Vorab-Fassung
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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 109 – Drucksache 18/10170<br />
der Überarbeitung der Entwürfe erhielt das Projektteam den<br />
Zuschlag für die einzelnen Abschnitte, das das jeweils beste<br />
Ergebnis aus beiden Siegerentwürfen verantwortete.<br />
Zusätzlich zu den Schutzmaßnahmen erarbeitete die Stadt<br />
ein Flussraumkonzept, das den Kontakt der Regensburger<br />
zum Wasser sichern bzw. herstellen soll. Die Errichtung von<br />
Liegewiesen, Badebuchten und Stufenanlagen zur Donau<br />
im bereits fertiggestellten Abschnitt Schwabelweis lockt die<br />
Bevölkerung an den Fluss und trägt zu einer gesteigerten<br />
Qualität des Wohnumfeldes bei. Gleichzeitig wurde der<br />
Donau radweg ausgebaut, der nicht nur die Erreichbarkeit<br />
der Ufergebiete gewährleistet, sondern auch als Ausflugsziel<br />
geschätzt wird. „Die Schwerpunkte werden immer wieder<br />
anders gesetzt, je nachdem, ob wir im eher städtischen<br />
Bereich oder im eher landschaftlich gebundenen Bereich<br />
sind. Wir versuchen, mit allen Beteiligten nicht nur einen<br />
guten Kompromiss, sondern einen tatsächlichen Mehrwert<br />
zu erzielen“, so Christine Schimpfermann, Planungs- und<br />
Baureferentin der Stadt Regensburg. Die anfangs kontrovers<br />
betrachtete Schutzmauer am Standort Reinhausen präsentiert<br />
sich heute als zurückhaltendes Bauwerk, das sich durch<br />
seine sandfarbene Gestaltung der natürlichen Farbgebung<br />
des Ufers anpasst. Die Höhe der Mauer und der Einsatz mobiler<br />
Elemente wurden abschnittsweise und stets im Dialog<br />
mit den Bewohnern und der Stadt ausgearbeitet.<br />
Der Ausbau aller 18 Flussabschnitte wird nach Einschätzungen<br />
des Wasserwirtschaftsamts Regensburg nicht vor 2025<br />
abgeschlossen sein. Ein solches Projekt erfordert Kontinuität<br />
und Durchhaltevermögen aller Planungsbeteiligten. Eine<br />
gute Planungsgrundlage ist jedoch gelegt, eine Prozesskultur<br />
etabliert. Und da der Hochwasserschutz durch die Auslobung<br />
interdisziplinärer Planungsteams nicht nur gestalterisch<br />
gelungen ist, sondern gleichzeitig einen Mehrwert für<br />
die Bürger mit sich bringt, ist die Akzeptanz der notwendigen<br />
Infrastruktur innerhalb der Bevölkerung ausgesprochen<br />
hoch.<br />
Fakten<br />
Bau: 2008 bis voraussichtlich 2025<br />
Bauherr: Freistaat Bayern, vertreten durch<br />
das Wasserwirtschaftsamt Regensburg<br />
und Stadt Regensburg<br />
Planer: u.a. TEAM 4 Landschaftsarchitekten<br />
und Stadtplaner, Nürnberg; Björnsen<br />
Beratende Ingenieure, Koblenz; Wolfgang<br />
Weinzierl Landschaftsarchitekten,<br />
Ingolstadt; Studio di Architettura Vittorio<br />
M. Lampugnani, Mailand; Goldbrunner +<br />
Grad Ingenieurplanungen, Gaimersheim;<br />
Rose Fisch Landschaftsarchitektur, Berlin;<br />
Mathias Rottmann, DeZwarteHond<br />
Architektur, Köln; Ingenieurbüro<br />
Obermeyer, Potsdam; Dr. Blasy / Dr.<br />
Øverland, Beratende Ingenieure, Eching<br />
Länge: 37 km Flusslandschaft in 18<br />
Bauabschnitten, davon 5 fertiggestellt<br />
Kosten: ca. 100 Mio. Euro<br />
Mehr Informationen im Projektsteckbrief<br />
im Anhang<br />
BAUKULTUR AUF EINEN BLICK<br />
• ooperative und transparente Planungsprozesse<br />
• Berüc sichtigung aller Aspekte durch interdisziplinäre<br />
Planungsteams<br />
• rzielung eines sozialen und gestalterischen Mehrwerts<br />
bei notwendigen Infrastrukturmaßnahmen<br />
• ntegration von Infrastruktur in den bestehenden<br />
Stadtkörper<br />
• ontinuität und Bereitschaft zu einem<br />
langfristigen Entwicklungsprozess<br />
• itwirkungsbereitschaft in der Bevölkerung<br />
<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.