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Drucksache 18/10170 – 144 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

wicklungsmaßnahmen; Entwicklung eines auf dem<br />

Erbbaurecht beruhenden Baulandmodells; aktives<br />

Flächenmanagement; kostenfreie Energieberatung<br />

und Bauberatung; Errichtung öffentlicher Gebäude<br />

in Holzbauweise<br />

Bürgerbeteiligung: Kinder werden aktiv in den<br />

Gestaltungsprozess von Schulen und Kindergärten<br />

eingebunden; Regelmäßige Kindergemeinderatssitzungen;<br />

Bürgerwerkstätten und Arbeitskreise mit<br />

Experten bei allen wichtigen Planungsschritten; „Mitmachsatzung“,<br />

die den Beteiligungsprozess, Rechte<br />

und Pflichten (z. B. Budgets und Mittel für professionelle<br />

Begleitung der Arbeitskreise) aller Beteiligten<br />

regelt (2008); Ein „Mitmachamt“ koordiniert als Mittler<br />

die Arbeit der einzelnen Gremien und Arbeitskreise.<br />

Bürgerschaftliches Engagement wird dadurch<br />

in der Verwaltung verankert (seit 1997).<br />

Akteure: Gemeinderat, Arbeitskreise, Bürger, Vereine<br />

und Dorfgemeinschaften, externe Moderatoren, Amt<br />

für ländliche Entwicklung, Untere Naturschutzbehörde,<br />

Denkmalamt, Amt für Landwirtschaft,<br />

Kreisbaumeister<br />

Fördermittel: ca. 2,5 Mio. Euro aus Dorferneuerungsmitteln<br />

Auszeichnungen: Aufnahme in das Projekt CIVITAS<br />

(1998 bis 2003) der Bertelsmann Stiftung im<br />

Wettbewerb „Bürgerorientierte Gemeinde“ 1998;<br />

Bayerischer Staatspreis im Wettbewerb „Ländliche<br />

Entwicklung“ 2005; Europäischer Dorferneuerungspreis<br />

2004; OGUT Umweltpreis in der Kategorie<br />

„Innovative und nachhaltige Projekte im Bereich<br />

Partizipation“ 2006; Gütesiegel „Nachhaltige<br />

Bürgerkommune“ 2011<br />

Quellen:<br />

• Gemeinde Weyarn (o. J.): Bodenmanagement. URL:<br />

http://www.weyarn.de/Gemeinde/Entwicklung/<br />

bodenmanagement.htm<br />

• Gemeinde Weyarn (2015): Bürgerbeteiligung wird<br />

zum Weyarner Grundgesetz. URL: http://www.<br />

weyarn.de/MenschenAktiv/Buergerbeteiligung.htm<br />

• Leitner, Judith (2013): Weyarn – Besser länger<br />

planen als Fehler bauen. In: BMVBS (Hrsg.):<br />

Baukultur in ländlichen Räumen. Berlin. S. 155–176.<br />

• Pelzer, Michael (2012): Die Bürgerkommune<br />

Weyarn. In: Gerald Beck und Cordula Kropp (Hrsg.):<br />

Gesellschaft innovativ. Wer sind die Akteure?<br />

Wiesbaden. S. 119–132.<br />

• Pelzer, Michael (2015): Vortrag auf der Baukulturwerkstatt<br />

„Planungskultur und Prozessqualität“ am<br />

11. September 2015 in Frankfurt am Main. URL: http://<br />

www.bundesstiftung-baukultur.de/veranstaltungen/<br />

referenten/michael-pelzer<br />

Eschwege (S. 124)<br />

Ort: 37269 Eschwege<br />

Ziele und Maßnahmen: Umgestaltung und<br />

Vergrößerung des Marktplatzes; Neuorganisation<br />

des Verkehrs; barrierefreier Umbau der Innenstadt;<br />

Neubau eines Bahnhofs und Verknüpfung mit der<br />

Innenstadt; Stärkung der historischen Stadtmitte als<br />

Einzelhandelsstandort; Umbau von zwei Fachwerkgebäuden<br />

zu barrierefreiem Wohnraum; Wiederbelebung<br />

von Innenhöfen<br />

Planung und Bau: 2009–2013<br />

Größe Marktplatz: 3.100 m 2<br />

Umbaukosten Marktplatz: 685.000 Euro brutto<br />

