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Vorab-Fassung

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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 91 – Drucksache 18/10170<br />

ben gelingen, ist nicht nur eine intensive interkommunale Zusammenarbeit<br />

gefragt, auch die Kooperation mit Unternehmen und örtlichen Partnern ist Teil<br />

des Weges zum Erfolg. Planerisch verankert werden die Parks im Landschaftsplan<br />

und im (regionalen) Flächennutzungsplan, so dass sie in vertiefenden Konzepten<br />

und Projekten Berücksichtigung finden. Wichtige finanzielle Unterstützung erhalten<br />

sie über Sponsoren, Fördermittel der EU und über die Umsetzung landschaftspflegerischer<br />

Maßnahmen im Zuge der naturschutzrechtlichen Ausgleichsregelung.<br />

Auch diese behutsam erschlossenen und gestalteten Landschaftsräume<br />

helfen, positive Synergieeffekte für die angrenzenden Landgemeinden und dörflichen<br />

Siedlungen zu generieren.<br />

Renaturierung von Abbaugebieten In Deutschland existieren zahlreiche<br />

Abbaugebiete, in denen Rohstoffe für unterschiedliche Wirtschaftszweige<br />

gewonnen werden. Durch den Abbau von Rohstoffen wurden laut Umweltbundesamt<br />

(UBA) im Jahr 2011 pro Tag insgesamt 7,3 ha Fläche in Anspruch genommen,<br />

zwei Hektar davon allein für Braunkohle. Der Braunkohleabbau bewirkt<br />

damit einen massiven Eingriff in Natur, Landschaft sowie das Landschaftsbild.<br />

Auch auf die Bevölkerung vor Ort haben Abbau und „Verstromung“ von Braunkohle<br />

gravierende Auswirkungen. Im Lausitzer Kohlerevier mussten seit den<br />

1960er-Jahren etwa 100 Dörfer dem Braunkohleabbau weichen und auch aktuell<br />

bestehen noch Pläne für weitere Umsiedlungen. Da das Rohstoffvorkommen und<br />

damit auch die Nutzungsdauer der Abbauflächen begrenzt sind, werden die stark<br />

beanspruchten Flächen früher oder später der Rekultivierung zugeführt. Beschleunigt<br />

wird dieser Prozess nun möglicherweise durch die Pläne der Bundesregierung,<br />

sich bis zum Jahr 2040 aus der Braun- und Steinkohleenergie zurückzuziehen.<br />

Die damit einhergehende weitläufige Neugestaltung von Flächen und Landschaftsräumen<br />

ist eine Aufgabe von großmaßstäblicher Landschaftsgestaltung:<br />

Ehemals unzugängliche Räume können nach langer Zeit wieder für die Öffentlichkeit<br />

erschlossen und an die Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst werden.<br />

Das gelingt nur mit viel Kreativität und hohen Investitionen. Beispielgebend im<br />

Umgang mit einer solchen Aufgabe ist u. a. die Internationale Bauausstellung<br />

(IBA) Fürst-Pückler-Land, die sich von 2000 bis 2010 ausschließlich dem Strukturwandel<br />

der Braunkohle-Abbauregion Südbrandenburg widmete. 30 Projekte<br />

wurden zur Transformation der Landschaft vorangetrieben, einige davon wie die<br />

Entwicklung der Lausitzer Seenlandschaft dauern aktuell noch an: Bis 2018<br />

werden ca. 14.000 ha Abbauflächen geflutet und verwandeln die derzeit noch<br />

landschaftlich zerstörte Gegend in eine künstliche Wasserlandschaft, die für<br />

Freizeit- und Tourismuszwecke zugänglich gemacht werden soll.<br />

Auch kleinere Abbauflächen, Deponieflächen, Kläranlagen und andere<br />

technische Anlagen werden nach einer bestimmten Nutzungsdauer stillgelegt<br />

und rekultiviert bzw. renaturiert. Diese Maßnahmen können einen wichtigen<br />

Beitrag dazu leisten, ehemals beanspruchte, unzugängliche Flächen durch die<br />

neue funktionale Erschließung und gestalterische Aufwertung für die Bevölkerung<br />

attraktiv zu machen. Durch gezielte Unterstützung der Gemeinden vor Ort<br />

oder auf Initiative der Betreiber haben diese Flächen und Einrichtungen ein<br />

enormes Potenzial für die Baukultur. So hat der Zementhersteller Holcim ein<br />

ehemaliges Schieferabbaugebiet in eine Erlebnislandschaft verwandelt, die<br />

der baden-württembergischen Gemeinde Dormettingen und der gesamten<br />

Region eine neue Attraktivität verschafft. Da Arbeitshilfen und Hinweise von<br />

<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.

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