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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 133 – Drucksache 18/10170<br />

politik zu, die alle zur Verfügung stehenden Mittel ausnutzt. Sie ist ein wichtiges<br />

Element des gemeindlichen Selbstverwaltungsrechts, des „Agierens“ und der<br />

Konzentration auf Innen- vor Außenentwicklung.<br />

Innovative Wege der Planung und Beteiligung gehen Gemeinden können<br />

sich für die Baukultur stark machen, wenn sie beim Einsatz von Fördermitteln<br />

gewissermaßen „über den Tellerrand“ denken – auch wenn Baukultur als Förderziel<br />

in kaum einem Programm benannt wird, so können durch die lokale<br />

Ausgestaltung der Programmumsetzung vor Ort indirekt starke baukulturelle<br />

Impulse generiert werden. Es gilt, nicht nur das Mindestmaß an Fördervoraussetzung<br />

zu erfüllen, sondern die Bereitstellung von Fördermitteln als Chance zu<br />

begreifen, einen baukulturellen Mehrwert für die Gemeinde zu erzielen.<br />

Um eine gute Qualität in Planungsprozessen – und damit eine gute Planungsund<br />

Baukultur – zu erreichen, ist es wichtig, zwischen Kommunalverwaltung<br />

und Bürgern Vertrauen aufzubauen. Dies erfordert, sich auf Neues und unter<br />

Umständen „Ungewöhnliches“ einzulassen. Es geht um das „Zulassen“ und den<br />

Mut, aus alten Mustern auszubrechen. Ein Erfolgskriterium ist dabei die<br />

Herstellung von Öffentlichkeit und Transparenz – in Prozessen ebenso wie im<br />

kommunalen Handeln. Nur so hat Baukultur eine Chance, in (all)tägliches<br />

Handeln einzugehen und durch (all)tägliches Handeln zu entstehen. Kern einer<br />

guten Planungskultur ist der Einsatz innovativer und lokal angepasster Aktivierungs-<br />

und Beteiligungsmethoden, die in einen offenen, vertrauensvollen<br />

und transparenten Prozess eingebunden sind. Ziel ist, alle unterschiedlichen<br />

Akteursgruppen – Bürger, Bauherren, Planer/Architekten, Verwaltung und<br />

Politik – für baukulturelle Aspekte und die Gestaltung ihrer Wohn- und Lebensumwelt<br />

zu sensibilisieren. Hilfreich sind das Lernen von guten Beispielen ebenso<br />

wie die baukulturelle Bildung in allen Altersgruppen, die Gewinnung von Multiplikatoren<br />

sowie der Einsatz kreativer Kommunikations- und Vermittlungsformate.<br />

Auch die Wahrnehmung externer Unterstützung und Beratungsangebote<br />

kann die Gemeinden nachhaltig stärken. Hierzu zählt die Unterstützung<br />

durch einen Gestaltungsbeirat, die Inanspruchnahme eines mobilen Gestaltungsbeirats<br />

oder auch die Berufung von Experten als Jurymitglied im Rahmen<br />

eines Wettbewerbsverfahrens. Denn Teil guter Planungskultur ist auch eine<br />

Offenheit der Kommunen für Anregungen von außen und externe Beratungsangebote<br />

als willkommene Unterstützung. Unabhängig davon, ob und welche<br />

Form der Unterstützung hinzugezogen wird.<br />

Gute Planungskultur und Prozessqualität gelingt nur mit Hilfe starker<br />

Menschen und starker Orte. Ohne die Initiative Einzelner in oder außerhalb der<br />

Verwaltung wird in der Regel kaum ein Prozess gestartet und zum Erfolg geführt.<br />

Gerade in Landgemeinden fällt diese Rolle oft den Bürgermeistern zu, aber auch<br />

andere Akteure können wichtige Impulse geben und Entwicklungen in Gang<br />

bringen. Wichtig ist, dass ihr Engagement Unterstützung erfährt, in ein Netzwerk<br />

ausstrahlt und die Energie des Aufbruchs verstetigt wird. Die „Treiber“ einer<br />

baukulturellen Entwicklung müssen daran arbeiten, „starke Strukturen“ zu<br />

etablieren, die über ihr Engagement hinaus weiterwirken können, damit aus<br />

einer Gemeinde ein starker und vitaler Ort wird, dessen lebendige Baukultur<br />

weit über seine Grenzen hinausstrahlt.<br />

<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.

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