Prozess:<br />

• 2009: Aufforderung der Stadt zur Erarbeitung<br />

eines Gestaltungskonzepts<br />

• 2010: Orientierungsworkshop zur Umgestaltung<br />

des öffentlichen Raums mit drei ausgewählten<br />

Büros; Diskussion der eingereichten Ideen; Beauftragung<br />

des Siegerbüros; Bürgerversammlung<br />

• 2011: Beschluss zur Um- und Neugestaltung des<br />

Marktplatzes<br />

• 2011–2013: Durchführung der Bauarbeiten<br />

• 2013: Veröffentlichung von Informations-Flyern zu<br />

den Umbauten<br />

Bürgerbeteiligung: Stadtrundgänge und Meinungsaustausch<br />

mit Bürgern in der Vorplanungsphase;<br />

Vertreter des Seniorenforums testeten Platzbeläge<br />

und Sitzgelegenheiten auf Altersgerechtigkeit;<br />

Begleitend zu den Bauarbeiten Rücksprachen mit<br />

Anliegern und Bürgern<br />

Förderung: Für Marktplatz und öffentlichen Raum:<br />

Mittel aus dem Bund-Länder-Programm „Stadtumbau<br />

West / Stadtumbau in Hessen“; Für weitere<br />

Projekte in der Innenstadt: u. a. EU-Mittel zur Förderung<br />

des ländlichen Raums über das Programm<br />

LEADER des Bundesministeriums für Ernährung und<br />

Landwirtschaft; Mittel aus dem Programm „Stadtumbau<br />

West / Stadtumbau in Hessen“ und des<br />

Bundesfamilienministeriums<br />

Bauherren: Magistrat der Kreisstadt Eschwege,<br />

private Eigentümer<br />

Städtebauliches Gesamtkonzept und Architektur<br />

(Marktplatz und öffentlicher Raum): GTL Gnüchtel<br />

Triebswetter Landschaftsarchitekten GbR, Kassel<br />

Planungsbeteiligte: Fachbereich 4 Planen und<br />

Bauen, Magistrat der Kreisstadt Eschwege;<br />

BIG-STÄDTEBAU GmbH, Kronshagen<br />

Weitere Beteiligte: Bewohner und Hauseigentümer,<br />

ansässige Händler, Stadtmarketing, Seniorenforum<br />

Auszeichnungen: Nationaler Preis für integrierte<br />

Stadtentwicklung und Baukultur 2012 (für barrierefreie<br />

Wohnungen und Anbindung); European Railway<br />

Award 2013 und Deutscher Verkehrsplanungspreis<br />

2014 für den neuen Stadtbahnhof und<br />

dessen Anbindung<br />

Quellen:<br />

• BBSR – Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und<br />

Raumforschung (2011): Werkstatt-Stadt. Eschwege<br />

Innenstadt-Karrees. URL: http://www.werkstattstadt.de/de/projekte/205<br />

• Heppe, Alexander (2015): Vortrag auf der<br />

Baukulturwerkstatt „Planungskultur und Prozessqualität“<br />

am 11. September 2015 in Frankfurt am<br />

Main. URL: http://www.bundesstiftung-baukultur.de/<br />

veranstaltungen/referenten/alexander-heppe<br />

Neues Bauen am Horn (S. 130)<br />

Ort: 99425 Weimar<br />

Ziele und Maßnahmen: Konversion militärischer<br />

Flächen: Sanierung, Abriss, Neubauten im Einklang<br />

mit denkmalgeschütztem Bestand und mit der<br />

kulturhistorischen Umgebung; Aufstellung eines<br />

Bebauungsplans entsprechend der Ergebnisse einer<br />

kooperativen Planungswerkstatt; Einteilung in<br />

unterschiedlich große Bauzonen mit einzelnen<br />

Parzellen; offener Planungs- und Realisierungsprozess,<br />

der auf veränderte Nachfragen reagieren kann;<br />

Formulierung architektonischer Regeln: dichte<br />

Bebauung, ressourcenschonendes, flächensparendes<br />

und kompaktes Bauen, geringe Versiegelung im<br />

Außenraum, begrünte Flachdächer<br />

