Vorab-Fassung
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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 113 – Drucksache 18/10170<br />
Ansätze beziehen externe Unterstützungsagenturen (z. B. Zwischennutzungsagenturen)<br />
ein, die den Leerstand beispielsweise mit Kunstaktionen „bespielen“,<br />
„kenntlich machen“ bzw. wieder ins Bewusstsein rücken. Gleichwohl wird man<br />
mancherorts um Rückbau nicht herumkommen – aber auch hierfür bedarf es<br />
geeigneter Konzepte. Wie dies erfolgreich gelingen kann, zeigen Beispiele wie<br />
das des Ortsteils Heckfeld der Stadt Lauda-Königshofen in Baden-Württemberg,<br />
wo der geförderte Rückbau zur Verbesserung der Freiflächengestaltung und<br />
damit zur Stärkung der lokalen Identität beigetragen hat. Auch das saarländische<br />
Illingen hat – begleitet durch das Programm „Modellvorhaben zur Eindämmung<br />
des Landschaftsverbrauchs durch innerörtliche Entwicklung (MELanIE)“ – im<br />
Zuge der Umsetzung eines lokalen Leerstandkonzepts systematisch Rückbaumaßnahmen<br />
durchgeführt.<br />
Mobile Gestaltungsbeiräte Gestaltungsbeiräte haben sich als Instrument<br />
in vielen größeren Mittelstädten und Großstädten bewährt. Sie bestehen aus<br />
einer Gruppe unabhängiger, nicht vor Ort ansässiger beratender Fachexperten<br />
unterschiedlicher Entwurfsdisziplinen, die Bauvorhaben von stadtbildprägender<br />
Relevanz fachübergreifend begutachten und Empfehlungen aussprechen.<br />
Gestaltungsbeiräte verstehen sich selbst als Vermittler zwischen den Interessen<br />
der Bauherren und der Allgemeinheit. Kleinere Gemeinden sind mit der Einrichtung<br />
eines institutionalisierten Gestaltungsbeirats auf Grund des hohen<br />
Zahl der Gestaltungsbeiräte wächst<br />
Gestaltungsbeiräte in Deutschland 2016 und ihre Potenziale<br />
Quelle: Förderverein Bundesstiftung Baukultur e.V. 2016<br />
Gestaltungs- und Baukunstbeiräte<br />
Mobile, regionale oder temporäre Gestaltungsbeiräte<br />
Sie haben sich nicht wiedergefunden in der Karte?<br />
Schreiben Sie uns: mail@bundesstiftung-baukultur.de<br />
Potenzial Gestaltungsbeirat<br />
Gestaltungsbeiräte noch selten<br />
In 6 % der befragten Gemeinden gibt es<br />
bereits einen Gestaltungsbeirat, zwei Drittel<br />
davon finden sich in Mittelstädten. Weitere<br />
4 % der Städte und Gemeinden geben an,<br />
dass die Einrichtung eines Beirats in Planung<br />
ist. 26 % aller Gemeinden äußern Interesse<br />
an einem mobilen Gestaltungsbeirat – ein<br />
Potenzial, das es zu heben gilt. K25<br />
Funktion<br />
unabhängige Beratungsinstanz für Bauprojekte (Dialogpartner)<br />
Arbeitsweise<br />
• inte disziplinär<br />
• über eugend<br />
• transparent und offen<br />
Tätigkeiten/Fähigkeiten<br />
• Begutachten und Empfehlungen formulieren im Hinblick auf die<br />
charakteristische Stadtidentität<br />
• gesamtheitliche Beratung unter Berücksichtigung von<br />
wirtschaftlichen, ökologischen und städtebaulichen Aspekten<br />
• Vermittlung zwischen den am Bau beteiligten Gruppen<br />
(Bauherr, Architekt, Bauverwaltung)<br />
• kontinuierliche Information über das Baugeschehen und<br />
Kommunikation mit Bürgern (Prävention von Konflikten)<br />
• Verhinderung von planerischen und gestalterischen „Missgriffen“<br />
• ersetzen nicht die Politik und Gemeindegremien als Baubehörde<br />
Etablierung und Einsatzbereiche<br />
• politische Institutionen entscheiden über Etablierung eines<br />
Gestaltungsbeirates sowie über Wahl der Mitglieder und<br />
Geschäftsordnung<br />
• kurzfristig zeitlicher Mehraufwand für die Stadtverwaltung,<br />
langfristig übernimmt der Gestaltungsbeirat zeitintensive Tätigkeiten<br />
für jede Bauaufgabe<br />
<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.