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Drucksache 18/10170 – 62 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

Vitale Gemeinden –<br />

Mehr Lebensqualität auf<br />

dem Land<br />

Eine vitale Gemeinde hat eine lebendige Ortsmitte, in der Menschen wohnen und Gewerbe<br />

zu Hause ist. Das Zentrum hat ein prägendes Ortsbild und bietet Aufenthaltsqualität im<br />

öffentlichen Raum für alle Generationen. Baukultur in diesem Sinne bildet den wichtigen<br />

Rahmen für mehr Lebensqualität und Attraktivität auf dem Land. Baukultur kann Antrieb<br />

und Ergebnis der Selbstvergewisserung und Vitalisierung des Ortes und einer gemeinsam<br />

gelebten lokalen Identität sein. Das hat positive Auswirkungen auf die Angebote der<br />

Daseinsvorsorge sowie die Entwicklung von Wirtschaft und Tourismus in einer Gemeinde.<br />

Baukultur bei Wachstum und Schrumpfung Ländliche Räume werden oft<br />

pauschal mit Tradition und Beschaulichkeit assoziiert und als Gegensatz zur<br />

hektischen rastlosen Stadt verstanden. Doch machen die allgemeinen gesellschaftlichen<br />

und sozioökonomischen Trends wie auch der Strukturwandel nicht<br />

vor den kleineren Städten und Landgemeinden Halt. Die Lebensbedingungen<br />

haben sich angeglichen, die „Urbanisierung“ des ländlichen Raums ist auf vielen<br />

Ebenen vollzogen. Landwirtschaft prägt mit ihren baulichen Strukturen nicht<br />

länger die Ortsmitte. Stattdessen finden sich neue landwirtschaftliche Großstrukturen<br />

an der Peripherie von Gemeinden – ähnlich außen liegender Gewerbegebiete.<br />

Landwirtschaft hat sich zu industriellen, nahezu ortsungebundenen<br />

Bewirtschaftungsformen entwickelt. Der Wunsch nach einem „Leben im Grünen“<br />

macht sich in der Bevölkerung vielmehr an den Wohnmöglichkeiten in ländlichen<br />

Räumen fest. Das führt zu einem steigenden Bedarf nicht nur an Infrastruktur,<br />

sondern auch an attraktiven und vitalen Räumen der Begegnung.<br />

Vor allem kleine, gut angebundene Gemeinden im Umland der Metropolen<br />

haben Bevölkerungszuwächse, die entsprechenden Neubauvorhaben gilt es zu<br />

gestalten. Zuzug und damit wachsende Einwohnerzahlen bieten die Chance,<br />

dass sich eine höhere Vielfalt an Bewohnern und Nutzungen ausprägt. Doch<br />

auch bei stagnierenden oder rückläufigen Einwohnerzahlen kann sich eine<br />

spezifische baukulturelle Identität durch die Wahrnehmung und Nutzung von<br />

Potenzialen vor Ort herausbilden. Dabei sind es nicht nur die harten Standortfaktoren<br />

wie Zentralität, Grundstücksmarkt und Verkehrsanbindung, von denen<br />

die Attraktivität einer Gemeinde abhängt. Eine tragende Rolle spielen weiche<br />

Faktoren wie das Erscheinungsbild des Ortes, die Vielfalt der Angebote und eine<br />

gelebte Nachbarschaft.<br />

Vitalität durch Baukultur Es ist die Vitalität einer Gemeinde, die neben den<br />

strukturellen Eigenschaften über ihre Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit mit<br />

entscheidet. Der Grad der Vitalität wird durch die Infrastrukturausstattung und<br />

öffentlichen Einrichtungen beeinflusst, besonders aber durch die Menschen vor<br />

<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.

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