Nutzungen: Private Wohnhäuser, Studentenwohnheime,<br />

Pflegeheim, Hochschulzentrum<br />

Planung und Bau: 1996–2014<br />

Größe Planungsgebiet: 11,4 ha<br />

Prozess:<br />

• 1996–1997: Städtebauliche Planungswerkstadt<br />

• 1997: Auftrag für Bebauungsplanung und Beginn<br />

der Abrissarbeiten<br />

• 1999: Satzungsbeschluss Bebauungsplan<br />

• 2000: Beginn der Erschließungsmaßnahmen und<br />

Bau erster Wohnhäuser<br />

• 2001: Einzug der Musikhochschule in das neue<br />

Hochschulzentrum<br />

• 2003: Gesamterschließung wird beendet<br />

• 2004: 45 der 73 Parzellen sind bebaut. Für die<br />

restlichen wird eine Musterplanung angefertigt.<br />

• 2004: „Neues Bauen am Horn“-Symposium<br />

• 2014: Fertigstellung: Der Altbaubestand ist<br />

saniert, 83 Wohnhäuser sind gebaut.<br />

Bürgerbeteiligung: Informationsveranstaltungen für<br />

Bürger während des gesamten Entwicklungs- und<br />

Bauprozesses; Ausstellungen im Rahmen der<br />

Thüringer EXPO-Projekte; Informationsveranstaltungen<br />

für interessierte Bauherren mit öffentlicher<br />

Vorstellung bereits realisierter Projekte<br />

Kosten: Öffentliche Investitionen: ca. 27 Mio. Euro,<br />

private Investitionen: ca. 20 Mio. Euro<br />

Förderung: Abriss und Bodensanierung: Konversionsfonds<br />

des Freistaats Thüringen, EU-Programm<br />

Konver II, Mittel der Bundesanstalt für Arbeit (ABM);<br />

Städtebauliche Planung: ExWoSt<br />

Bauherren: Stadt Weimar, Bauhaus-Universität<br />

Weimar, Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen,<br />

über 80 private Bauherren<br />

Städtebau und Architektur: Diener & Diener<br />

Architekten, Basel; Luigi Snozzi, Locarno; Adolf<br />

Krischanitz, Wien (Städtebauliche Planung); über 40<br />

weitere Architekten im Auftrag öffentlicher und<br />

privater Bauherren<br />

Erschließungsplanung und Landschaftsarchitektur:<br />

Ingenieurbüro Lopp, Weimar<br />

Baubeirat: Vertreter aller Prozessbeteiligten<br />

überwachten die Einhaltung aller Vorgaben und<br />

hatten zusätzlich beratende Funktion.<br />

Auszeichnungen: Mehrere Auszeichnungen und<br />

Anerkennungen für einzelne Häuser sowie den<br />

Baubeirat, u. a. Deutscher Bauherrenpreis „Hohe<br />

Qualität – Tragbare Kosten“, Thüringer Architekturpreis<br />

für Wohnbauten, Europäischer Kalksandsteinpreis,<br />

Thüringer Preis zur Förderung der Baukultur<br />

Quellen:<br />

• BBSR – Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und<br />

Raumforschung (2011): Werkstatt-Stadt. Weimar<br />

Neues Bauen am Horn. URL: http://www.werkstattstadt.de/de/projekte/112<br />

• Stock, Adolf (2005): Neues Bauen am Horn. In:<br />

Deutschlandradio Kultur. 3.8.2005. URL: http://<br />

www.deutschlandradiokultur.de/neues-bauen-amhorn.1001.de.html?dram:article_id=155849<br />

• Uhlig, Lars-Christian (2015): Vortrag auf der<br />

Baukulturwerkstatt „Infrastruktur und Landschaft“<br />

am 10. Juli 2015 in Regensburg. URL: http://www.<br />

bundesstiftung-baukultur.de/veranstaltungen/<br />

referenten/lars-christian-uhlig<br />

• Uhlig, Lars-Christian und Walter Stamm-Teske<br />

(Hrsg.) (2005): Neues Bauen am Horn. Eine<br />

Mustersiedlung in Weimar. Weimar.<br />

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