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Drucksache 18/10170 – 56 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />
Angebot von Kammern und<br />
Verbänden ausbauen<br />
7 % der Gemeinden geben an, dass sich<br />
Kammern oder Verbände für baukulturelle<br />
Aufgaben in ihrer Gemeinde engagieren.<br />
Am ehesten nehmen mit 11 % die Mittelstädte<br />
entsprechende Initiativen wahr. 44 %<br />
aller Gemeinden wünschen sich mehr<br />
Informationsangebote von Kammern oder<br />
Verbänden zu baukulturellen Themen. K27<br />
Weitere baukulturelle Akteure<br />
Zusätzlich zu Vereinen und lokalen Initiativen erfährt das Vereinsleben in vielen<br />
Regionen Impulse durch das gezielte Engagement von Stiftungen wie der Robert<br />
Bosch Stiftung mit dem Projekt „Engagierte Stadt“, der Herbert-Quandt-Stiftung<br />
mit dem Themenfeld „Bürger und Gesellschaft“ oder auch der Bundesstiftung<br />
Baukultur mit ihren Fachgesprächen vor Ort und Netzwerkinitiativen. Für die<br />
Meinungsbildung zu baukulturellen Themen ist zudem die Presse ein wichtiger<br />
Akteur. Die lokale Tageszeitung bedient das Interesse der Bevölkerung am Baugeschehen<br />
– sie ist in allen Gemeindegrößen die am häufigsten genutzte Informationsquelle.<br />
Für eine qualitätvolle Berichterstattung über baukulturelle Themen<br />
ist auf Seiten der Presse ein Verständnis für Bau- und Planungsaufgaben<br />
Voraussetzung. Ist dies gegeben, kann sie viel zur Sensibilisierung für hochwertige<br />
Gestaltung und zur Akzeptanz von Bauvorhaben beitragen.<br />
Auch ortsansässige Planer entwickeln oft ein besonderes Engagement für<br />
ihre Gemeinde und die Region. Sie sind wichtige Partner für die Baukultur, weil<br />
sie gute Ortskenntnisse, das Wissen um lokale oder regionale Bautraditionen,<br />
direkte Behördenkontakte und möglichweise auch ein Gespür für Widerstände<br />
sowie die Akzeptanz von Vorhaben in der Bevölkerung haben. In Regionen, die<br />
eine besondere Bautradition aufweisen, sind es zudem ansässige Handwerksbetriebe,<br />
die häufig besondere Kenntnisse und Kompetenzen zur Verwendung<br />
lokaler Baustoffe pflegen und damit die Qualität von Bau- und Sanierungsleistungen<br />
vor Ort stark beeinflussen. Die Architektenkammern der Länder unterstützen<br />
die lokal engagierten, wichtigen Akteure mit ihren Initiativen, die sich<br />
speziell auf die ländlichen Räume konzentrieren. So stärkt die Bayerische Architektenkammer<br />
mit ihrer „Arbeitsgruppe Ländlicher Raum“, der sowohl Fachplaner<br />
aus Bayern als auch Verwaltungsmitarbeiter der Landesbehörden angehören,<br />
vor allem regionale und lokale Aspekte bei Bauvorhaben.<br />
Öffentliche Förderung und Baukultur<br />
Auch auf Bundesebene setzen sich zahlreiche Institutionen für ein Mehr an<br />
Baukultur in ländlichen Räumen ein. Dies geschieht über Forschungsvorhaben,<br />
die bei besonderen Problemlagen in ländlichen Räumen mitsamt ihren baukulturellen<br />
Potenzialen ansetzen, zum Beispiel die BBSR-Projekte „Regionale<br />
Baukultur und Tourismus“ oder „Infrastruktur in der Landschaft. Eine baukulturelle<br />
Herausforderung“. Die Studie „Baukultur in ländlichen Räumen“ des Bundesbauministeriums<br />
hat in diesem Zusammenhang wichtige Erkenntnisse geliefert.<br />
Das Modellvorhaben „Land(auf)Schwung“, der Bundeswettbewerb „Unser<br />
Dorf hat Zukunft“, die Arbeitsgruppen „Regionen im demografischen Wandel<br />
stärken – Lebensqualität in Stadt und Land fördern“ (BMEL, BMUB und BMVI)<br />
oder „Jugend gestaltet Zukunft“ stehen beispielhaft für die thematischen<br />
Schwerpunkte, die das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz (BMEL) in den ländlichen Räumen setzt. Im Programm „Nachhaltiges<br />
Landmanagement“ des Bundesministeriums für Forschung und Bildung<br />
(BMBF) werden Forschungsprojekte in und mit Kommunen gefördert, die im<br />
Ergebnis übertragbar sein sollen auf andere Gemeinden. Dabei werden u. a. die<br />
Anpassung technischer Infrastruktursysteme an eine veränderte Nachfrage, die<br />
<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.