaben an Qualität gewonnen<br />

haben, können als Vorbild dienen.<br />

Regionale Kooperationen<br />

Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit findet in den planenden Verwaltungen<br />

regelmäßig statt. Eine planerische Auseinandersetzung mit Entwicklungen<br />

und Erfordernissen im regionalen Kontext erfolgt bereits durch die Behörden<br />

der Landes- und Regionalplanung. Zudem sehen gesetzliche Regelungen auf<br />

Länderebene wie beispielsweise das Gesetz über kommunale Gemeinschaftsarbeit<br />

im Land Brandenburg (GKG) vor, dass Gemeinden z. B. zu einem Zweckverband<br />

für Wasserver- und -entsorgung zusammengeschlossen werden. Darüber<br />

hinaus gibt es zahlreiche Themenfelder, bei denen Expertenrunden,<br />

Arbeitsgemeinschaften oder Runde Tische durchgeführt werden. Vor allem in<br />

den Bereichen Tourismus und Kultur, aber auch bei anderen gemeinsamen<br />

Strukturaufgaben haben sich regionale Zusammenschlüsse bewährt. Die Route<br />

der Backsteingotik, die Arbeitsgemeinschaften „Städte mit historischen Stadtkernen“<br />

in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen oder auch das „Lausitzer<br />

Seenland“ sind Zusammenschlüsse, die unabhängig von einzelnen Gemeinden<br />

zum Begriff geworden sind und regionale Baukultur zum Gewinn aller Beteiligten<br />

stärken.<br />

Doch so ertragreich die Zusammenarbeit in einigen Bereichen ist, so groß<br />

ist die Konkurrenz unter den Kommunen in anderen Themenfeldern. Die Schließung<br />

oder Zusammenlegung von Schulen ist für die Gemeinden in der Regel<br />

ein Kraftakt, dem ein harter interkommunaler Wettkampf vorausgegangen ist,<br />

und spätestens bei der Ausweisung von Bauland steht das gegenseitige Abwerben<br />

von Einwohnern, Kaufkraft und Gewerbe im Vordergrund. Auch bei der<br />

Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel kommt es eher zum Wettstreit als<br />

zur freiwilligen Zusammenarbeit. Ein Schritt in die richtige Richtung ist in diesem<br />

Zusammenhang die Überzeugungsarbeit, die die bayerische Raumordnung,<br />

Landes- und Regionalplanung leistet, indem sie die Möglichkeiten und<br />

Chancen interkommunaler Gewerbegebiete bewirbt. Im Landkreis Günzburg<br />

hat sich bereits der Zweckverband Interkommunales Gewerbegebiet erfolgreich<br />

etabliert.<br />

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMEL) kommt in seiner Studie „Interkommunale Kooperation in ländlichen<br />

Räumen“ aus dem Jahr 2012 zu dem Schluss, dass vor allem Vorbehalte<br />

unter den Verantwortlichen das gezielte Zusammenarbeiten der Kommunen<br />

verhindern. Speziell bei kleinen, ländlichen Gemeinden wird das Potenzial, das<br />

durch interkommunale Kooperation im Bereich der Personal-, Immobilien- und<br />

Sachkosten besteht, von rund 40 % der Kommunen noch nicht ausgeschöpft.<br />

Ein durchschnittliches Kosten-Einsparpotenzial von 10 bis 20 % bleibt nach<br />

Einschätzung des BMEL in den jeweiligen Themenbereichen ungenutzt.<br />

Dabei fordert das Baugesetzbuch an vielen Stellen die interkommunale<br />

Kooperation oder Absprache. Nach § 2 Abs. 2 BauGB sind Bauleitpläne<br />

Bauten der Bahn nicht gut genug<br />

gestaltet<br />

Nur 36 % der befragten Gemeinden, in<br />

denen ein Vorhaben der Bahn realisiert<br />

wurde, bewerten das Ergebnis gestalterisch<br />

als ausreichend, 32 % finden das Ergebnis<br />

unzureichend. K20<br />

<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!