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Vorab-Fassung

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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 59 – Drucksache 18/10170<br />

Der quantitative Schwerpunkt liegt aber im Bereich der Infrastrukturvorhaben<br />

sowie auf den Themenfeldern Energieeffizienz und erneuerbare Energien.<br />

Gegenstand der Förderung sind überwiegend Maßnahmen, die die Funktionsfähigkeit<br />

vor Ort stärken sollen. Doch werden in den meisten Programmen<br />

kaum baukulturelle Aspekte oder gestalterische Qualitäten thematisiert oder<br />

gar zur Voraussetzung für die Vergabe von Fördermitteln gemacht. Damit steht<br />

ein großer Topf an Finanzmitteln für die bauliche und strukturelle Veränderung<br />

im Bundesgebiet bereit, ohne dass hierfür Maßstäbe für gestalterische Qualität<br />

und Baukultur als sozialer, ökologischer und ökonomischer Mehrwert zugrunde<br />

gelegt werden. Dies lässt zum einen auf das mangelnde Problembewusstsein<br />

der Verantwortlichen hinsichtlich baukultureller Aspekte schließen, zum anderen<br />

zeigt es deutlich die fachlich sektorale Sichtweise der jeweiligen Fördermittelgeber.<br />

Dabei bergen die Förderprogramme für Kommunen ein enormes Potenzial,<br />

baukulturelle Wirkung zu entfalten, denn die finanzielle Situation vieler Gemeinden<br />

macht die Inanspruchnahme von Fördermitteln unerlässlich. Zurzeit ist dies<br />

jedoch vor allem für kleine Verwaltungen ein zweischneidiges Schwert: Ohne<br />

finanzielle Unterstützung sind Projekte nur schwer zu initiieren, doch führt die<br />

Vielfalt an Förderprogrammen schnell zu einer Überforderung. Aufwändige und<br />

bürokratische Antrags- und Durchführungsverfahren schrecken Gemeinden mit<br />

nur wenigem Personal ab und kaum einer weiß über die gesamte Palette an<br />

Möglichkeiten Bescheid. Es ist dem besonderen Engagement der Gemeinden<br />

oder aber einzelner Beteiligter zu verdanken, wenn mit den Projekten dennoch<br />

Qualität im Sinne von Baukultur umgesetzt wird. Der Stadt Regensburg ist dies<br />

gemeinsam mit dem Land Bayern gelungen, indem sie ein umfassendes Hochwasserschutzprogramm<br />

abschnittsweise mit der Qualifizierung des ufernahen<br />

Freiraums verknüpft hat.<br />

Der ländliche, klein- und mittelstädtische Raum in Deutschland befindet sich<br />

in einem tiefgreifenden Umstrukturierungsprozess. Dies sind im großen Maßstab<br />

Themen wie die Energiewende und der demografische Wandel oder auf örtlicher<br />

Ebene die Ansiedlung eines neuen Unternehmens oder die neue Nutzung eines<br />

leeren Gebäudes. Sie alle bergen Chancen für mehr Baukultur und damit an Qualität<br />

der gebauten Lebensräume.<br />

Mangel an Finanzen und Personal<br />

Mit 74 % und 73 % gibt die Mehrheit der<br />

Gemeinden an, dass sowohl die finanzielle als<br />

auch die personelle Ausstattung ein Konfliktthema<br />

beim Planen und Bauen darstellt. Vor<br />

allem die größeren Kleinstädte beklagen das<br />

Defizit bei der Personalausstattung. Die<br />

finanzielle Situation ist insbesondere in den<br />

neuen Bundesländern ein Problem. K28<br />

<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.

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