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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 7 – Drucksache 18/10170<br />
ist und welches Potenzial hiermit für eine positive Zukunftsperspektive verbunden<br />
sein kann. Gerade auch in den kleineren Gemeinden müssen im Spannungsfeld<br />
von Landschaft, Ortsbildpflege, Energieproduktion und Infrastruktur neue<br />
Zukunftsbilder entworfen werden. Dennoch liegt eine Lösung weder allein in<br />
den großen Städten noch auf dem Land. Es geht darum, hier wie da die großen<br />
stadt- und siedlungsentwicklungspolitischen Dynamiken für die schrittweise<br />
funktionale und gestalterische Verbesserung unserer gebauten Lebensräume<br />
nutzbar zu machen.<br />
Das war auch schon Thema des Baukulturberichts 2014/15, den die Bundesstiftung<br />
2014 dem Bundeskabinett und Bundestag vorgelegt hat. Seitdem<br />
haben sich die darin für die großen Städte beschriebenen Herausforderungen,<br />
vor allem die Schaffung von Wohnraum und Arbeit für alle Bevölkerungsgruppen,<br />
weiter verstärkt und sind aktuell im Zusammenhang mit der Zuwanderung von<br />
Flüchtlingen häufig allein diskussionsbeherrschend. Tatsächlich hat das Bauen<br />
in Deutschland Konjunktur. Seit Jahren wurde nicht mehr so viel gebaut, Tendenz<br />
weiter steigend. Allein das Bauvolumen in Deutschland mit etwa 341 Milliarden<br />
Euro im Jahr 2015 – und damit mehr als zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes<br />
oder viermal so viel wie der Neuwagenmarkt – zeigt die gesellschaftliche<br />
Relevanz eines häufig unterschätzten Themas. Etwa drei Viertel der Investitionen<br />
in Deutschland gehen dabei, trotz steigender Neubauanteile, nach wie vor in<br />
den Gebäudebestand oder die Sanierung der Infrastruktur. Hier müssen wir als<br />
Verstetigung der Handlungsempfehlungen des letzten Baukulturberichts mithilfe<br />
integrierter, fachübergreifend mitdenkender Planungen direkte Mehrwerte für<br />
das Stadtbild und die öffentlichen Räume schaffen und auch durch eine kluge<br />
Projektphase Null eine neue Umbaukultur etablieren.<br />
Trotz der Hochkonjunktur beim Bauen werden häufig keine baukulturellen<br />
Höchstleistungen erzielt. Im Gegenteil bewirkt ein von starker Nachfrage geprägter<br />
Markt, dass so ziemlich jedes Investorenprojekt in der Stadt oder das Einfamilienhaus<br />
von der Stange seinen Käufer oder Mieter finden. Weil die öffentliche<br />
Diskussion über das Bauen gegenwärtig eher von der Bewältigung der<br />
Die Bedeutung der Stadt auf dem Land<br />
Begriffe und ihre Häufigkeit im Online-Forum der Bevölkerungsbefragung 2015<br />
mit dem Thema „Baukultur in ländlichen Räumen“<br />
Quelle: Online-Forum 2015, durchgeführt durch Ipsos im Auftrag der Bundesstiftung Baukultur<br />
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<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.