Vorab-Fassung
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Drucksache 18/10170 – 82 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />
Baukultur benötigt Visionäre<br />
Blaibach – Moderne Ortsmitte durch<br />
bürgerliches Engagement<br />
Konnte die 2.000 Einwohner zählende Gemeinde Blaibach<br />
im Bayerischen Wald früher viel Tourismus verzeichnen, gingen<br />
die Besucherzahlen seit der Jahrtausendwende zurück. Die<br />
Einbußen in dem für Blaibach bedeutenden Wirtschaftszweig<br />
zogen Leerstand in der Ortsmitte und damit den Verfall historischen<br />
Baubestands nach sich. Erste Ansätze der Blaibacher,<br />
mit der Etablierung eines breit angelegten Beteiligungsverfahrens<br />
zur Entwicklung der Ortsmitte beizutragen, ließen<br />
sich aus wirtschaftlichen Gründen nicht realisieren. Erst auf<br />
Initiative des aus dem Bayerischen Wald stammenden<br />
Architekten Peter Haimerl bewarb sich die Gemeinde um das<br />
Förderprogramm „Ort schafft Mitte“ – ein Programm des Bayerischen<br />
Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr<br />
zur wirkungsvollen Stärkung der Ortszentren im ländlichen<br />
Raum. Blaibach konnte sich unter 85 Bewerbern als eine von<br />
zehn Gemeinden durchsetzen. Ausschlaggebend für den<br />
Zuschlag waren dabei die erkennbare Mitwirkungsbereitschaft<br />
der Bürger sowie die innovativen Projektentwürfe.<br />
Der Architekt als Ideengeber und Planer entwickelte das<br />
Konzept für eine lebendige Ortsmitte: die Errichtung eines<br />
neuen Bürgerhauses als bauliches Aushängeschild, das auch<br />
außerhalb Blaibachs Bekanntheit erlangt. „Keine Angst vor<br />
starken Menschen!“ – in diesem Bewusstsein brachte<br />
Haimerl Gemeinderat und Bürger, regionale Unternehmer,<br />
Landespolitiker und namhafte Sponsoren zusammen, die<br />
trotz anfänglicher Kontroversen das Potenzial für den Ort<br />
sahen. Die Gemeinde kaufte leerstehende Flächen im Ortskern,<br />
die Planungsphasen wurden zügig umgesetzt. Zusätzlich<br />
zu den Fördermitteln sammelten Bewohner des Ortes<br />
rund eine halbe Million Euro an Spenden und Sponsorengeldern<br />
und stellten Baumaterial zur Verfügung. Nicht nur regionale<br />
Baufirmen brachten sich in den Bau ein, auch Bürger<br />
packten als Baustellenhelfer mit an. Haimerl setzte dabei<br />
auf eine rasche Durchführung: „Prozesse dauern immer viel<br />
zu lange. Sie müssen sofort anfangen, damit die Leute sehr<br />
schnell agieren können.“<br />
<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.